Viele Fragen, wenige Antwortenvon GeorgeKaplan | |
Ein Film, der mich relativ ratlos zurückließ. Wenn das die Zukunft des Mainstreamkino mit Niveau sein soll, also das, was künftig im Arthouse um die Ecke zu sehen ist, dann frag ich mich, ob hier nicht ein einziges großes Missverständnis vorliegt. Das Missverständnis fängt damit an, dass wir hier absolut keine inhaltliche oder stilistische Überraschung erleben. Erzählt wird die Geschichte eines Loosers, der sich auf der Suche nach Geld in den Fängen von Bankräubern verstrickt. Gut, soll vorkommen. Ein weiteres Missverständnis betrifft seinen Charakter. Unser Looser lebte zuvor auf der Sonnenseite, bis er das Schicksal herausforderte und nahezu alles verlor, auch sein Kurzzeitgedächtnis. So etwas gilt seit "Memento" als trés chic, und war bei "Memento" auch ein extrem starkes Element, wirkt hier aber nur unglaublich konstruiert und aufgesetzt. Mal ernsthaft: Lassen wir den Quatsch doch mal weg, ein einfacher Looser, der einfach nur zur Unterschicht gehört und hier seine Chance wittert, hätte exakt die gleiche Geschichte erzählt. Ja gut, aber wäre das dann nicht ein stinknormaler Krimi gewesen? Gegenfrage: ist er das nicht auch so? Dieses ganze pseudobetroffene Schicksal ist natürlich schön erzählt, gibt die Gelegenheit einige stilistische Oha-Effekte einzubauen, bleibt aber letztlich nur Augenwischerei. Und ist irgendwo auch ein Klotz am Bein, denn wenn sich die Geschichte von Anfang an um den Bankraub gedreht hätte, anstatt sich durch viele konstruierte Wendungen erst einmal selbst zu finden, dann wäre das vielleicht ein rauher Straight-to-the-Point-Thriller gewesen. So ist es ein Arthouse-Krimi mit Schnickschnack, an dessen Eleganz sich die Zuschauer vielleicht erfreuen, der von seinem simplen Charakter aber nicht ablenken kann. | |
![]() sah diesen Film im Cinedom 9, Köln | 14.08.2007, 10:21 |
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