The Descent

Bergsteigen wäre gesünder gewesen!

von tati
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Der Zweite Streich von Neil Marshall nach Dog Soldier und wieder ein Volltreffer! Genre wie es sein muss. Extrem spannend mit glaubwürdigen Charaktern und keinen blöden Witzen. Der erste Teil des Films funktioniert schon gut und ist sehr spannend, was aber dann passiert ist extrem blutig und an den Nerven zerrend. Stellt euch vor, die Bauch OP aus Dog Soldier 45 Min. lang, nur das die ausführenden Personen noch nie was vom Hippokratischen Eid gehört haben und noch nicht mal sprechen können. Die Website des Films hat nicht zuviel versprochen und ich bin gespannt was als nächstes von Neil Marshall kommt. Das ist kein Film der die Welt verändern will aber als Horrorfilm bekommt er die volle Punktzahl von mir!
tati

29.07.2005, 21:10


Descent! Wow

von DelosOzzy
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Dog Soldiers Regisseur Neil Marshall is back! 6 Mädchen treffen sich zum Caving Urlaub und entdecken dabei Gollum und viele seiner Freunde, die hungrig in der Dunkelheit des Berges warten. Ein knochenharter Horror-Thriller mit vielen Schockmomenten begeistert von Anfang bis Ende und hat neben guten Effekten alles zu bieten was einen guten Film ausmacht.
Nervenzerreißende Spannung, Grusel, Splatter, Adrenalin und Geschwindigkeit.
Unbedingt ansehen!!!
DelosOzzy
sah diesen Film im City, München

04.08.2005, 10:00


Review

von Parzival
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Ich steh ja eigentlich gar nicht auf straighte Horrorfilme, aber dieser Film vom Dog Soldiers Macher ist klasse. Mit nur 3.5 Millionen Budget erzählt er die Geschichte von 6 Frauen, die auf eine seltsame Spezies (Mischung Gollum und Grotenolme) stoßen. Das wars. Das ist so direkt, sehr physisch (Mann, was mußten die Damen klettern..), mit etlichen Schocks und sparsamen Licht erzählt, dass man es vor Spannung kaum aushält. Die Frauen spielen klasse (das ist mir bei Horrorfilmen neu), die Ironie fehlt Gott sei dank, es gibt keine Wendungen, und auf jede Nebenhandlung außerhalb der Höhle wird verzichtet. Diese Schlichtheit macht die Klasse dieses harten und bösen Schockers aus. So was hat man lange nicht gesehen...
Parzival

05.08.2005, 14:24


Klasse!

von TomDaMaista
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Ein echt cooler Streifen. Schön spannend, eine gehörige Portion Splatter-Effekte und ein interessantes Ende. Ich denke der Film hätts echt verdient ins deutsche Kino zu kommen.
Allein der Trailer war meines Erachtens relativ schlecht. Fast hätt ich den Film deswegen nicht angeschaut. Nur weil ich noch gelesen habe, dass der Regisseur für Dog Soldiers verantwortlich war, hab ich mich noch überzeugen lassen.
Jetzt bin ich froh drum. ;-)
TomDaMaista
sah diesen Film im Cinema, München

08.08.2005, 20:52


Review

von Herbert.West
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Der beste Horrorfilm des Jahres 2005 kommt aus Großbritannien und heißt The Descent. Neil Marshall erweist sich mit seinem Zweitwerk als ein Großmeister der Angst, wie es ihn seit dem frühen John Carpenter nicht mehr gegeben hat. Schon seine Debütattacke "Dog Soldiers" war nicht von schlechten Eltern, aber im Vergleich zu The Descent nur ein zaghaftes Warmmachen, ein Horror-Vordiplom sozusagen.

Sechs junge Frauen auf eine Höhlenwanderung zu schicken, die sich zum Höllentrip entwickelt, klingt nicht besonders weltbewegend? Ist es aber! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so in den Kinosessel gekrallt habe. Hier und da werden Parallelen zu "Deliverance" aus dem Jahre 1972 (deutscher Titel: "Beim Sterben ist jeder der Erste") wach, da die Charaktere genauso lebensecht und realistisch sind und die Ausgangssituation ähnlich ist. Neben dem Terrain, auf dem sich die Gruppe bewegt (bei Deliverance der Fluss, hier die Höhle) muss sie sich einer weiteren, wesentlich bedrohlicheren Gefahr stellen, denn in der dunklen, engen Höhle lauert irgend etwas...

