Ich sehe was, was mich nicht siehtvon D.S. | |
Große Namen bei den White Nights: PRESENCE ist der neueste Film von keinem Geringeren als Steven Soderbergh (OCEAN‘S ELEVEN), der bereits das Festival in Sitges 2024 eröffnet hat. Auf den ersten Blick eher unspektakulär anmutend, erzählt er eine Geisterhausgeschichte der besonderen Art. Dabei nimmt das Publikum konsequent die Perspektive einer übernatürlichen Präsenz ein, die eine asiatisch-amerikanische Familie in ihrem frisch bezogenen Anwesen heimsucht. In insgesamt behutsamem Tempo, aber erzählerisch und mit leichter Fischaugen-Optik auch visuell einnehmend, ziehen wir mit ihr aus der Sicht einer fast permanent äußerst bewegten Kamera durch alle Winkel des Hauses, beobachten und belauschen die Bewohner:innen, interagieren ab und an auch mit ihnen bzw. ihren Objekten, verlassen das Gebäude jedoch nie. In einer Serie von One-Shot-Fragmenten erzählt, schafft PRESENCE so eine gleichermaßen intime wie seltsam ätherisch anmutende Atmosphäre. Dabei können wir zunächst aus Dialogfetzen langsam eine Tragödie entschlüsseln, die im Umfeld der Familie vor ihrem Einzug stattgefunden hat. Und werden dann Zeuge von Geschehnissen, die Schritt für Schritt zu einem dramatischen Höhepunkt in der Gegenwart führen. Die Hintergründe unserer Rolle werden erst ganz zum Schluss gelüftet – mit einem höchst interessanten Clou, der die Erzählung im Nachgang deutlich aufwertet und zum Diskutieren einlädt. Über die gesamte Laufzeit hinweg zwar nicht durchgängig fesselnd, aber dank seiner originellen Idee und ungesehenen Herangehensweise am Ende allemal beeindruckend. Mit Langzeitwirkung. Gute 6,5 Punkte von mir. | |
![]() | 24.01.2025, 16:03 |
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