The Rover


Aus dem offiziellen Programm:
"Du solltest deine Opfer nie vergessen", gibt die namenlose Hauptfigur, die wir guten Gewissens nicht "Held" nennen wollen, seinem Begleiter an einer entscheidenden Stelle von THE ROVER als Lebenslektion mit. "Das ist der Preis, den du dafür zahlst, dass du ihnen das Leben genommen hast." Wer das sagt, hat schon eine Menge durchgemacht. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit haben die zwei Charaktere in den vorangegangenen Szenen des Films nicht gerade Händchen gehalten und Kirchenlieder gesungen. Richtig, THE ROVER, der bei einem umjubelten Midnight-Screening in Cannes Weltpremiere feierte, ist ein harter Knochen.

Nichts anderes hatten wir auch erhofft nach David Michôds furiosem Regiedebüt, dem Gangsterepos ANIMAL KINGDOM, des fünften Kontinents abgefuckte Antwort auf GOODFELLAS. In den Adern des Australiers fließt heißes Blut und cooles Zelluloid. So beweist auch sein zweiter cineastischer Volltreffer, dass er in direkter Ahnenlinie steht mit George Miller und John Hillcoat. Michôd verpflichtet sich hier zwei klassischen Vorbildern des 20. Jahrhunderts: MAD MAX 2 und POINT BLANK. THE ROVER vereint die nihilistischen und existenzialistischen Ansätze dieser beiden Filme zu einem atavistischen Roadthriller durch das Niemandsland, das sich menschliche Seele nennt. So wie auch seine Hauptfigur die monomanische Halsstarrigkeit und unendliche Traurigkeit der Protagonisten Max und Walker in sich vereint.

Guy Pearce spielt diesen Mann und sieht dabei aus, als hätte er drei Jahre nicht geschlafen und sich ebenso lang nicht mehr gewaschen. Stoisch geht er seinen Weg, weiter und weiter; steht ohne Murren wieder auf, wenn er am Boden ist. Sein Ziel: Er will sein Auto zurück, das ihm von einer Bande auf der Flucht entwendet wurde. Auch wenn dieser Kampf bedeuten sollte, dass er alles verlieren wird, in einer Welt, in der schon alles verloren ist – seit dem "Kollaps" vor zehn Jahren, wie eingangs erklärt wird. Wohin sich unser Blick richtet, liegt eine staubtrockene, ausgebombte Kriegszone. Eine triste, glücklose Einöde ohne Zuflucht. Aber es gibt auch Momente der Menschlichkeit, das leise Aufglimmen einer Art Hoffnung. Denn Pearce hat den geistig etwas langsamen Rey an seiner Seite (gespielt von Robert Pattinson in seiner bisher besten Leistung). Eigentlich ist der Junge nur Mittel zum Zweck, die Gangster aufzuspüren, doch die zwei Außenseiter gewöhnen sich aneinander. Wortkarg peitscht Michôd sie auf ihrer quälend langen Reise voran, bis an die Grenze des Erträglichen. Blut. Schweiß. Ein paar Tränen. Was für ein Auftakt für das Fantasy Filmfest.

Michôd hangs on to scenes long enough that the audience is begging for a break in tension. When that break does come, it slices through with an explosive gunshot to someone’s face. His bravura is an intimidating reminder that he’s ahead of the audience every step of the way.

Film Threat



Selbstredend kann jeder Trailer potentiell Spoiler enthalten!


Score (BETA): 65 - 5.8 Sterne (63 Bewertungen) - 2014: 7.3/10 - 2014: 66% - 2014: 64/100

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