Gleich zu Anfang macht uns Neil Marshall unmissverständlich klar, dass wir uns in einem puren Horrorfilm befinden und dass er es nicht gut mit uns meint. Auch danach, bis sich die Frauen einmal in der Höhle befinden, baut er hier und da einen Schockeffekt ein, um den Zuschauer schon einmal ein bisschen weichzuklopfen; aber nicht einen dieser albernen "Fake-Schocks", die heutzutage in Zeiten von THX & Co. leider üblich sind und die nur aus Soundeffekten bestehen, sondern schon richtig mit Schmackes. Bis er schließlich ein wahres Inferno entfacht, lässt sich Marshall aber Zeit und baut lange die Spannung auf. Die Spannungsschraube dreht sich dann den ganzen Film über unbarmherzig immer enger zu - schon die klaustrophobische Enge der dunklen, feuchten Höhle mit der ständigen Gefahr steckenzubleiben hätte schon vollkommen für einen Nervenblankzieher gereicht, aber das ist lediglich das Fundament, auf dem alles weitere aufbaut.

The Descent ist im Gegensatz zu Dog Soldiers vollkommen humorfrei. Zwar mag der Film an sich geradlinig sein, aber fast alle guten Horrorfilme sind weitgehend schnörkellos. Trotzdem baut Marshall immer wieder kleine Details beispielsweise bei der Charakterisierung und Entwicklung der Hauptfigur ein, die über das übliche Genremaß hinausgehen. Vom Spannungsaufbau her wird The Descent als ein ähnliches Paradebeispiel wie The Shining, Halloween oder Psycho in die Filmgeschichte eingehen. Zusätzlich macht der Film aber beim Einsatz von Gewalt keinerlei Gefangene - gebrochene Schienbeine, die aus der Hose herausschauen, Eingeweide, Blutfontänen, wohin das Auge blickt. Im Gegensatz zu vielen Splatterfilmen sind die Gore-Effekte jedoch nicht selbstzweckhaft eingesetzt, sondern ergänzen und erweitern die psychische Terrorkomponente noch um die physische. Jede Wunde, die geschlagen wird, verursacht dem Zuschauer quasi selbst Schmerzen.

Bleibt nur zu hoffen, dass The Descent in Deutschland seinen verdienten Kinostart bekommt und nicht als DVD-Premiere untergeht. Der Film ist ein zukünftiger Genreklassiker und lässt Werke wie Haute Tension locker hinter sich. Schon mit seinem zweiten Film hat sich Regisseur Neil Marshall ohne Zwischenstopp in den Horrorhimmel katapultiert. Die Höchstnote hebe ich mir dennoch auf, bis ich den Film ein zweites Mal gesehen habe. Den Beweis, auch beim wiederholten Sehen nicht wesentlich von seiner Wirkung einzubüßen, muss er noch antreten - auch wenn ich da eigentlich keine Sorgen habe.
Herbert.West

09.08.2005, 11:13


Das Böse!

von Rohrkrepierer
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Neil Marshall hat es tatsächlich geschafft! Er läßt keine Kopie des urkomischen und ironisch trashigen "Dog Soldiers" auf das Publikum los, sondern generierte mit "The Descent" tatsächlich einen bitterernsten und brutalen Horrorfilm.

Daß man in diesem Werk kaum mit Überraschungen oder Plottwists rechnen muß ist ebenso erfrischend, wie daß auch die Geschichte an sich leicht auf einem Bierdeckel Platz finden dürfte.

Dieser Film versucht gar nicht erst, innovativ zu sein oder den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu führen und gewinnt dadurch enorm an Glaubwürdigkeit und Intensität.

Doch davon abgesehen wirken das klaustrophobische Setting des verschachtelten Höhlensystems und die rein aus "tough Bitches" zu bestehen scheinende Gruppe der Protagonistinnen sehr erfrischend und pumpen ein wenig frisches Blut in die schon sehr ausgelutschten Horrorvenen.

