The Rule of Jenny Pen

The Rules of an Old Fart

von Alexander
„What does it matter to ya
When you've got a job to do
You gotta do it well
You gotta give the other fellow hell.“

Spätestens seit den großartigen Brian De Palma Thrillern „Body Double“ und „Raising Cain“ bin ich ein Fan von John Lithgow. Es macht Freude, dass der „alte Sack“ noch einmal den Psycho spielen darf, und er macht das immer noch fantastisch. Alleine seine Präsenz auf der Leinwand erzeugt Gänsehaut.

Dabei ist „The Rules..“ kein Thriller der alten Schule, sondern mehr ein Arthouse-Verstörer der leisen Art, ein Film der vielleicht etwas die Erwartungen des Publikums unterlaufen wird, und mit seinen unterkühlten Bildern und sich zurücknehmenden Visuals weniger auf der optischen Schiene beeindruckt, als vielmehr mit bösen Akzenten auf der psychologischen Schiene sowie einem richtig genialen Soundtrack beeindruckt.

Selten wurde die klamme Einsamkeit eines Altersheims bedrückender dargestellt, gleichzeitig aber mit so extremen humorvollen Spitzen begleitet. Das erinnert in den besten Momenten des Films fast an einen Monty Python Film, und ich gebe zu, dass ich mindestens 4 oder 5 Mal laut prustend herauslachen musste, weil die Situationskomik so genial war. Guilty Pleasure galore! Und wenn Lithgow dann auch noch einen politisch so richtig unkorrekten Witz erzählt, bleibt kein Auge trocken, zumindest wenn man, so wie ich, kranken Humor liebt.

Vielleicht fehlt dem Film, genau wie den meisten seiner Protagonisten, etwas Fleisch an den Knochen. Die Handlung ist redundant, viele Überraschungen gibt es nicht, die Geschichte lebt alleine vom großartigen Spiel Lithgows, als auch der wunderbaren Darbietung Geoffreu Rush‘s. Ich hätte beiden noch Stunden zuschauen können, das war schon sehr geniale Schauspielkunst.

The Rules of Jenny Pen ist ein recht kranker Film in einem sehr kranken Setting, das leider mehr als nur aktuell ist und natürlich Fragen über die Situation von aufs „Altersteil“ abgeschobenen alten und kranken Menschen aufwirft. Aber so wie auch bereits über Adolf lustige Filme gemacht wurden, darf dies auch hier mal erlaubt sein, und sei es nur, um einige Menschen mal wachzurütteln. Einer der besten Filme des Jahres bisher für mich.

„When you were young and your heart
Was an open book
You used to say live and let live
But if this ever changing world
In which we're living
Makes you give in and cry
Say live and let die“


Live & Let Die, Paul McCartney
Alexander

11.04.2025, 14:32



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