Reviewvon Alan Smithee | Permalink |
Eines der Highlights dieses Festivals. Eine sehr ruhige Fantasy-Erzaehlung, ohne Schmalz und special effects, dafuer aber mit interessanten Leuten bevoelkert. | |
Alan Smithee sah diesen Film im Metropol, Stuttgart |
Reviewvon Alan Smithee | Permalink |
Tolle Idee für einen Film. Dokumentarisch aufgezogen, wann wird förmlich gezwungen, sich mit den Menschen im Film zu beschäftigen. Es dauert auch ncht lange, bis man selbst anfängt, über sein bisher schoenstes Erlebnis nachzudenken. Der Film unterscheidet sich sehr vom übrigen Programm. After Live sollte schon letztes Jahr auf dem Festival laufen, wurde aber vom Verleih nicht freigegeben (da er in deren Augen nicht zu einem Fantasy Filmfest passt). Inzwischen ist der Verleih wohl pleite, daher kamen/kommen wir in den Genuß. Einzige Schwachstelle: ein bißchen zu lang | |
Alan Smithee sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg | |
Reviewvon Alan Smithee | Permalink |
Nach dem Tod müssen die Verstorbenen, junge wie alte Menschen, in einem schlichten Verwaltungsgebäude antreten. Sie werden dazu aufgefordert, den schönsten Tag ihres Lebens zu bestimmen, denn nur diese eine Erinnerung wird sie in die Ewigkeit begleiten. Doch sich für einen Moment zu entscheiden, ist gar nicht so einfach. Der Film ist sehr ruhig inszeniert, mancher wird ihn langweilig finden. Man muss sich darauf einlassen, dann bekommt man eine poetische Fantasygeschichte erzählt, die so ganz anders ist, als die üblichen Geschichten über Tod und Himmel. Der Film schafft es, den Zuschauer nachdenklich zu machen, welchen Moment seines Lebens er als schönsten gern für immer in Erinnerung behalten möchte. | |
Alan Smithee sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | |
Reviewvon Alan Smithee | Permalink |
Wandafuru raifu (Afterlife) Japan 1998 Regie: Hirukazu Kore-Eda Es ist immer wieder eine Freude, sich einen japanischen Film aus den 90er Jahren anzuschauen. Egal, welches Genre, welches Sujet, welcher Style. In den allermeisten Fällen ist der japanische Output orginell, mutig, sorgfältig produziert und äußerst kreativ. So auch hier: Afterlife ist ein wunderschönes, poetisches, einfühlsames, herb-realistisches Märchen. Eine Gruppe von Menschen jeglichen Alters wird in einem alten, heruntergekommenen Haus versammelt. Ein Trupp von "Angestellten" interviewt diese Menschen über ihr Leben. Erst nach einiger Zeit versteht man: Diese Menschen sind alle frisch Verstorbene, die in einem "Vorzimmer" zum Himmel (oder was auch immer, über das DANACH wird nur vage gesprochen) eine Woche Zeit haben, die wichtigste Erinnerung ihres Lebens zu nennen. Mit der - und auch nur dieser einen - Erinnerung werden sie dann in den Himmel o.ä. entlassen. Alles andere wird gelöscht. Die Filmhandlung bewegt sich in dieser einen Woche, bei den gerade eingetroffenen frisch Verstorbenen. Anfangs konzentriert sich der Film darauf, lediglich die Interviews abzufilmen, mit deren Hilfe die "Angestellten" diese eine wichtige Erinnerung herauszubekommen wollen um diese dann im hauseigenen Studio zu verfilmen und den "Todeskandidaten" mit dem Film ins Jenseits zu entlassen. Zugegeben: Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache, einen 118 Minuten-Film zu betrachten, der zu einem Großteil aus sinnierenden, in Erinnerungen schwelgenden, unsicheren, dummen, überheblichen, verschlossenen, albernen (u.v.a.m.) Menschen in Großaufnahme besteht. Kore-Eda (gleichzeitig auch Verfasser des Buches) versucht hier geradezu Archetypen darzustellen: Der jugendliche Rebell, der Pragmatiker ,der alles emotionale verdrängt hat, die alte Jungfer, die sich selber belügt