Marshall hat es sogar vollbracht, absolut gelungene Schockeffekte zu setzen, die einen ein ums andere mal bleich und herzklopfend im Kinosessel zurücklassen - und das, obwohl sie beinahe durchgehend vorhersehbar inszeniert sind. Klasse!

Leider aber werden uns die Höhlenmonster schon zu früh und vor allem zu explizit gezeigt, wodurch sich die Spannung nicht mehr zu steigern vermag und den anfänglich wirklich knochenharten Horrorthriller zu einem plumpen Hide, Run and Live verkommen läßt und somit einen Hauch von Aliens verströmt, jedoch ohne die perfekt eingefangene, ausweglose Situation dieses Werkes zu erreichen.

Ein wenig mehr Mut zur Subtilität hätte "The Descent" sicherlich gut getan und die verdammt starke Anfangsstunde entscheidend intensivieren können. Schade.

Dennoch ein verdammt geiler Horrorfilm, der nicht mit Brutalität geizt und einem einige unwohle Stunden im Kino oder zu Hause bescheren wird.

Die verdammt hoch angesetzten Vorschußlorbeeren hingen allerdings viel zu hoch, was mich ein wenig enttäuschte, aber dennoch nicht über die zweifellos vorhandenen Qualitäten dieses britischen Horrorfilms hinwegtäuschen kann.
Rohrkrepierer
sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg

10.08.2005, 16:01


Mehr davon!

von Silke
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Der Film beginnt mit viel Tempo. Bereits nach 10 Minuten bietet es sich an, die Fingernägel unentspannt in die Sitze oder Nachbars Beine zu krallen. Etwa 45 Minuten lang geht das auch so weiter. Schocker, mit denen man absolut nicht rechnet, heben den Adrenalinspiegel. Wer außerdem klaustrophobisch veranlagt ist, hat nix zu lachen.

Wenn zum ersten mal die Höhlenbewohner ins Spiel kommen, lässt die Spannung leider merklich nach. Ab dann geht es "nur" noch um das Thema "Wie kommen wir möglichst schnell und am Stück wieder hier raus" - was an sich zwar eine spannende Sache ist, aber eben gegen den ersten Teil des Films nicht anstinken kann.

Die Frauen im Film sind erfreulicherweise mal nicht doof und aufgespritzt. Sie machen auch nicht permanent Fehler. Gebt uns bitte mehr davon! Okay, dafür gab es auch keine obligatorische Duschszene, aber wenigstens ein Bad in der Blutsuppe.

Für mich eines der Highlights des diesjährigen FFF. Nur schade, dass Caving für mich jetzt kein Thema mehr sein wird. Hätte ein schönes Hobby werden können...
Silke
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

11.08.2005, 10:55


Descent rockt!

von Bloodline
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Ein sturzlangweiliger Möchtegern-Horrorfilm mit strunzdummen, unsympathischen Teenies als Protagonisten, ebensolchen Dialogen, müden Kalauern und einer stets vorhersehbaren Handlung. Das ist "The Descent" zum Glück in keinster Weise!

Zugegeben, die Handlung ist nicht wirklich neu, aber das Ganze ist schnörkellos und sauspannend inszeniert (v.a. für Klaustrophobiker ist die erste Hälfte allererste Sahne), mit glaubhaften Darstellerinnen, creepy creatures und netten Splattereffekten angereichert, und wichtig - der Film nimmt sich ernst und verzichtet vollkommen auf den mittlerweile leider Standard gewordenen Debil-Humor!
Hier wurde mit geringen Mitteln ein Höchstmaß an Spannung, Atmosphäre und Unterhaltung erzeugt.

Mein zutiefst empfundener Dank an Neil Marshall, von dem man hoffentlich noch sehr, sehr viel hören und sehen wird!!!
Bloodline
sah diesen Film im Cinema, München

11.08.2005, 16:19


Anschauen!!

von Katakuris
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The Descent ist einer der besten (reinen) Horrorfilme der letzten 20 Jahre, auf jeden Fall einer der Top 5 Filme dieses Jahr. So sehr in den Kinosessel gedrückt hat mich in den letzten Jahren kaum ein Film, letztes Jahr war’s mit SAW ähnlich, dieser hier ist aber noch besser. Extrem bedrückende Atmosphäre, realistische Charaktere, überzeugende Darsteller, Hochspannung, keine unnötigen Witze und Ausschweifungen... so funktioniert ein Horrorfilm. Nicht genug, dass die Akteure in einer Höhle ohne Ausweg gefangen sind, allein das hätte schon gereicht, um den Film von den meisten anderen des Festivals abzuheben, nach gut der Hälfte treffen sie dann noch auf die "Bewohner" der Höhle, spätestens ab da fühlt man als Zuschauer jede Bewegung der Protagonisten mit.
9,5/10 (mit Tendenz nach oben)
Katakuris
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

13.08.2005, 02:32


Review

von MOS2000
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Mein Review bleibt kurz.

