Snores on a Trainvon D.S. | |
Auch nach der Zweitsichtung bleibe ich bei meiner Einschätzung: KILL ist ein insgesamt bestenfalls mäßig unterhaltsamer Versuch, „THE RAID im Zug“ zu spielen. Das Niveau seines unverkennbaren Vorbilds erreicht er dabei leider höchstens in ganz seltenen Momenten. Und das liegt nicht nur an unausgereiften Kampfchoreographien, beizeiten äußerst unübersichtlicher Kameraführung sowie einem so quantitativ über- wie qualitativ deutlich unterdimensionierten Haufen Darsteller, die über das Charisma eines nassen Handtuchs verfügen. Nein, endgültig zu Boden gezwängt wird dieser filmische Testosteronbolzen durch grandiose Kitsch- und Pathosattacken, die natürlich typisch fürs indische Kino sind – aber diese weitestgehend storybefreite Dauerprügelorgie endgültig der Lächerlichkeit preisgeben. Ein paar verunglückte Humor- oder gar Selbstironieversuche können da wenig retten. Böse Blicke, grimmige Mienen, dicke Schnauzer und noch dickere 70er-Jahre-Soundeffekte zur Verstärkung der „Wirkung“ von Schlägen und Tritten machen weder Thrill noch explosive Action. Und ein Bodycount von mehr als 40 klingt vielleicht spektakulär, wird in dieser Darreichungsform allerdings erstaunlich schnell sehr, sehr eintönig. Insbesondere, da die Opfer – von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen – pures Kanonenfutter ohne Hintergrund oder auch nur Namen sind. Und da der überwältigend größte Teil der Kills wie nebenbei und buchstäblich im Vorbeigehen geschieht. Die Chance auf etwas Abwechslung wenigstens in dieser Hinsicht wird leichtfertig verprasst – auch hier: von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen. Diese sowie das insgesamt hohe Tempo verhelfen KILL gerade eben so noch zu 4,5 Punkten. Ich empfehle dennoch das Aussteigen. | |
![]() sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 22.09.2024, 02:19 |
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