Hammerhart und durchgeknalltvon Alan Smithee | Permalink |
Der Regisseur muss echt ein Psycho sein. So einen abgefahrenen brutalen Film hab ich schon lang nicht mehr gesehen. Das der so bei uns offiziell rauskommt kann ich mir kaum vorstellen. Allzu ernst sollte man den Film wohl nicht nehmen bei der ganzen Gewalt. Die Frauen kommen auch nicht grad gut weg. Die sind hauptsächlich da um verprügelt und zerschnetzelt zu werden. Neben der ganzen Gewalt hatte ich aber auch das Gefühl das man durchaus etwas Einblick in die Abgründe der japanischen Gesellschaft gewinnt. Auch wenn ich den Schluss nicht ganz verstanden habe, war der Film schon recht interessant. Fazit: Funny, hart, krank und Spass dabei. | |
Alan Smithee sah diesen Film im Cinema, München | 06.08.2002, 01:29 |
Super-Ichivon Herr_Kees | Permalink |
Miike Takashi ballert wieder aus allen Rohren und orientiert sich in Sachen Gewaltdarstellung und abstrusen Gimmicks deutlich am Festival-Hit FUDOH: Mehr als zwei Stunden lang wird hier in übelster Weise gefoltert, misshandelt, vergewaltigt und gemetzelt. Dabei ist ICHI an morbidem Einfallsreichtum von keinem anderen Film des Festivals zu überbieten (leider haben die Asiaten die digitalen Effekte noch nicht so ganz im Griff, hier erwartet uns mit Sicherheit noch einiges). Wer sich diese Art von Filmen mit der nötigen ironischen Distanz ansehen kann, wird seinen Spaß haben. Für alle anderen ist es vermutlich nur kranker, menschenverachtender Dreck. Also ich hab mich prima amüsiert. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 07.08.2002, 12:01 |
Ein starker Magen ist, wenn man trotzdem lachtvon D.S. | Permalink |
Yep, hier wird wirklich ALLES überboten. Dieser Film ist ein einziger Blut- und Gedärme-Regen, die Gewalt wird fast körperlich spürbar (und stellenweise echt unangenehm), es gibt absolut KEINE Grenzen, von Anfang bis Ende. Welches Ausmaß die Brutalität hier einnimmt, wurde ja schon mehrfach erwähnt - man kann es sich aber trotzdem nicht vorstellen, wenn man den Film nicht selbst sieht. Ein unter diesem Aspekt ähnlich radikaler Film will mir einfach nicht einfallen: selbst der blutigste Splatterfilm ist dagegen fröhliche Kinderunterhaltung, da nicht halb so detailliert und realistisch wirkend. Trotzdem ist das hier nicht NUR Gewalt um der Gewalt willen; und für mich Lichtjahre von Miike Takashis letztem FFF-Beitrag, VISITOR Q, entfernt. Denn während es damals (meiner Meinung nach) fast nur darum ging, mögichst viele Tabubrüche in einem Film zu vereinigen - und dabei einen Dreck auf so etwas wie Storyflow, Dramatik, Narration zu geben -, verfolgen wir hier eine echte Story mit. Was den Film nicht weniger "eklig" macht (im Gegenteil). Was aber dazu führt, daß man als Zuschauer wesentlich mehr bei der Sache ist; daß man nicht NUR auf die nächste Gore-Szene wartet, sondern tatsächlich etwas über die auftretenden Figuren und ihre Hintergründe erfährt und verfolgt, wie sich eine Geschichte entfaltet. Die Geschichte ist zwar nicht unbedingt klar, ist auch nicht mordsmäßig wichtig, und zumindest das Ende ist mehr als kryptisch - aber immerhin passiert hier etwas, das Ganze läuft auf etwas hinaus, ist nicht nur "in der Luft hängende Gewalt" - und ist dadurch wesentlich "leichter" konsumierbar als andere Versuche des Meisters. Deshalb - und auch wegen der grundlegenden Absurdität des Films, und vor allem einzelner Szenen; und auch wegen des teilweise UNGLAUBLICHEN Gewalt- und Ekel-Faktors, ist ICHI wirklich unterhaltsam. Egal, wieviele Filme ihr an diesem Tag schon gesehen habt, egal, wann ICHI läuft - hier schlaft ihr ganz bestimmt nicht ein ;-)) Auch, wenn sich die Brutalität irgendwann ein wenig abnutzt, und es einem (weiter vorne im Film) tatsächlich manchmal ein bißchen zu viel sein kann: gute Unterhaltung. Teilweise extrem komisch, teilweise schlichtweg unfaßbar. Bewertung ist vom individuellen Geschmack abhängig... | |