So macht man Horrorfilme.
Genau so!

Und all die Nachwüchsler sollten sich davon mal eine _dicke_ Scheibe abschneiden!
Der Streifen verkörpert genau das, was Genrekritiker am Horrorfilm so leidenschaftlich hassen.

Liebe Grüße
MOS2000
MOS2000
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

17.08.2005, 00:48


Ab(wärts) gehts!

von Eraserhead
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Den Lobeshymnen kann man eigentlich nicht viel hinzufügen. Cooler harter Streifen, ohne Teenie-Spaß Schnick-Schnack. Straight ins Hirn, spannend und auch toll gemacht. Kam allerdings etwas schleppend in Fahrt, deswegen knapp an der Hochwertung vorbei geschrammt. So sollen Horrorfilme sein!
Eraserhead
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

17.08.2005, 10:38


Aliens im Erdball

von Horowitz
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Ohne Zweifel zählt The Descent zu den Höhepunkten des FFF2005 und selten war das Publikum sich dabei so einig. Wodurch diese breit gefächerte Euphorie zu begründen ist, lässt sich relativ einfach erläutern.
Neil Marshall präsentiert nach Dog Soldiers ein handwerklich fantastisch umgesetztes Genrekino, in einer klaustrophobisch bedrohlichen Behausung und mit seinen noch bedrohlicheren Bewohnern. Garniert mit kompromisslosen Metzeleinlagen und einer alles andere als zimperlichen Weiberbande, die sich den ultimativen Kick beim Caveclimbing holt und dabei so versessen ist, sich in Gefahr zu bringen, dass es unausweichlich zu einer Katastrophe kommen muss. Was die Mädels hier auf sich nehmen, ist wirklich nur noch einem Suizidkommando gleich zu setzen und man möchte am liebsten in die Leinwand hüpfen und den Ladies klar machen, dass sie das alles selbst zu verantworten haben und die Zuschauer gefälligst aus dem Geschehen raushalten sollen. Mehr als hüten werde ich mich jedoch, die Leinwand auch nur zu streicheln, viel mehr klammere ich mich an meinen Kinositz und versuche, nicht noch tiefer hinein zu sacken.
Nie zuvor hat ein Film Tiefe und Enge so intensiv vermittelt. Die wahrscheinlich noch vorhandene Außenwelt um einen herum blendet die Wahrnehmung irgendwann komplett aus, Kino und Grotte schweißen sich zusammen, und, jeder der auch nur ansatzweise klaustrophobisch veranlagt ist, muss sich relativ früh die Frage stellen, wie viel Enge er bereit ist zu ertragen. Man spürt förmlich, wie Regisseur Neil Marshall in der ersten Hälfte des Filmes diese Grenze bis zum Äußersten auslotet. Noch bedrückender kann eine Höhlenerkundung auf der Leinwand nicht umgesetzt werden.
Bis zu diesem Punkt, also ca. zur Hälfte des Filmes, zählt er zum Besten, was dieses Genre zu bieten hat. Sobald kurz darauf das Grauen in den Tiefen langsam in Sichtweite kommt, beginnt eine neue Episode von The Descent. Die Enge weicht größeren Räumen und die gebändigte Ruhe vor dem Sturm bricht endgültig in Chaos und einer zünftigen Splatterorgie aus. Hier entfließt dem Film leider ein Großteil seiner bedrückenden Atmosphäre und verliert sich später in bekannte Monstermetzel-Orgien, die leider auch hin und wieder etwas albern wirken, sobald die Mädels sich mit einer sonderbaren Art "Kung-Fu" an den Monstern abreagieren. Dies führt leider auch dazu, dass die Gollum-Bestien sehr schnell ihre bedrohliche Aura einbüßen und das Ganze etwas in Hollywood-typische Machart abgleitet. Auch die Schockeffekte werden häufig sehr effektiv, aber leider auch sehr voraussehbar eingesetzt, was dem Film einiges an Originalität raubt.
Nichtsdestotrotz weiß aber auch dieser Teil zu gefallen. Eine Giger-Kreation wäre sicherlich noch die Krone auf dem Haupt des Meisterregisseurs gewesen, aber auch die bleichen, zum Teil sogar Menschen ähnlichen Biester wissen zu gruseln, ganz besonders, wenn sie plötzlich im fahlen Lichte der Videokamera auftauchen.
Insgesamt gibt es also für die "Kung-Fu"-Einlagen und die sehr voraussehbaren Schockeffekte einen halben Punkt Abzug, was aber letztlich immer noch zu einem der genialsten, bedrückendsten und schlichtweg besten Horror-Filme aller Zeiten reichen dürfte.
Horowitz
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

