MadS

Pflichtprogramm

von D.S.
Wenn man sich bei den White Nights nur einen Film anseht – dann muss es MADS (offiziell stilisiert als "MadS") sein. Das neue Werk von David Moreau, der 2006 mit ILS aka THEM die Vorlage für THE STRANGERS lieferte, überfährt einen fast mit seiner radikal auf Tempo getrimmten Erzählung. Die auf den ersten Blick eher generische Story handelt dabei von einer durch Drogenexperimente ausgelösten Epidemie, die ihre Opfer in wilde, pur instinktgetriebene, blutrünstige Tiere verwandelt – und auf kurz oder lang direkt zum Ende der Zivilisation führen wird.

Außergewöhnlich mitreißend wird das Ganze jedoch dadurch, dass uns die filmische Umsetzung direkt in die Schuhe der Betroffenen versetzt – durch eine gekonnte, nahtlose One-Shot-Inszenierung, in der wir nacheinander wechselnden frisch Angesteckten auf ihrem Weg durch eine schicksalhafte, infernalische Nacht folgen und so die Ausbreitung der Epidemie quasi live mitverfolgen. Absolute Reizüberflutung inklusive: Die Betroffenen erfahren nämlich eine extreme Verstärkung ihrer Sinneswahrnehmungen, und die erleben wir förmlich am eigenen Körper mit. Die kontinuierlich bewegte Kamera erhöht dabei noch die Intensität des Geschehens.

Wahnsinnig intensiv, atemlos, audiovisuell beizeiten regelrecht überfordernd und dadurch fast schon desorientierend: Das Ganze hat die Wucht einer Kreuzung von 28 DAYS LATER und Gaspar Noés ENTER THE VOID. Blutig, finster, adrenalingeschwängert – und zutiefst hoffnungslos. Begeisterte 8 Punkte.
D.S.

24.01.2025, 15:52



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