Zufall trifft Schicksal...von cinema | Permalink |
Um 11.14 Uhr, oder auf deutsch, um 23.14 Uhr plus minus ein paar Minuten treffen verschiedene Personen aufeinander. In dieser Nacht entscheidet sich ihre weitere Zukunft. Teilweise sind sie einander auch schon früher begegnet und der Regisseur schafft es mit einem perfekten Timing, die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln zu erzählen, so daß der Zuschauer immer wieder neu und anders miterlebt, wie sich die Ereignisse aufeinander auswirken. Das ist witzig anzusehen. Man lehnt sich bequem zurück und amüsiert sich, obwohl dort doch hochdramatische Ereignisse stattfinden. Die Schauspieler sind sehr spielfreudig und neben viel schwarzem Humor kann man auch einige blutige Effekte bewundern. Insgesamt ein würdiger Abschlußfilm über das Leben und den ganzen Rest... | |
cinema sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 21.07.2003, 11:42 |
Timingvon Felix Schweiger | Permalink |
Um 11:14 passiert’s. Mehrere Storylines, jede für sich interessant, überschneiden sich mehrfach in jener schicksalhaften Nacht. Klar, auch dieses Pulzzle ist konstruiert bis zum Umfallen, dass es dennoch glaubhaft wirkt, liegt an der flotten Inzenierung und der guten Figurenausarbeitung. Man wünscht sich geradezu immer, zu erfahren wie’s weitergeht, selbst wenn schon die Credits laufen, hätte die Story noch Potential für mehr. Fazit: Kurzweiliger Triller, genial erzählt. Ansehen! | |
Felix Schweiger sah diesen Film im Cinema, München | 31.07.2003, 15:05 |
Reviewvon ZardoZ | Permalink |
Unterhaltsame, schwarze Komödie im Episodenstil, die eine wirklich Runde Sache geworden ist mit einem ebensolch spassigen Soundtrack. Ein guter Abschluss des Festivals, auch wenn der Film nicht unbedingt zu den Highlights zählt. | |
ZardoZ sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 07.08.2003, 13:01 |
Wer hat-an-der-Uhr-ge-dreht...?von Herr_Kees | Permalink |
Mehrere Parallelhandlungen, die eine Handvoll Kleinstadtbürger, die allesamt mehr oder weniger freiwillig in diverse Verbrechen verwickelt sind, um 11:14 Uhr zusammenführen - klingt etwas konstruiert? Ist es auch. Auf der Suche nach innovativen Erzählformen (MEMENTO, IRREVERSIBLE, PULP FICTION) hat Greg Marcks jetzt mal sowas ausprobiert. Wirklich neu ist das allerdings nicht, die Fernsehserie 24 (ab Herbst bei Pro7) hat die Parallelhandlung in Echtzeit wesentlich effektiver und spannungsvoller etabliert. Würde 11:14 auch in linearer Erzählweise funktionieren? Vermutlich nicht, dazu würde er den Zuschauer mit zu vielen Handlungsebenen und Charakteren überfordern. Die zeitliche Verschachtelung ist also schon sinnvoll und präsentiert das Geschehen schön übersichtlich, wenn auch größere Überraschungen ausbleiben. Wer dem Film ein Stück vorausdenkt, kann ziemlich gut erahnen, was als nächstes passiert und warum. Die Zeit dazu kann man sich nehmen, denn so atemlos wie der Film angekündigt wird, ist er in Wirklichkeit nicht. Langeweile kommt trotzdem keine auf, man schaut der Handlung amüsiert bei ihrer Entwicklung zu, genießt das Ensemble (insbesondere Patrick Swayze gibt eine überraschend gute Figur ab) und den klasse Soundtrack von Clint Mansell (PI, REQUIEM FOR A DREAM). Gute Mainstreamunterhaltung. Nicht mehr, nicht weniger. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 08.08.2003, 12:18 |
Unfälle, bei denen einiges auf der Strecke bleibt.von D.S. | Permalink |