18.08.2005, 22:25


Tunnelblick

von D.S.
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Den bisherigen Reviews zum Film muß man kaum noch etwas hinzufügen, besonders das von "Herbert.West" beschreibt für mich schon sehr gut, was diesen geradlinig zuschlagenden, unglaublich intensiven Film ausmacht. Aber man kann es vielleicht auch gar nicht oft genug wiederholen: "The Descent" bietet keine irgendwie innovative oder gar intelligente Story, ist aber der effektivste Horrorfilm seit vielen Jahren. Denn anders als etwa "High Tension" konzentriert er sich auf seine Stärken und versucht nicht, auf Teufel komm raus seine Cleverness zu beweisen - weshalb er auch bis zum Ende hin fehlerfrei funktioniert.

Die Terrorschraube wird im Handlungsverlauf kontinuierlich angezogen - und ab dem Moment, in dem die Höhlenmonster zum ersten Mal auftauchen, kann bei zartbesaiteteren Gemütern im Publikum die Anspannung in offene Panik umschlagen. Man krallt sich in den Sitz (meine weibliche Begleitung krallte sich in meinen Arm), man hat hinterher zum ersten Mal seit langem mal wieder das Gefühl, daß ein Film es geschafft hat, einem Massen von Adrenalin in den Körper zu pumpen.

Angesichts der überschwenglichen Kritiken könnte man, bevor man den Film selbst zu Gesicht bekommt, fast schon wieder denken, es handele sich nur um den üblichen FFF-inzestuösen Hype. Tatsächlich aber überzeugt "The Descent" auf ganzer Linie; egal, wie hoch die Erwartungshaltung ist: es gibt fast nichts, was man an ihm wirklich kritisieren kann. Zur einen Hälfte lebt der Film dabei vom klaustrophobischen Gefühl, das er immer stärker vermittelt; und zur anderen von hervorragend getimten, perfekt umgesetzten Schocks. Als Genre-Veteran neigt man dazu, zu glauben, solche Schocks würden bei einem selbst nicht mehr wirken - egal, wie gut sie plaziert sind. "The Descent" aber beweist das Gegenteil. Zumindest auf der großen Leinwand, beim ersten Sehen.

Wirklich fieser, nervenzerfetzender, harter Thrill, der durch den Einsatz von einigen Gore-Effekten und Monstern sein Tempo und seine Schock-Values noch erhöht. Straight und gnadenlos, erwischt er den Zuschauer ein ums andere Mal - bis man sich dabei ertappt, mit grandios in reale Alarmbereitschaft versetzten Sinnen und einer Art fasziniertem Tunnelblick die Augen nicht mehr vom dunklen Geschehen abwenden zu können. 9 Punkte erscheinen objektiv betrachtet zwar vielleicht ein wenig zu viel, sind im Rahmen seines Genres (und unter Festivalatmosphäre genossen) jedoch mehr als gerechtfertigt. Und Caving? Ist hiermit out ;-)
D.S.
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

19.08.2005, 00:10


Sehr unheimlich!

