Twilight of the Warriors: Walled In

Der illegale Einwanderer Lok wird von Triadenboss Mr. Big (Sammo Hung) betrogen und flüchtet vor dessen Gang in die „Walled City“ auf der Halbinsel Kowloon. Dort nimmt ihn der „Sicherheits-Chef“ Cyclone (Louis Koo) auf, gibt ihm Arbeit und ein Zuhause. Es dauert jedoch nicht lange, bis alte Fehden aus der Vergangenheit alle Beteiligten in einen wilden Bandenkrieg ziehen, den nur wenige überleben werden.

Regisseur Soi Cheang wollte keine weitere Kopie von THE RAID drehen, sondern hatte Größeres im Sinn – ein Gangsterepos, das mehrere Jahrzehnte umfasst, eine Art GANGS OF NEW YORK in Kowloon. Bei diesem Aspekt des Films verhebt er sich etwas, denn die Schauspieler sehen mit ihren schlechten, grau gefärbten Perücken und der Altersschminke nicht besonders überzeugend aus.

Der Actionpart des Films geht in Ordnung, allerdings auch mit Abstrichen: Manche Kampfszenen sind so schnell geschnitten, dass man den Überblick verliert – insbesondere in den dunklen verwinkelten Gassen. Häufig hilft auch Kollege Computer der echten Akrobatik nach, so dass mancher Schlagabtausch aussieht wie aus einem Superheldenfilm.

Für Fans harter, realistischer Fights wird jedoch vor allem Oberbösewicht Chow ein rotes Tuch darstellen. Die Figur wirkt überzogen wie aus einem DESPICABLE ME Film (Teil 3, um genau zu sein) und setzt „Spirit Power“ ein – heißt: Er ist quasi unbesiegbar. Das macht aus WALLED IN dann besonders gegen Ende eher eine Comicverfilmung. Doch der Erfolg gibt dem Film recht: Prequel und Sequel sind bereits in Planung.