The Well

Fulci Revisited

von Alexander
Waren das noch Zeiten als wir uns Anfang der 80er Jahre Filme wie den genialen Horrorklassiker „The Beyond“ von Lucio Fulci auf VHS anschauten. Wer damals in den 80ern dabei war, hoffte eigentlich immer schelmisch darauf, sowas noch mal erleben zu dürfen, wurde aber durch die zumeist eher glatten, wenn auch manchmal guten, Produktionen der letzten Jahrzehnte zumeist enttäuscht.

Für Freunde des „dreckigen“ Italo-Horrors gibt es jetzt aber „The Well“. Und niemand hat behauptet, hier einen guten Film sehen zu dürfen. Das wollten wir auch nicht. Was wir wollten war Schmutz, und den bekommt man auch zu sehen, eingebettet in eine den 80ern huldigenden, vollkommen absurden Story, und sogar mit glücklicherweise wenig überzeugenden Schauspielern, um den Vibe nicht durch zu glatte Darsteller zu zerstören. Hab ich jetzt Eure Aufmerksamkeit?

„The Well“ bedient den Fan der alten Horror-Classics aufs allerbeste. Großartige, auf „oldschool“ gemachte Atmosphäre, bizarre Erzählstruktur, viel Mystery, Spannung und ultrabrutale Szenen. Da verzeihe ich gerne die zahlreichen Fehler der Produktion, und wer bei so einem Film die „Logik“ kritisiert, sollte vielleicht besser das Genre wechseln. Das ist sicherlich kein neuer „Beyond“ und schon gar kein kunstvoller Giallo. Das ist einfach nur plain vanilla Horrorkino aus den Untiefen längst vergangener Zeiten. Beeindruckend, dass Menschen noch den Mut haben, so etwas für eine wohl verschwindend kleine Zielgruppe zu produzieren.
Alexander
sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt

16.09.2024, 01:02



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