Quotensplattervon Fex | Permalink |
Eigentlich bin ich kein großer Freund derartiger Horrorthemen, wo irgendwelche Überwachungskameras das Geschehen wiedergeben oder Filmcrews die Hauptrolle spielen, wie die Beschreibung vermuten lässt. Bis auf "Battle Royale" und "The Tournament" gab es nicht viel, was da im Gedächtnis blieb. Der Film fängt auch ein bißchen so an, aber man merkt schnell, dass er sauberer und doch mehr als richtiger Spielfilm inszeniert ist. Als dann ab dem zweiten Drittel auch noch der Blutgehalt erfrischend und teils richtig splatterig gesteigert wird, mehrere Twists die Story geschickt weiterentwickeln, macht der Film richtig Spaß. | |
Fex sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 20.08.2016, 02:24 |
Bemüht.von Alexander | Permalink |
Vielleicht hab ich einfach Probleme mit dem Stil der Cairnes-Regisseure, deren „100 Bloody Acres“ mich seinerzeit schon zu keinem Begeisterungssturm hinreißen konnte. Obwohl sich der Film erfrischend unkommerziell anfühlt, die Darsteller ihre Sache nicht übel machen und die Geschichte mich nicht vom Haken ließ, war ich insgesamt doch mal wieder enttäuscht. Zwar gibt es ein oder zwei Twists, die sowohl unerwartet als auch clever sind, die gesamte erste Hälfte von „Scare Campaign“ ist aber so arg simpel gestrickt und der Mittelteil dazu noch zäh und langweilig, das für mich auch der Schlußteil mit seinen sich auch nicht über Durchschnitt erhebenden, kleinen Splattereinlagen und der dem Film bemüht eingehauchten „Intelligenz“ nicht wirklich zu beeindrucken und „Scare Campaign“ damit nicht über Durchschnitt zu heben vermochte. Das Problem mit der Geschichte ist, dass die schwache erste Hälfte im Nachhinein zwar dem Aufbau dienlich und auch logisch ist, dies dem Betrachter aber erst in dem Moment klar wird, als der Film auch schon bald seinem Ende zugeht. Somit ist man zu Anfangs enttäuscht und am Ende bleibt man nach einem viel zu kurzen Showdown etwas unbefriedigt im Kinosessel zurück. Man mag die eingestreuten Gags und Twists sympathisch finden, vom heftigen Ruck von Seicht zu Hart sogar überrascht sein und als Fan von Splattereinlagen vielleicht noch bei ein oder zwei Szenen applaudieren wollen - dennoch bietet das Gezeigte für mich einfach nicht genug Substanz, um auf die ein oder andere Weise punkten zu können. Für mich insgesamt nur ganz leicht über Durchschnitt und damit sehr wohlwollende 6 Sternchen. | |
Alexander | 20.08.2016, 14:44 |
Clickbaitvon Herr_Kees | Permalink |
Die flotte Mischung aus Gruselthriller, TV-Satire und hartem Splatter ist genau das richtige Fanfutter für die "Midnight Madness". Nicht ganz so scary bzw. komisch wie der thematisch verwandte GRAVE ENVOUNTERS, aber mit genügend Twists, Metaebenen und Genrezitaten, um durchweg bestens zu unterhalten. Und die Zenobiten-artigen "Masked Freaks" sind wirklich unerwartet unheimlich. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 06.09.2016, 23:48 |
Versteckte Kamera deluxevon Leimbacher-Mario | Permalink |