D.S. sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 09.08.2002, 04:42 |
Ichi ohne Scratchyvon Niki Wurster | Permalink |
Takashi Miike ist einer der ganz grossen. Der Mann traut sich was, bricht ein Tabu nach dem anderen und schafft dabei visionäre Filme, die das Publikum spalten. Die einen sind schockiert und fasziniert, die anderen schockiert und angewidert. Miike ist einer der vielen Gründe, warum der japanische Film momentan der interessanteste ist. Weniger interessant als seine bisherigen Werke, die mich allesamt absolut begeistern konnten (meine Kinnlade ist noch nie zuvor so weit heruntergeklappt wie währnd den letzten 15 Minuten von Miikes Meisterwerk AUDITION), ist leider ITCHI THE KILLER ausgefallen. Im Prinzip ist alles da, skurriler Humor, gepaart mit skurrilen Splattereinlagen, Sperma, Yakuza und Sex. Leider fühlt man bei ICHI sehr stark, dass Miike momentan einen Film nach dem anderen runterkurbelt und sich darum für keinen mehr so richtig Zeit nehmen kann. Die Story ist holprig, hat viele Längen. Ein Problem, dem auch die over-the-top Charaktere nicht wirklich abhelfen können. Die sind jedoch wirklich spassig und, wenn sie erstmal in Fahrt kommen, sehr kurzweilig. Allen voran Ichi, der nicht ganz freiwillige Killer und Kakihara, der Yakuza Folterknecht und Sado-Masochist per se, gesegnet mit dem originellsten Charakter Design, das seit langem auf der Leinwand zu bestaunen war. Auch die Gore-Effekte -- die übrigens bei weitem nicht so hart und zahlreich sind wie von mancherlei Seite behauptet wird -- sind zum grossen Teil wenig einfallsreich und wiederholen sich ständig (aufgetrennte Halsschlagadern, durchgeschnittene Körper(-teile)). Ein riesiges Manko ist auch Miikes Einführung von CGI-Gore. Das sieht nun wirklich beschissen aus und macht absolut keinen Spass. Digitale Effekte sind generell in asiatischen Filmen eher mies, aber so richtig unglaubhaft wird’s halt bei der Darstellung von Körperflüssigkeiten. Auch wenn’s billiger ist als praktische Effekte, bitte nicht mehr. Der Film ist ganz einfach zu lang. Ein Kürzung auf etwa 90 Minuten hätte völlig genügt, um die Rasanz des Films zu steigern. Unnötiges Material gibt es schliesslich genug. Ansonsten ist ICHI THE KILLER ein Mordsspass, mit vielen Stellen, die zum Lachen und Staunen anregen. Ein bisschen mehr Aufmerksamkeit seitens Miikes hätten ICHI dennoch gut getan. Gebt dem Mann endlich etwas mehr Gage pro Film, damit er nicht einen Job nach dem anderen abramschen muss! | |
Niki Wurster sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 09.08.2002, 17:15 |
Reviewvon Holger Hellmuth | Permalink |
Wie soll man einen Film bewerten, der zwar unheimlich einfallsreich und spassig ist, aber auch so unnoetig gewalttaetig, dass man mit Unbehagen feststellt, dass man sowas lustig findet. Ich hatte bereits 'Audition' und 'Visitor Q' von Miike gesehen, aber Ichi war trotzdem eine gewaltige Ueberraschung, sowohl was die Wandelbarkeit des Regisseurs als auch den Gorelevel betrifft. Die 8 Punkte die ich ihm gebe sind eigentlich 9, aber der Film muss einfach Punktabzug fuer excessive Gewalt kriegen. Holger. | |
Holger Hellmuth sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 09.08.2002, 18:06 |
Lachen als Befreiungsschlag...von Torsten Edelmann | Permalink |