von Bobshock
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Toll gemachter Höhlentrip mit fiesen Schockmomenten. Hat mir wirklich großen Spaß gemacht (und meiner schreckhaften Begleitung ebenfalls). Originell, beinhart und glaubwürdig gespielt von 6 hübschen Nachwuchsschauspielerinnen und einer Handvoll ... naja, ich will nicht zu viel verraten. Wenn man die Möglichkeit bekommt, diesen Film im Kino zu sehen, sollte man sich unbedingt ein Ticket besorgen, es lohnt sich.
Bobshock
sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg

23.08.2005, 00:31


So soll es sein

von Umelbumel
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Was habe ich mich auf den Film gefreut. Es ist auch wirklich sehr gemein, überall wird der Film so hochgejubelt und selber kommt man erst sooo spät in Versuchung, ihn sehen zu können. Aber wie ich finde, hat sich das Warten voll und ganz gelohnt. Endlich mal wieder ein Horrorfilm, bei dem man richtig mitgehen kann. Ich war die ganze Zeit über gefangen. Die Story ist es natürlich nicht, die The Descent ausmacht. Viel mehr ist es diese düstere Atmosphäre, die Spannung, diese gemeinen Schock-Momente und nicht zuletzt die doch ziemlich heftigen Gewalteinlagen. Ich selber habe ein klein wenig Klaustrophobie und konnte mich wirklich gut in einige Situationen hineinversetzen. Zwar ist der Film nicht perfekt und ich habe 1,2 kleine Mankos, die mich doch stören, aber ich war doch sehr beeindruckt von dem ganzen, so dass ich über diese Kleinigkeiten locker hinwegsehen kann. Ich hatte vor dem Film nicht vor, eine Höhlenwanderung zu machen, und jetzt wirklich noch viel weniger... ;-) Ein absolutes Muss und für mich persönlich eines der Highlights auf dem diesjährigen FFF... Angucken!
Umelbumel
sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg

23.08.2005, 18:48


Einspruch!

von plasmadjrobsen
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Nach all der großen Begeisterung fühle ich mich gezwungen, an dieser Stelle einzuschreiten und Lieberhaber des intelligenten Angstkinos zu warnen. Wer von Dog Soldiers enttäuscht wurde, wird kaum von Descent beeindruckt sein. Die Geschichte ist ebenso bescheuert, die Monster sind es auch, die Figuren nicht minder platt. Also ich kann den Hype nicht verstehen. Außerdem finde ich keinen Gefallen an den zur Mode gewordenen zu schnellen Schnitten, in welchen man kaum noch etwas sieht und nur erahnen kann, dass Frau grade mit Monster kämpft.
Ein dummer, überflüssiger Film.
plasmadjrobsen

23.03.2006, 20:44


schaurig

von kinokoller
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Lang hat’s mich nimmer so gegruselt wie in 'The Descent'. Allein schon in der ersten Stunde möchte man nicht gern mit den Mädels tauschen wollen ;) Äußerst beklemmend.

Die letzten 30 Minuten geht’s dann ordentlich zur Sache, der Regisseur folgt den Gesetzen des Genres .. und schaltet somit auch Sinn und Verstand aus.

Wozu dann eigentlich noch die locker eingestreute Papa-Kind-Geliebte-Psycho-Nummer? Egal, eggelisch ist’s trotzdem *gg*
kinokoller

28.09.2008, 11:49


Aber auch dezent?

von Bassprofessor
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Nach "Combat" und dem herausragenden "Dog Soldiers" ist er nun da: Der 3. Film von Neil Marshall.

Eine Gruppe sportlicher junger Damen verbringen ihre Freizeit auf einer Höhlentour. Doch diese wird bald zur Höllentour.
Misstrauen, Verletzungen und Angst zersetzen die Gruppe und schnell merkt diese, dass sie nicht alleine ist.

Der Film fängt mit einem tragischen Ereignis an, dass die Hauptdarstellerin Shauna MacDonald an ihre psychischen Grenzen bringt. Der Abstieg in das unterirdische Labyrinth lässt sie schnell ihre physischen ausloten.
Die klaustrophobische Atmosphäre zu Beginn der Reise ist grandios und lässt die Zähne zusammenbeißen.
Sehr gut platzierte und choreographierte Schockeffekte lassen das Herz in die Hose rutschen.
Die zunehmende Auseinandersetzung zwischen den Damen im Angesicht der gemeinsamen Bedrohung fügt eine zusätzliche psychologische Ebene ein.

So weit so gut.

