Robojox

Warum ist der mir so überdurchschnittlich sympathisch? Diese Frage kam in mir immer wieder hoch, als ich "Robot Jox" das erste Mal seit meiner Kindheit wieder sah, mittlerweile hoch aufgelöst auf dem blauen Silberling. Eine Antwort habe ich darauf zwar noch nicht gefunden, aber vielleicht dämmert’s mir ja während dieser Kritik... "Robot Jox" handelt von Ost gegen West, von Roboter gegen Roboter, Mann gegen Mann, Held gegen Bösewicht. Das alles in einer dystopischen Zukunft und so simpel wie es nur geht...

Vielleicht fühlt sich das Kind im Manne geweckt, vielleicht freut sich das Gehirn über eine Auszeit, vielleicht empfindet man die gleiche Faszination wie Guillermo Del Toro, der zu seiner Roboterschlacht ganz klar hier inspiriert wurde. Man sieht Anklänge von "Power Rangers" über "Transformers" bis hin zu Mechagodzilla in einer satirischen Quatschsauce garniert, die an Verhoeven-light erinnert. Doch muss da nicht noch mehr sein als die Melancholie, Kindheit, Naivität? Vielleicht Anne-Marie Johnsons ansehnliche Kehrseite oder Gary Grahams schick aufgeklebte Narben oder Paul Kuslos unterhaltsame Gangart als russischer Bösewicht. Alle können nicht besonders spielen, man mag sie jedoch trotzdem. Die Welt wirkt wenig echt oder realistisch, man mag ihre glitzernde Künstlichkeit trotzdem. Die Roboter und einige Effekte wirken eher antiquiert und steif, von den Kampfchoreos ganz zu schweigen - man lächelt trotzdem. Manchmal kann man es nicht begründen, man fühlt es einfach. Kein guter Stuart Gordon, aber ein irgendwie unschuldig lässiger. Mit einem unerwartet friedvollen Ende. Eins ist man danach nie: schlechter gelaunt als vorher!

Fazit: Da fliegen die Fäuste aus "Stahl" wie einst im Kinderzimmer - "Robot Jox" ist eine sympathische Gaudi und ein wegweisender Urahn von Optimus Prime und Co. Glänzt auf seine ganz eigene Art!