Episodenfilme haben ihren eigenen Reiz. Innerhalb eines einzigen Erzählrahmens gleich mehrere Geschichten auf einmal zu präsentieren, die noch dazu oft kausal oder chronologisch nicht zusammenhängend angeordnet sind, bricht Sehgewohnheiten, fordert Aufmerksamkeit, bietet - wenn mit spannenden Stories versehen und angemessen inszeniert - ein Vielfaches an Unterhaltung. Ganz besonders gilt dies, wenn die Episoden - wie bei 11:14, wie aber natürlich auch bei den großen Vorbildern à la PULP FICTION - in einem direkten, zunächst aber ungeklärten Zusammenhang miteinander stehen; wenn sie wie Puzzlestücke erst am Ende des Films ein vollständiges Bild ergeben. Bis zuletzt bleibt unklar, wie es zu diesem oder jenen Vorfall in einer der Episoden kommen konnte oder was er zu bedeuten hat; inwieweit er mit einem anderen Vorfall in einer anderen Episode zusammenhängen mag; ob er tatsächlich als abgetrennt vom weiteren Geschehen betrachtet werden oder ob er weitreichende Folgen für in einem ganz anderen Zusammenhang eingeführte Protagonisten haben kann. Und das heißt: bis zuletzt bleibt der Zuschauer (idealerweise) interessiert bis gebannt; können Verlauf und Ausgang des Gesamtgeschehens nicht vollständig vorhergesehen werden. So kann 11:14 tatsächlich ohne weiteres attestiert werden, daß er bis zum Schluß kurzweilig bleibt und immer wieder überraschende Elemente beinhaltet. Würde der Film allerdings diese formale Besonderheit nicht aufweisen, würden seine Episoden in einer "logischen" Reihenfolge bzw. in EINEM Handlungsstrang verknüpft erzählt werden - dann wäre 11:14, so ist zumindest stark anzunehmen, nicht von großem Interesse. Zwar zeichnen sich sämtliche seiner kleinen Geschichten, die ihren Knackpunkt jeweils um 23.14 Uhr erreichen und, wie schon die Eröffnungscredits andeuten, recht viel mit Autos zu tun haben, durch gewisse Fiesheiten aus. Durch eine für seine Protagonisten unerquickliche Ansammlung dummer Zufälle und fataler Unfälle, die zu unterschiedlich großen - und für den Zuschauer unterschiedlich unterhaltsamen - Desastern führen. Zwar ist das auch alles fraglos flott und abgeklärt inszeniert; Längen treten keine nennenswerten auf, und es ist relativ viel Abwechslung im Geschehen zu verzeichnen. Allerdings ist leider fast nichts davon, jeweils für sich genommen, sonderlich aufregend. Dazu hat man es inzwischen einfach schon viel zu oft gesehen, daß Filmfiguren sich aus Dummheit / Boshaftigkeit / Panik / Rachegelüsten / Naivität ... in Situationen manövrieren, die sie Kopf und Kragen (oder auch ein anderes Körperteil) kosten könnten - und dies häufig auch tun. So begegnen wir hier den verschiedensten Charakteren: dem die Tochter unter allen Umständen treudoof umsorgenden Familienvater, der grenzdebil pubertierenden Jungmänner-Crew, der kleinen und gemeinen Schlampe, dem armselig kleinkriminellen Macho; Verlierern und Möchtegern-Gewinnern, braven Bürgern, Gesetzeshütern und Verbrechensopfern. Charakteren, die wir sämtlichst schon aus anderen Zusammenhängen, andern Filmen kennen. Charakteren, die hier keine Tiefe erhalten, über die wir kaum etwas erfahren, die auch keine wirkliche Rolle spielen - außer der des Spielballs der aus dem Ruder geratenden Ereignisse in 11:14. Sicher, sonderlich dramatisch ist es nicht, daß hier keiner über ein Abziehbild hinauswächst. Schließlich geht es dem Film nicht um eine bestimmte, auf interessanten Figuren basierende Geschichte. Es geht um das Zusammenwirken unglaublicher Zufälle, um das sprichwörtliche