Oh ja, schnappt euch Popcorn, Bier & eure liebsten, abgestumpftesten Horrorkumpels, genauso wie schon vor ein paar Jahren "100 Bloody Acres" des Regieduos liefert "Scare Campaign" Fun, Twists & herrliche Ironie auf das gesamte Genre. Plus einen bissigen Kommentar auf die Generation Abgestumpft & mehr doppelte Böden als ein durchschnittliches Hochhaus. Ohne zu viel zu verraten, geht es um eine dieser Prank-Sendungen, die in den letzten Jahren die klassische verstecke Kamera in neue Horrorregionen hievten, oftmals auch im Netz. Doch dass hier nicht alles nach dem ohnehin schon blutigen Drehbuch läuft, dürfte keine Überraschung sein... Wie viele Wendungen, Witze & Augenzwinkern "Scare Campaign" in seine enorm knackige Laufzeit packt, kann man fast schon als zu viel des Guten bezeichnen - doch ich fand es unerhört unterhaltsam. Klar weiß man gerade als Horrorfan schon vor dem ersten großen Twist, dass hier etwas nicht stimmt & kann auch viele der weiteren Überraschungen erahnen - in ihrem Tempo, ihrer rotzigen Art & ihrer Konsequenz jedoch nicht. Und eigentlich ist eh der Weg das Ziel: wie wird hier verarscht, nicht wer oder wen. Vielleicht hätte man sogar noch ein, zwei Fallen stellen können, doch irgendwann ist dann auch mal gut. Der Film spart nicht an Splatter, seine Darsteller liefern die Jokes mit gutem Timing & man merkt jederzeit, dass es ein witziges, kleines, stylisches Projekt von Fans für Fans ist. Schon allein die Anspielungen auf große & kleinere Nastys der Vergangenheit gefallen jedem, der weiß, wer Mario Bava, Peeping Tom & Tom Savini sind. Anschnallen, Regenschirm zum Abfangen der Blutfontänen raus (egal ob echt oder fake) & den wilden Ritt genießen. Keine echte Spannung, dafür eine Menge Lacher. Das Kino in Köln ging richtig mit. Zu recht. Und das Fantasy-Filmfest-Publikum wird sich doch nicht persönlich angesprochen fühlen, wenn die "Generation: Brutaler, Härter, Extremer" schamlos durch den rostig-roten Kakao gezogen wird, oder? Ist doch nur ein Witz... oder nicht? Fazit: ein Twist-Stakkato für lockere Horrorfans & mit gehörig Spaß an der Sache. Kurz, knackig & a bloody hell of a ride! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 07.09.2016, 02:18 |
A little off scriptvon D.S. | Permalink |
Na also, es geht doch! Während 100 BLOODY ACRES der australischen Cairnes-Brüder ja als ziemlich lahmer, in jeder Hinsicht blutleerer Splatter-Comedy-Versuch enttäuschte, wird hier sowohl in Sachen Gore als auch und vor allem in Sachen Story eine gewaltige Schippe zugelegt. Und wenn SCARE CAMPAIGN auch kein außergewöhnlicher, herausragend origineller Film geworden ist, so sorgt er doch bei jedem Genre-Fan für rundum gute Unterhaltung. Mit hohem Tempo, schönen Schauwerten und ein paar gelungenen Überraschungen macht das Ganze vor allem im Kreis von Gleichgesinnten jede Menge Splatter-Spaß – der nicht mal von der dummen Sorte ist. „Scare Campaign“ ist der Name einer fiktiven Reality-TV-Show, in der unbedarfte Kandidaten wider Willen auf Teufel komm raus erschreckt werden, im Rahmen von elaborierten Storys und in aufwändig hergerichteten Sets. Eine Art „Versteckte Kamera“ des Gruselns also – wobei dieser Verweis schon das Problem andeutet, vor dem sich die verantwortliche Crew in diesem Film sieht: Ihr Format wirkt in der 5. Staffel bereits ein wenig angegraut, das junge Zielpublikum will härtere Schocks und größere Thrills, die es im Internet findet. Zum Beispiel in den Snuff-Exzessen einer ominösen Gruppe namens „Masked Freaks“, die heute der Talk of Town ist. Die Produzentin gibt der Crew eine letzte Chance: die nächste Folge der Show muss ein krasser Kracher werden. Sonst war’s das. Also sucht man sich eine besonders unheimliche, schwer an GRAVE ENCOUNTERS erinnernde Location, engagiert eine vielversprechende Nachwuchsdarstellerin (Olivia DeJonge, THE VISIT) und überarbeitet das Drehbuch aufs Extremste. Dabei wissen wir doch eigentlich alle: "The best things happen when it goes a little off