... und hinter der Grenze fressen sie Kindervon GeorgeKaplan | |
Ihre Zukunft hätten sie sich vermutlich anders vorgestellt. Nicht dass die Migranten der Banlieus falsche Vorstellungen vom Leben hatten, aber als sie die Unruhen nutzen, um durch einen Überfall aus dem tristen Dasein auszubrechen und in die Provinz abhauen, ausgerechnet im Vorhof der Hölle landen, übersteigt dann wohl auch die pessimistischsten Grundannahmen. Oha, das muss man erst mal durchstehen. "Frontier(s)" ist eine ultraharte, unbarmherzige und derbe Tour de Force: Inzest, Rassenwahn und Menschen als Schlachtvieh, "Frontier(s)" zeigt ein dreckiges, verrohtes, verkommenes Frankreich vielleicht zufällig, eher aber absichtlich an der Grenze zu Belgien. In einer Szene zu Beginn fragen sich die Jugendlichen, ob das noch Frankreich sei. Ihnen ist noch nicht klar, dass diese Frage nicht nur geografisch beantwortet werden kann. "Frontier(s)" tut weh, zieht leider aber die Schraube auch an einigen Stellen zu weit an und verkommt zur Karikatur, insbesondere beim Vater. Ob es geschickt war, dessen deutsche Wurzeln so zu betonen, bezweifle ich, die Wirkung wäre vermutlich stärker, hätte es man bei Andeutungen belassen. Dennoch bleibt "Frontier(s)" ein hartes Stück Kino, dass erlebt und durchlitten werden will. Und das ein Stückweit zeigt, wie schnell Menschen wieder zu Tieren werden. | |
GeorgeKaplan sah diesen Film im Cinedom 4, Köln | 06.04.2008, 11:11 |
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