Kollidieren unterschiedlicher Vorhaben, um Fehlentscheidungen und grandiose Pechsträhnen, die in einem Kaleidoskop der Katastrophen münden. Ein solches Erzählkonzept bedarf nicht notwendigerweise eines gesteigerten Interesses der Zuschauer an Einzelschicksalen. Allerdings hätte es dem Film bestimmt auch nicht geschadet. Denn so, wie einem die Figuren hier nähergebracht werden, kann man kaum anders, als sie nicht wirklich "ernst" zu nehmen. Sie erhalten nicht genug Raum, als daß man Mitgefühl oder gar Sympathie für sie entwickeln könnte; notgedrungen ist es einem fast völlig egal, was aus ihnen wird. Und nachträglich möchte man "Zum Glück" sagen - denn in mehreren Fällen verschwinden sie einfach wieder von der Bildfläche, nachdem sie ihren Beitrag zum fröhlichen Chaos-Kommando geleistet haben; man erfährt nichts über ihr weiteres Schicksal, sie bleiben schlicht unfertige Bausteine in einer zuweilen sehr konstruiert wirkenden Groteske über menschliche Dilemma und Zusammenstöße er verschiedensten Art. All diese Kritik soll nicht nahelegen, daß 11:14 ein schlechter Film wäre. Im Gegenteil, er unterhält von Anfang bis Ende, fast ohne wirklich langweilige Momente. Er hat einige garantierte Lacher eingebaut, die von durchaus bösartiger Natur sind. Und er führt auch einige seiner Geschichten zu einem ziemlich konsequenten - und das heißt hier letztlich drastischen - Ende. Empfehlenswert ist das ganze also allemal. Dennoch kann man kaum umhin, festzustellen, wieviel Potential hier vergeben wurde. Wieviel Schlagkraft einzelner Geschichten, somit: wieviel Qualität wohl zugunsten schlichter Quantität aufgegeben wurde. Ein tieferes Einsteigen in einzelne, möglichst noch ein wenig absurdere Geschehnisse, ein ausgefeilteres Drehbuch mit mehr ÜBERRASCHUNGEN - und 11:14 wäre wahrscheinlich ein großartiger Film geworden. So aber präsentiert er eine Vielzahl zumeist nur bedingt erinnernswerter Handlungsabläufe im zu kurzatmigen Wechsel; ist dadurch lediglich "nett", macht Spaß, ist ein angenehmer Zeitvertreib. Um mehr als das zu sein, fehlt ihm aber - abseits des noch immer vergleichsweise originellen formalen Korsetts - schlußendlich die Bissigkeit und das Besondere. Deshalb "nur" 7,5 Punkte. Einer der besseren Filme des diesjährigen Festivals, aber nicht unbedingt ein angemessener Abschlußfilm. | |
D.S. sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 06.11.2003, 22:30 |
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Kommentar von Eraserhead : |
Kurz und knapp: würdiger Abschluss, der Spaß gemacht hat, fies war und gut erzählt wurde. Warten auf die Nacht der tausend Schreie beginnt... |
14.08.2003, 21:48 |
Kommentar von kinokoller : |
Aufgepasst |
Wer gut aufpasst, wird in den durchdachten Zeitreihen auch gut unterhalten. Dies ist nicht der Story im Gesamtkontxt zu verdanken, sondern der Konstruktion der einzelnen Handlungsstränge, welche schlußendlich erst einen Zusammenhang zwischen all dem Unheil erkennbar macht. Gelungene Abwechslung zum Hollywood-Einerlei. |
01.10.2008, 18:13 |
Kommentar von MarxBrother81 : |
Low Budget Klassiker |
Schwarze Komödie, Thriller-Drama oder Psycho-Krimi?
Alles!
In dieser Perle des minimalen Filmes
wurde alles rausgeholt was rauszuholen war und ist!
Ein echtes Verwirrspiel das über seine kurze Laufzeit
jede Minute auskostet!
Alleine die Hauptdarsteller machen einiges wett....
Nicht verpassen! |
25.04.2009, 16:19 |
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