…hörst du nicht die Glocken…von Leimbacher-Mario | Permalink |
„Crushed“ fasst viele Tabus an (von Tiersnuff bis Pädophilie, ohne sie wirklich explizit auszugestalten oder gar zu zeigen) und erzählt von einem Pastor, Ehemann und Vater in Thailand, dessen zehnjährige Tochter zuerst mit Videos in Kontakt kommt, in denen Katzenbabys zertreten (!) werden und die dann selbst gekidnappt, in Bangkoks Unterwelt gezogen wird… Reicht der Glauben an eine Rettung? Oder muss man als Vater selbst tätig werden? Wenn sich Schuld und Unschuld treffen Als Tierfreund hatte man vor „Crushed“ auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest besonders Angst. Unbegründet, da er nahezu nichts direkt zeigt. Er macht das stilvoll, bedacht und angemessen genug. Und trotzdem verliert er durch seine angebrachte Zurückhaltung dennoch null an Kraft und Ungemütlichkeit. „Crushed“ bleibt einer der „Schocker“ des Jahres und ein starker Thriller. Ein explosiver Thaicocktail über Schuld und Unschuld, über Vaterschaft und Glaube, über Angebot und Nachfrage, über Vergebung und Selbstjustiz, über Hoffnung und Dunkelheit was unsere Spezies betrifft. Ein paar Performances und Dialoge kommen etwas steif daher. Und manch eine Storywendung kann dahingebogen wirken. Insgesamt geht „Crushed“ aber durchgängig unter die Haut, er artet nie exploitativ aus, hat ein top Tempo und einige Aspekte sind ganz sicher bitterböse realistisch. Leider. Und dieses ungute Gefühl, dass irgendwo auf unserem Planeten sehr Ähnliches gerade passiert, geht auch nach dem Abspann ganz sicher nicht so schnell weg… Plus: Mich als Vater beschäftigt es doppelt und dreifach, das eigene Kind von solchen dunklen Ecken und kranken Marotten unserer Welt fernzuhalten und zu beschützen… Das Kopfkino ist stark in diesem hier… Fazit: Das ist der wirkliche harte, abgründige Stoff… Ungemütlich, nachdenklich, fies. Einige dunkle Ecken der menschlichen Psyche. Und das ohne explizit zu werden. Respekt! Auf den Spuren von „Daddys Little Girl“, „M“ oder „Es geschah am helllichten Tag“. Uneingeschränkt empfehlenswert - oder eben doch mit großen Einschränkungen, was ihn nur noch besser macht… | |
sah diesen Film im Residenz, Köln | 20.09.2025, 02:24 |
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