script"... SCARE CAMPAIGN ist ein wendungsreicher und phasenweise erstaunlich atmosphärischer Splatter-Slasher, dessen Handlung sich durchaus offensichtlich auch als kleiner Kommentar zum "Kulturkrieg" zwischen Alt und Jung, zwischen linearem TV und Internet versteht. Dabei bekommen beide Seiten ihr Fett weg: die Vertreter der klassischen Medien, die sich trotz dramatisch schwindender Relevanz nach wie vor gerne arrogant als Hüter der reinen Unterhaltungs-Lehre aufspielen, als Profis, Künstler gar. Genau wie die sich selbst abfeiernden Internet-Medienmacher mit ihrer lautstark in die Welt geblasenen Wahrnehmung, per se moderner, radikaler, demokratischer und authentischer als die TV-Opas zu sein. Glücklicherweise drängt sich dieser Kommentar aber nie zu sehr in den Vordergrund und überlagert die Story als solche. Er fügt ihr nur eine weitere, interessante Ebene hinzu. In erster Linie will SCARE CAMPAIGN Genre-Fans unterhalten – und das tut er meist spannend, mit gutem Tempo und guter Härte. Sicher sind einige der Twists zu vorhersehbar geraten, das Konstrukt der "Masked Freaks" als weltweite, förmlich unantastbare Organisation wirkt etwas albern aufgeblasen. Insgesamt beschert der Film dem geneigten FFF-Gänger aber eine verdammt gute, blutig-spaßige Zeit – zufrieden grinsende 7 Punkte. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 07.09.2016, 05:21 |
Diese YouTuber...von Janina Himmen | Permalink |
We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us. Ach nein, Moment... das waren die anderen weltweit kooperierenden Internetfreaks mit Maske und creepy YouTube-Videos. Aber anscheinend hielten es die Regisseure für einen hippen Einfall, sich von Anonymous inspirieren zu lassen. Da stehen doch diese Internet-Kiddies total drauf, nicht wahr? Auf mich wirkt es immer etwas peinlich, wenn man sich der Netzkultur bedient und dabei einfach nur auf irgendetwas zurückgreift, weil man es in den Nachrichten gesehen hat. Das kann lustig trashig rüberkommen, aber meistens wirkt es wie eine aufgesetzte Anbiederung. Aber glücklicherweise will der Film kein seriöser Beitrag zum Thema "Verrohen uns Internet-Videos?" sein, sondern einfach nur Spaß machen. Und das schafft er wesentlich besser als der furchtbar öde Erstling der beiden Regisseure (100 Bloody Acres). Gut, dass ich ihnen trotz Bedenken noch eine Chance gegeben habe. Hier stimmt das Tempo, es gibt ein paar hübsche Morde und da es in der fiktiven Reality-Show, um die es geht, um Horror-Streiche geht, gibt es natürlich auch den einen oder anderen "Haha, reingelegt!"-Moment. Zwischen den Stühlen stehen sie aber immer noch... Ein bisschen Humor, ein bisschen Grusel, ein bisschen Gore. Die Mischung reicht trotzdem für eine positive Bewertung, weil sie wie gesagt Spaß macht. Knappe 7 Sterne. Fun Fact: Nachdem die momentan sehr beliebten Prank Videos bei YouTube in der Art ausuferten, dass ein gewisser Sam Pepper den Tod eines Jungen vor seinem besten Freund inszenierte, ging Anonymous gegen ihn vor. Umgebracht wurde er nicht, aber trotzdem eine interessante Parallele zu "Scare Campaign" mit vertauschten Rollen. Zu dem Zeitpunkt war der Film aber schon im Kasten. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt - Original-Review | 07.09.2016, 11:13 |
expect usvon Astrogirl | Permalink |
