Der Arzt, dem die Traumtänzer vertrauenvon Leimbacher-Mario | |
Ein begabter und eigensinniger Arzt bekommt einen neuen Patienten, einen abgehalfterten Taxifahrer mit den krassesten Schlafproblemen seitdem es die Börse gibt. Und schnell entspinnt sich ein traumwandlerisches und etwas wackeliges Bettgestell aus Schuld, Vergangenheitsbewältigung und Messiewohnungen… Nightmare on Broker Street „Peg O' My Heart“ ist eine passenderweise einschläfernde Alptraumkaskade. Die Träume und unterbewussten Ebenen sind bockstark, verstörend, betörend, böse. Das erinnert an beste J-Horror-Zeiten. Nur machen diese Powerpassagen eben nur einen Bruchteil des Films aus - der Rest ist für mich arg generisch und langweilig. Finanzkrisenkram, Karmaquatsch, der Stoff aus dem die Glückskeksträume sind. Klischeehaft und kaum relevant. Emotional auch nur Häppchenware. Da ersehnt man sich doch sehr schnell den nächsten Alptraum her - doch selbst diese Masche greift sich dann zunehmende ab. Zurück bleiben Pathos, Kitsch und diabolische Visionen. Ein paar miese kleine Jumpscares - erwischt, zugegeben! Aber ansonsten ein Auto im Leerlauf den Berg hinab. Schöne Aussichten auf die moralische Hölle. Inhaltlich erschreckend altbacken, audiovisuell und atmosphärisch erstaunlich toll altbacken. Nie mies, aber nicht der Geist, nach dem ich rief. Eine goldene Moraldusche Fazit: Krasse Stimmungen, Traumsequenzen und Atmosphäre helfen leider nur sehr bedingt über charakterliche, geschichtliche und zeitliche Klischees hinweg. Nicht übel, fühlt sich aber viel länger und zäher an als er sein sollte. Durchwachsen. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 19.09.2024, 19:04 |
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