crazy

Rubber

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Aus dem offiziellen Programm:
Irgendwo in der hitzeflirrenden Trostlosigkeit der amerikanischen Wüste. Ein Polizist (Stephen Spinella) steigt aus dem Kofferraum eines Wagens, wendet sich an das Publikum vor der Leinwand und hebt zu einem existentiellen Monolog über die Beliebigkeit der Dinge an. Zuschauer nähern sich. Mit Ferngläsern lassen sie sich auf einer Anhöhe nieder, beobachten und kommentieren, was sich vor ihren Augen abspielt. Und dann erwacht Robert „zum Leben“. Robert ist ein Reifen. Ein ganz normaler Autoreifen, ein wenig abgenutzt schon, aber von erstaunlicher Zielstrebigkeit. Robert erhebt sich also und rollt los, auf die Art wie es Reifen eben tun. Bis er auf ein Hindernis trifft und überrascht feststellt, dass es etwas gibt, was ihn von seinen „Artgenossen“ gravierend unterscheidet: Er kann Dinge explodieren lassen! Für den unglücklichen Hasen, der seinen Weg kreuzt, ist dies wenig erfreulich. Aber Robert verfolgt jetzt begeistert ein Ziel – er hat sich in eine vorbeifahrende französische Touristin verliebt und rollt ihr kurz entschlossen ins Motel nach. Leider entwickeln sich die Dinge nicht wunschgemäß, und bald pflastern Leichen den Weg des Verdrossenen. Währenddessen instruiert ein geheimnisvoller Mann am Telefon einen Komplizen, besagte Zuschauer in der Wüste zu vergiften, um diesen verrückten Film zu stoppen …

RUBBER ist ein Ereignis. Konzipiert als absurder Frontalangriff auf die Ödnis des Massengeschmacks, zelebriert Regisseur Quentin Dupieux alias Mr. Oizo die unendlich kreative Kraft des Geistes mit einer filmischen Parabel, in der nichts unmöglich scheint. Auch der grandiose Soundtrack stammt natürlich von Musikgenie Mr. Oizo höchstselbst, eingespielt in Kooperation mit seinem Freund und Labelkollegen Gaspard Augé, der als Teil des französischen Electro-House-Duos Justice weltweit Erfolge feiert.

RUBBER ist Splatterfilm, Roadmovie und überdrehte Komödie zugleich, und im Ergebnis viel mehr als die Summe seiner Teile. Geschickt spielt der Film mit der Erwartungshaltung des Publikums (auf der Leinwand und davor) und hat dabei jederzeit seine verschiedenen Realitätsebenen bemerkenswert sicher unter Kontrolle. Dupieux’ Film-im-Film-Kunstgriff lässt die Zuschauer niemals ratlos zurück, im Gegenteil: Stephen Spinellas großartiger „No Reason“-Monolog darf ohne Zweifel als einer der ganz großen Kinomomente dieses Jahres gelten.


Selbstredend kann jeder Trailer potentiell Spoiler enthalten!


Score (BETA): 67 - 6.4 Sterne (71 Bewertungen) - 2010: 7.0/10

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