Surreal geht seine Welt zu Grundevon Leimbacher-Mario | |
Über wen lässt sich besser dichten als Cocteau? Welcher surrealistische Poet kam je auf sein Niveau? Hier taucht ein Künstler ab in einen Spiegel, wodurch er abbekommt von Verrücktheit und Fragezeichen einen ganzen Riegel. Viele visuelle und kameratechnische Spielereien, würden sich über die Jahre noch viele Filmemacher Cocteaus Ideen leihen. Ob man Raum und Zeit und Schwerkraft verdreht, oder einfach nur statuegleich geschockt dasteht. „Das Blut eines Dichters“ ist zwar etwas wirr und sprunghaft, doch seine ganz eigene Atmosphäre und Sogwirkung er schon schafft. Einen echten Reim kann ich mir nicht auf alles machen, trotzdem musste ich bei manch einem Einfall kräftig lachen. Vor allem für die frühen 30er ist das schon gewagt und frisch, kaum einer (damals wie heute!) mit einem solch geschwungenen Pinsel strich. Das war definitiv Warm-up für Cocteaus spätere orpheus'ischen Abstiege, und sein Aufstieg in eine künstlerisch hoch angesehene Riege. Wie gesagt, es wirkt halt manchmal eher wie mehrere Kurzfilme und auf dem Schneideraum liegengebliebene Schnipsel, als ob man zusieht wie ein echter Künstler und Meister einfach mal kritzelt. Ein früher Freestyle, konkav und konfus, wünschten sich andere dennoch, sie würden ähnlich geküsst von der Mus'. Fazit: Ein weirdes filmisches Avantgardegedicht… Cocteau als Mitläufer von Buñuel und Dalí. Und als Vorläufer von Dupieux, Dumont und Meurisse. Künstlerisch enorm ambitioniert und wertvoll. Inhaltlich mir jedoch zu vage, zusammenhanglos und schwer greifbar. Dennoch beeindruckend für ein vorreitendes Kunstwerk, das bald hundert Jahre alt sein wird! | |
Leimbacher-Mario | 28.11.2024, 14:04 |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||||||||
|