und Liebhaber erfindet, das uralte Mütterchen, das mit der Natur verschmilzt etc.pp. Trotzdem: die Einfühlsamkeit des Films, die hervorragenderen Darsteller und die sich Zeit lassende Regie vermeiden jedes Klischee und machen gerade diese Archetypen zu plastischen Charakteren, die man schon fast persönlich zu kennen glaubt. Aber der größte Reiz des Films ist wohl folgender: Mit wem ich auch sprach, jeder hat sich beim ersten Sehen des Filmes Gedanken darüber gemacht, welches seine Erinnerung wäre, mit der er ins Jenseits gehen würde. Geradezu zwangsläufig beschäftigt man sich mit der Frage und läßt unterbewußt sein ganzes Leben vor sich ablaufen, was den Schicksalen auf der Leinwand noch das eigene hinzufügt und den Film äußerst intim werden läßt. Von der Cinematographie her ist der Film back to the roots. Kein Effektfeuerwerk (wie es ja das Fantasy-Sujet durchaus zugelassen hätte) sondern ruhige, langsame in erdigem braun gehaltene, leicht körnige Bilder, die die Bedächtigkeit und Würde untermalen, die der Situation angemessen ist. Manchmal wähnt man sich schon in einem Dokumentarfilm. Unterstrichen wird dies dadurch, daß auch kaum Score verwendet wird, um die Handlung zu stützen. Man könnte schon fast von einem Dogma-film auf Zelluloid und ohne Wackelkamera sprechen. Gegen Ende verläßt der Film den dokumentarischen Charakter und entwickelt plötzlich richtig narrative Formen. Es entsteht eine angedeutete Spielhandlung um Liebe und Eifersucht, Sehnsucht und Stolz. Angenehmerweise wird aber auch hier nicht dick aufgetragen, sondern eher zurückhaltend beobachtet. Mit Afterlife haben die Japaner wieder einmal bewiesen, daß sie derzeit mit den Franzosen zusammen die weltweit führende Filmnation sind, was Qualität, Quantität und Vielfalt angeht. Wer sich also einen Kinobesuch ohne 36 Explosionen, Sex, Klischees und Ballereien vorstellen kann, wer mal Lust verspürt sich in einen Film fallenzulassen und auch in Kauf nimmt, daß es anstrengend sein kann, ins Kino zu gehen, wird ein nachhaltiges Erlebnis vor sich haben. Nebenbei: Ich habe meine Erinnerung mittlerweile gefunden (glaube ich zumindest)! Mirco Hölling (07.09.2000) | |
Alan Smithee sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg | 31.07.2002, 16:58 |
Wundervollvon FFFler | Permalink |
Was für eine schöne Geschichte! Der Film spielt an einem Ort an dem die Leute nach ihrem Tod kommen und an dem sie sich einen Moment aus ihrem Leben raussuchen, den sie dann als einzigen ewig in Erinnerung behalten werden. Diese poesievolle Geschichte wird sehr schön ruhig und einfühlsam erzählt, ebenso wissen die Darsteller zu gefallen. An manchen Stellen hätte man den Film zwar etwas kürzen können, aber auch so ist den Machern ein schöner kleiner Film gelungen. | |
FFFler | 07.09.2007, 09:04 |
Alle Bewertungen im Überblick: | ||
---|---|---|
Alan Smithee | Review zeigen | |
D.S. | Review zeigen (SPOILER!) | |
Alan Smithee | Review zeigen | |
Umelbumel | ||
FFFler | Review zeigen | |
XhellbroX | ||
Count_von_Count | ||
Shaddowfox | ||
Leimbacher-Mario | ||
lazy_beanies |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Kommentar von Alan Smithee : |
Nachdenklich |
Dieser Film hat mich sehr nachdenklich gemacht. Nur eine Erinnerung - alles andere wird für immer ausgelöscht. Das heißt selektieren in Extremform. Wer oder was ist es wert, gegenüber allem anderen den Vorzug zu bekommen? Das schlimme an dem Film ist, das ich ihn damals verpaßt habe und hiermit fragen möchte, wo man ihn ausleihen oder sich sonstwie zugänglich machen kann. Wäre toll wenn das jemand weiß. |
28.01.2003, 14:33 |
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||||
|