Die bereits mehrfach erwähnte Brutalität in Ichi wurde meiner Meinung nach noch ungenügend herausgestellt. Denn wer diesen Film sehen will braucht entweder einen Magen aus Blei, einen ausgeprägten Hang zum Sadismus oder muss, wie es die meisten Zuschauer wohl getan haben, über die extremen Brutalitäten lachen, um sich selbst vor dem übermässigen Ekel zu schützen. Was (hoffentlich) dann nach dem Film zumindest bei einigen die Frage aufwirft "Wie konnte ich über sowas eigentlich lachen?". Was ja auch kein schlechtes Ergebnis für einen Film wäre. Der Titel "Ichi the Killer" ist eigentlich irreführend, denn Ichi nimmt im Laufe der Geschichte immer mehr die Form einer Nebenrolle an, da er, je mehr man über ihn erfährt immer noch banaler wird. Der tatsächlich Protagonist (oder in diesem Falle eher Antagonist) ist Masa Kakihara (der nette blonde Herr aus dem Programmheft), der im Laufe des Films fast zwanghaft auf der Suche nach dem namensspendenden Ichi ist, weil er in ihm die Erfüllung all seiner geheimsten Wünsche sieht. Leider verkommt die Story, die anfangs noch relativ sinnvoll und durchdacht erscheint, ab ca. der Mitte des Films zu zunehmend merkwürdigen und unlogischen Handlungsweisen der tragenden Figuren, und so bleiben dann halt doch nur die Actionsequenzen und die extremen brutalen Aktionen übrig. Achja, wie ich bereits erwähnte: eure asiatische Freundin solltet ihr nicht mitnehmen, nur um ihr mal einen "tollen asiatischen Actionfilm" zu zeigen, denn nach all dem, was hier asiatischen Frauen angetan wird könnt ihr euch sonst sicher nach einer neuen Lebensabschnittspartnerin umsehen. | |
Torsten Edelmann sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 10.08.2002, 19:46 |
Neee, also wirklichvon Dominik Mees | Permalink |
Da hätte ich die 8 Euro für die Karte auch anders investieren können... Der Film hat ja ganz nette Effekte und bietet auch so manch Schmunzelgelegenheit, aber der Film ist a) zu lang b) zu lang c) zu lang Ausserdem die Story! Oder war da eine?! Zugute schreiben muss mal wohl sagen, dass ich japanische Filme von der Story her schon imemr seltsam fand... Mein Fall war der Film auf jeden Fall nicht... | |
Dominik Mees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 15.08.2002, 00:15 |
Reviewvon ZardoZ | Permalink |
Ichi ist der wohl abgedrehteste, verrückteste, abartigste und gewalttätigste Film, den ich je bewundern durfte - und er hat einen Höllenspaß gemacht. Ich denke mal, Takashi Miike ist der einzige Regisseur, der solch einen Film zustande bringen kann. Der Film ist eigentlich, ähnlich wie Story of Ricky, ein völlig verrücktes Real-Manga. Während sein Fudoh im Vergleich in meinen Augen teilweise langweilt und wirklich billig gemacht ist, ist Ichi richtig professionell, und es kommt noch eine wirklich coole Mucke und Kameraführung/Effekte hinzu. Einzig störend sind nur die absolut billigen SFX - aber ich denke, vielleicht ist das so beabsichtigt, wer weiss oder auch net ?!?! Die Charaktere sind alles Irre und wer nach einem Sinn oder einer verständlichen Story sucht, schaut sich den falschen Film an! Eigentlich erinnert er mich ein wenig an Monty Phyton - die hatten auch so nen abartigen, brutalen Humor, der mir gefällt. | |
ZardoZ | 31.07.2003, 13:58 |
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Kommentar von Melvin : |
gehypte - sonst nichts |
Ich habe Ichi dieses Jahr auf dem Filmfest in Brüssel gesehen. Ich war etwas enttäuscht.
Der Film hat einige krasse Szenen aber war nicht wirklich der MegaHit.
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24.07.2002, 22:06 |
Kommentar von Eraserhead : |
Gewalt, Gewalt und unnötige Gewalt. Und ich fands auch noch gut. Ich glaube, ich bin krank... |
15.08.2002, 17:20 |
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