Jedoch wird ab der Hälfte des Films mehr auf Blut als auf Spannung gesetzt.
Leider ist es etwas zu viel was da auf den Zuschauer einprasselt.
Splatter reiht sich an Splatter. Die Weiterführung der Geschichte lässt einen mehrmals an den schüttelnden Kopf fassen. Und die Gruppendynamik ist nicht konsequent genug um zu überzeugen.
Viel zu uninspiriert sind Monster, Szenen und Effekte.

Nach dem starken innovativen Anfang, fällt der Film bis kurz vor das Ende sehr tief. Hier wäre weniger viel mehr gewesen. Weniger Gollum, weniger stumpfen Splatter, weniger Wiedergeburtsszene.

Ein insgesamt leider nur durchschnittlicher Horrorfilm und mit Abstand der schlechteste Marshall.
Bassprofessor
sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg

23.08.2009, 19:37


Abstieg in die schwarze Hölle

von Leimbacher-Mario
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Ein moderner Horrorklassiker.
DER Höhlenhorror.
Einer der besten britischen Horrorfilme.
Neil Marshalls bester Film.
Einer der besten Horrorfilme des neuen Jahrtausends.
Der beste all-female-Horrorfilm.
Die Hölle für jeden Klaustrophobiker.
Wunderschön böse & richtig hart bis zum Schluss.
Gruselig, dramatisch & überraschend emotional.
Dunkel bis in die Seele - nicht nur auf Grund des Settings.

Alles Sätze, die auf Neil Marshalls Regienachfolger zum ebenfalls sehr guten "Dog Soldiers" zutreffen. "The Descent" hat sich seinen Platz im Horrorolymp schon längst gesichert & ist kein Geheimtipp mehr. Aber was genau macht den Abstieg der sechsköpfigen Frauenclique in eine unerforschte Höhle voller Enge, Dunkelheit & seltsamer Killer-Gollums so angsteinflössend & herausragend?

Zum einen das ungewohnte Setting. Höhlen gibt es unzählige in Horrorfilmen, aller Arten, Größen & Helligkeiten. So unerbittlich, ausschließlich & ausweglos gab es aber noch nie eine. Dazu kommen gute Darstellerinnen, die sowohl die Abenteuerlust, ihre Freundschaft als auch später Neid, Angst & Überlebensinstinkt glaubhaft transportieren. Rechnet man auf dieses erbarmungslose Szenario & glaubhafte Frauen in Gefahr noch ein gelungenes Creature-Design, literweise Blut & Gore, eine gefährliche Atmosphäre & gelungenes Retro-Feeling, dann weiß man ungefähr, was den Film so weit über den Horrordurchschnitt katapultiert. Ganze Arbeit von der Insel! Ein Film, der in jede Horrorsammlung gehört & den ich mir immer wieder angucken könnte. In Deutschland ist dieses Niveau leider nicht denkbar, jedoch auch auf der Insel gelingt ein Genrefilm von diesem Kaliber nur alle paar Jahre (weitere Beispiele: "Eden Lake", "28 Days Later", "Wenn die Gondeln Trauer tragen").

Fazit: ein moderner Horrorklassiker & nichts für Leute mit Angst vor Enge - Dunkelheit, Paranoia, Neid unter Freundinnen & Monster wurden selten so gut vereint! Freundinnen bis in den Tod...
Leimbacher-Mario

07.07.2016, 08:53




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Kommentar von supercollider :
Großartiger straighter Horrorstreifen
Es hat wirklich alles gepasst: Darsteller, Story und Filmkunst. Lange her, dass mich ein ganz straighter Horrorfilm so gefesselt hat.
08.08.2005, 12:29
Kommentar von MarxBrother81 :
Dog soldiers II ?
Nein, keine Angst ! Dieser Film ist ein Höhlenschocker, der schönsten Art ! Frauen gegen Monster aus der Höhle ! Auch wenn der Streifen erst nach 40 Minuten richtig zündet, ist er ein unvergesslicher Splatterstreifen auf hohem Niveau ! Wirklich nett
03.10.2008, 22:58
Kommentar von Herr_Kees :
Extrem effizienter Horrorthriller, der aus seinem Thema wirklich alles rausholt - packend, spannend, brutal und jeder Schock sitzt.
27.09.2012, 10:05

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