Bei mir hat der neueste Cairnes-Streifen leider nicht funktioniert. Die Twists waren für mich schon sehr früh vorhersehbar, so dass leider der Überraschungseffekt ausblieb. Zum Glück passte das Erzähltempo und Dialoge zogen sich nicht unnötig in die Länge. Auch habe ich in einem Cairnes-Streifen mehr Situationskomik á la 100 BLOODY ACRES erwartet und letztendlich vermisst. Allerdings gab es für Splatterfans das eine oder andere Highlight. Somit bestand das eigentlich Interessante nicht in den Twists, sondern eher wie und mit welchen Methoden zur Strecke gebracht wurde. Von den Darstellern hat Ian Meadows als Kopf des TV-Teams der Fernsehsendung "Scare Campaign" überzeugt, der die Rolle des taffen und geistreichen Marcus gelungen verkörperte. Ihm kauft man den Fernsehmacher ab, der auch über Leichen gehen würde. Fazit: Netter Horrorstreifen, mit einem für Genre-Insider vorhersehbaren Plot, kleiner Medienkritik und den bedienenden Voyeurismus. | |
Astrogirl sah diesen Film im Cinemaxx, München | 07.09.2016, 15:33 |
Spaßig, aber nicht so clever, wie er denktvon ArthurA | Permalink |
Ein Trend, das sich dieses Jahr bei den Filmen des Fantasy Filmfests abzeichnet, sind Filme, die sich für cleverer und unvorhersehbarer halten, als sie es wirklich sind. Nach The Ones Below und Happy Birthday fällt auch der ansonsten sehr unterhaltsame Scare Campaign dieser Annahme zum Opfer. Die 76-minütige, reichlich blutige Abrechnung mit der Sensationslust der Zuschauer (und infolge auch der Produzenten) des modernen Reality-TV zaubert viele Twists aus dem Ärmel, einer leider vorhersehbarer als der andere. Im Gegensatz zu den beiden eingangs genannten Beispielen verschwendet Scare Campaign nicht viel Zeit damit, sich an den eigenen Twists zu erfreuen, sondern macht nach jeder Wendung flott weiter und das wirkt sich sehr zum Vorteil des Films aus. Dieser handelt von der titelgebenden Serie, im Prinzip eine Erschreck-Version von "Punk’d", bei der ahnungslose Opfer in gruselige Situationen gebracht werden, in denen ihnen ordentlich Angst eingejagt wird. Doch trotz elaborierter Ideen ist die Serie mittlerweile alter Hut und bekommt im Internet Konkurrenz von den skrupellosen "Masked Freaks", die mit Snuff-Videos Aufmerksamkeit erlangen. Die Macher von "Scare Campaign" bekommen eine letzte Chance, den ultimativen Gruselstreich abzuziehen. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, denn falls jemand die Twists des Films nicht schnell erahnt, dem soll der Spaß nicht verdorben werden. Es reicht zu sagen, dass der neuste Film des 100-Blooody-Acres-Regieduos Cameron und Colin Cairnes trotz seiner Vorhersehbarkeit ungemein viel Spaß macht. Sehr flott inszeniert, mal lustig, mal überraschend hart und splattrig und gelegentlich sogar unheimlich, ist Scare Campaign maßgeschneidert für Genrefans und versteckt auch nicht die Liebe der Macher für das Genre. | |
ArthurA sah diesen Film im Residenz, Köln - Original-Review | 11.09.2016, 12:44 |
Masked Brucesvon Roughale | Permalink |
Auch wenn der Verlauf des Films definitiv schnell zu erraten war, so fand ich ihn immer noch sehr effektiv, keine Ahnung warum, es mag der gelungene Mix von Found Footage und normalem Film sein, die unberechenbar brutal vorgehenden Maskierten (es fielen in der Nachbesprechung einige Vergleiche, ich hatte da die Cenobiten dazugeworfen ;-)) oder die angenehm geraffte Erzählweise, die in einer sehr kurzen Laufzeit auch deutlich wurde, dem schließe ich mich einfach an und nenne den hier die positive Überraschung unter den wenigen von mir gesehenen Filmen. | |
Roughale sah diesen Film im Savoy, Hamburg | 19.09.2016, 10:24 |
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