Grenzdebilvon Herr_Kees | |
Um diesen Film nach all den begünstigenden Reviews auch mal von der anderen Seite zu beleuchten: FRONTIER(S) ist m.E. schlicht und einfach spekulativer Dreck. Kurzweilig, aber ärgerlich. Dabei ist es weniger die inzwischen schon zur Gewohnheit gewordene 08/15-Tortureporn-"Handlung", mit der dieses Subgenre seinem Namen inzwischen wahrlich gerecht wird (während im Porno der Handwerker bei der einsamen Frau klingelt, kehren im Tortureporn die Protagonisten regelmäßig im falschen Etablissement ein), sondern sein aufgesetzt-verlogener Pseudopolitanspruch, der sich in den Vorspann-Nachrichtenbildern und einer Radiodurchsage am Ende manifestiert. Doch die Vorortrandale ist nur Vorwand für politische Relevanz, denn die flüchtigen Jugendlichen werden wegen schlichten Diebstahls von den Flics verfolgt. Und wer in seinem Film eine Familie von sadistisch-debilen Nazimetzgern aufmarschieren lässt, ist mit Sicherheit nicht an politischen Zwischentönen oder Extremismuskritik interessiert, eher schon an feinstem Splattertrash. Sollte man meinen. Doch FRONTIER(S) nimmt sich leider viel zu ernst und kippt damit spätestens ab der Hälfte ins unfreiwillig Komische und eben auch ärgerliche. Die Frage, welches Tabu wir denn noch brechen könnten und was wir denn noch blutig-böses zeigen könnten, beherrscht den ganzen Rest des Films und wird zur spürbaren Anstrengung. Und bitte: Wenn man uns schon einen Franzosen als waschechten Nazi verkaufen möchte, dann sollte dieser seine paar Brocken Herrenmenschendeutsch doch wenigstens fehlerfrei prononcieren können. Fazit: Was ein ordentlicher Exploitationspaß hätte werden können, scheitert an der eigenen Anstrengung um den höchstmöglichen Sickness-Faktor. Den (sowie einiges an Blutzoll) muss er aber definitiv an INSIDE abgeben. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 14.04.2008, 01:01 |
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