Society is waiting for you.von D.S. | Permalink |
Vorab eine Beschwerde: die Tonspur der in Frankfurt gezeigten Kopie des Films war dermaßen abgenudelt, daß man teils mehr Rauschen als Ton gehört hat ... das wirkte fast so, als würde permanent jemand duschen ;-) Davon abgesehen: man braucht schon starke Geschmacksnerven, um diesen Film durchzustehen. Denn wir sind hier in der totalen 80er Jahre-Vorhölle gelandet, die Klamotten und vor allem Frisuren sind wirklich ekelerregend!! Selbiges gilt dann auch für die Special Effects ... aber im positiven Sinne :-) Zur Story. Willkommen in der Welt der Reichen, Schönen und Problemlosen! Willkommen in Beverly Hills, wo man keine anderen Probleme hat als die Sorge, ob man wohl auch zur nächsten "wichtigen" Party eingeladen wird. Billy aber, die Hauptfigur des Films, gewinnt mehr und mehr den Eindruck, daß sich hinter der sauberen Fassade ein düsteres Geheimnis verbirgt. Denn seine Familie (stinkreiche Eltern, sexy Schwester), sein Therapeut, viele Schulkameraden; ja sogar Krankenhausangestellte und Polizisten benehmen sich zunehmend merkwürdig ... Der Titel "Society" ist sehr gut gewählt, denn zum einen geht es hier tatsächlich um eine Geheimgesellschaft, um Verschwörungstheorien, um sinistre Pläne à la BODYSNATCHERS. Zum anderen ist der Film aber auch eine (zugegebenermaßen sehr platte, aber auch humorvolle) Parabel um die Gesellschaft an sich. Wie es an einer Stelle so schön heißt: "The Rich have always sucked out the Poor!" Die Reichen leben in einer eigenen Welt, und sie werden alles tun, um den Rest der Menschheit davon abzuhalten, an ihren Privilegien teilzuhaben - so die Aussage des Films, mithilfe diverser übersinnlicher Phänomene vermittelt. Klar, das ganze kann man nicht wirklich ernstnehmen. Dazu ist die Story zu billig, sind die Schauspieler zu schlecht, atmet alles zu sehr das Flair eines lupenreinen B-Movies. Aber der Film ist doch recht spannend, die Regie für ein Erstlingswerk erstaunlich solide, und humorvoll ist das auch oft. Vor allem aber die Effekte (bzw. Masken und Make-Up) - die zunächst zwar nur sehr spärlich eingesetzt werden, das Finale von SOCIETY aber in ein wirklich unglaubliches, totales Over-the-Top-Erlebnis verwandeln -, machen den Film letztlich absolut sehenswert. P.S.: Irgendwie stimmt mich das ja traurig: SOCIETY ist wesentlich unterhaltsamer und origineller als FAUST. Und wurde 11 Jahre früher gedreht. DAS nenne ich einen Abstieg. | |
D.S. sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 07.08.2001, 04:11 |
Lifestylez of the Rich & Famousvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Brian Yuznas Regiedebüt ist eine entlarvende, schleimige und schwarze Satire auf die Oberschicht, "Beverly Hills 90210" frisst "The Thing". Ein äußerst starkes Regiedebüt liefert der legendäre und gleichzeitig immer etwas übersehene Horrorkönner (zumindest in der ersten Hälfte seiner Karriere!) mit diesem Potpourri aus Teen-Trash und Ekelhorror hier ab. Es geht um einen jungen Mann aus reicher Familie, der eine verborgene Gesellschaft entdeckt, die die Ärmeren ausbeutet und sich liebend gern einverleibt... Neben dem Re-Animator und seiner Braut, ist "Society" ein Schlüsselwerk im Schaffen von Yuzna. Klar, ein Regiedebüt ist das meistens. Doch "Society" ist ein besonderer Mix aus Cronenberg und Carpenter, aus "Dallas" und "Invasion of the Body Snatchers". Abartig und anziehend. In den ersten zwei Dritteln braucht man zwar etwas Geduld und das Finale wird abrupt beendet, doch das Warten lohnt sich. Wenn diese dunkle Gesellschaft ihre wahren Gesichter zeigt, dann schlägt nicht nur eine der größten Stunden in Sachen Ekel-Make-up, sondern in Bodyhorror allgemein. Dieses Finale hat es in sich und stülpt sich von außen nach innen! "Society" ist genauso clever wie sein Showdown: abstrus, surreal, monströs. Yuzna nimmt hier schleimig und makaber die komplette amerikanische Upper Class aufs Korn und hält dieser unangenehm und körperlich zerreißend einen Spiegel vor. Beißend, aussaugend, ekelerregend. Und ach so spaßig! Gorehounds schweben trotz oder vielleicht gerade wegen dem eindeutigen Augenzwinkern auf Wolken. Da dreht sich der Magen und man strahlt. Sahen die deutschen Sittenwächter zwei Jahrzehnte anders... mittlerweile ist aber selbst da der Groschen gefallen. Zum Glück - nun erstrahlt dieses perverse große Fressen in neuem, bizarr-widerwärtigem Glanz. Fazit: Der beste Bodyhorror, an dem David Cronenberg nicht seine Finger hatte. Das Finale ist noch immer der Stoff, aus dem Legenden und Alpträume sind. Wundervoll schwitzige Satire auf die Schönen & Reichen. Beverly Chills mit 90200 Zehen. Bäh kein Buh. | |
Leimbacher-Mario | 08.01.2018, 10:46 |
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Kommentar von Roughale : |
Last in Yuzna retro |
And it would also be the last in my chart list it is just a lil too weird, not bad, but not best placed at the end... |
20.08.2001, 19:39 |
Kommentar von MarxBrother81 : |
Lustig wirds nimmer |
Brain Yuznas Hardcore-Comedy ist wahrlich nicht jedermanns Geschmack... ich muß sagen, ich war am Ende etwas angepisst... kein Splatter im herkömmlichen Sinn, aber trotzdem ein sehenswertes Highlight !!!! Was wie eine Teeniekomödie der 1980er anmuten läßt, ist eine schwarzhumorige Komödie ohne Grenzen... |
24.08.2008, 02:20 |
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