Angel of Deathvon Alexander | |
Was beginnt wie ein weiterer „low budget“ Endzeitthriller auf Sparflamme, entwickelt sich im Laufe seiner Handlung zu einem handfesten und mit einigen Härten ausgestattetem Okkult-Thriller, der mit seinen plakativ zur Schau gestellten Kreuzen und anderer kirchlichen Symbolik, innerhalb sonst eher blasphemisch anmutenden Szenen, zumindest im puritanischen und bibelfesten Midwest der USA mal wieder für einigen Ärger sorgen könnte. Denn als AZRAEL bezeichnen zahlreichen religiöse Schriften den Engel des Todes, dessen Rolle unterschiedlich interpretiert wird. Mal tritt er als Gesandter Gottes auf, mal als Todesbringer. Aber auch als Bote einer katholischen Gilde von Extremisten wird dieser in den alten Schriften erwähnt, was im Kontext der sektiererisch agierenden Endzeit-Gesellschaft doch sehr passend ist. So gut wie nichts wird in diesem Film erklärt, wobei für das Verständnis der Handlung auch die größtenteils verstummten Akteure nicht gerade dienlich sind. Das kann auf der einen Seite frustrierend sein, schafft auf der anderen Seite aber auch sehr viel Raum für eigene Spekulationen und Interpretation des Gezeigten. Die eigentlich sehr simple, wenn auch äußerst spannende Handlung, bekommt dadurch mehr Tiefe, und der Zuschauer kann sich anhand von vielen kleinen Puzzleteilen, wie oftmals nur kurz eingestreute Bilder auf bemalten Kirchenwänden und anderen „versteckten“ Hinweisen, seinen eigenen Reim darauf machen, was auf unserer Welt wohl schiefgelaufen sein mag, um diese Dystopie entstehen zu lassen. Stellenweise verschlägt es einem dann auch als Zuschauer die Sprache, wenn der Film in wirklich extremen Splatterszenen ertrinkt und die Kamera dabei immer schön draufhält. Und nicht nur wegen seines abgrundtief bösen Überbaus und der nahezu hoffnungslosen, schonungslos erzählten Geschichte, vermochte mich „Azrael“ zu beeindrucken. Gipfelt am Ende alles in der Reinkarnation des Teufels? Wer weiß. „Seas of blood, bury life Smell your death as it burns deep inside of you Abacinate, eyes that bleed Praying for the end of your wide awake nightmare Wings of pain reach out for you His face of death staring down, your blood's running cold Injecting cells, dying eyes Feeding on the screams of the mutant he's creating Pathetic harmless victims left to die Rancid Angel of Death flying free“ „Angel of Death“, Slayer, 1986. | |
Alexander | 26.09.2024, 10:08 |
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