Lachen als Befreiungsschlag...von Torsten Edelmann | |
Die bereits mehrfach erwähnte Brutalität in Ichi wurde meiner Meinung nach noch ungenügend herausgestellt. Denn wer diesen Film sehen will braucht entweder einen Magen aus Blei, einen ausgeprägten Hang zum Sadismus oder muss, wie es die meisten Zuschauer wohl getan haben, über die extremen Brutalitäten lachen, um sich selbst vor dem übermässigen Ekel zu schützen. Was (hoffentlich) dann nach dem Film zumindest bei einigen die Frage aufwirft "Wie konnte ich über sowas eigentlich lachen?". Was ja auch kein schlechtes Ergebnis für einen Film wäre. Der Titel "Ichi the Killer" ist eigentlich irreführend, denn Ichi nimmt im Laufe der Geschichte immer mehr die Form einer Nebenrolle an, da er, je mehr man über ihn erfährt immer noch banaler wird. Der tatsächlich Protagonist (oder in diesem Falle eher Antagonist) ist Masa Kakihara (der nette blonde Herr aus dem Programmheft), der im Laufe des Films fast zwanghaft auf der Suche nach dem namensspendenden Ichi ist, weil er in ihm die Erfüllung all seiner geheimsten Wünsche sieht. Leider verkommt die Story, die anfangs noch relativ sinnvoll und durchdacht erscheint, ab ca. der Mitte des Films zu zunehmend merkwürdigen und unlogischen Handlungsweisen der tragenden Figuren, und so bleiben dann halt doch nur die Actionsequenzen und die extremen brutalen Aktionen übrig. Achja, wie ich bereits erwähnte: eure asiatische Freundin solltet ihr nicht mitnehmen, nur um ihr mal einen "tollen asiatischen Actionfilm" zu zeigen, denn nach all dem, was hier asiatischen Frauen angetan wird könnt ihr euch sonst sicher nach einer neuen Lebensabschnittspartnerin umsehen. | |
Torsten Edelmann sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 10.08.2002, 19:46 |
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