Rufus

Pubertät ist schon kacke

von Janina Himmen
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Ein normaler Teenager ist Rufus, der plötzlich in einer amerikanischen Kleinstadt auftaucht, sicher nicht. Aber er will nichts über sich verraten, und so nimmt der örtliche Polizeichef ihn fürs erste bei sich auf. Rufus freundet sich mit dem Nachbarsmädchen an, aber dann holt ihn seine Vergangenheit ein.

Wenn man die erste Minute des Trailers gesehen hat (lieber nicht komplett, er verrät viel), kann man sich schon ziemlich gut vorstellen, was für eine Art Film einen erwartet. RUFUS ist vor allem ein Teenie-Drama über einen Außenseiter, der versucht, akzeptiert zu werden. Nur dass er halt viele Eigenarten hat, die alles andere als üblich bei Menschen sind. Er trifft auf zwei Teenies, die ebenfalls ziemliche Probleme zu haben scheinen - zumindest psychisch. Und so klagt man sich gegenseitig sein Leid mit tiefsinnigen Blicken. Ein ziemliches Elend, bei dem Rufus noch am sympathischsten wirkt, obwohl ich mich frage, wieso er vor dem Mädel nicht sofort schreiend weggerannt ist. Die war doch furchtbar gruselig mit ihrem "Spiel", oder bin ich etwa zu verklemmt für diese Generation?

Wieso hat Rufus in seinem langen Leben eigentlich nicht vorher die Idee gehabt, Schreiben zu lernen? Offensichtlich hat er ja nicht abgeschottet von allen Informationen gelebt. Ein bisschen hat es gewirkt, als wollte der Film immer noch einen draufsetzen, damit der Junge noch eine Spur seltsamer wird. Auch wenn das alles in dieser Kombination ziemlich beliebig wirkte.

Insgesamt fand ich den Film trotz teilweise sehr seltsamer Ideen und wenig schlüssigen Erklärungen ganz in Ordnung. Nicht richtig mies, aber auch nicht richtig gut. Einer von denen, die man beim Festival mit Dauerkarte mitnimmt und dann wahrscheinlich schnell wieder vergisst.
Janina Himmen
sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt - Original-Review

31.08.2014, 02:10


Review

von misspider
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Allen anderen Bewertungen zum Trotz: mir hat Rufus ausgesprochen gut gefallen. Ein kleiner ruhiger Film, der aber trotzdem Eindruck hinterlassen und meine Vorliebe für 'Coming of Age'-Außenseiter bestens bedient hat.

Vor dem Hintergrund des naiven unschuldigen Charakters wirkten Rufus’ Ausbrüche noch intensiver. Und statt in ihm das Monster zu sehen, möchte man ihn vor der bösen kalten Welt beschützen, in der er von den Menschen benutzt wird. Natürlich fragt man sich, wie jemand in dem tatsächlichen Alter so weltfremd und naiv sein kann, aber andererseits macht gerade das den Reiz von Rufus aus. Klingt kitschig, war es aber nicht.
misspider
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

08.09.2014, 12:30




Alle Bewertungen im Überblick:
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