Was für eine Rarität: Jackie Chan in einer seiner wenigen ernsten Rollen – und dann kommt dabei gleich noch sein bester Film seit Jahren heraus! Wegen zu viel Brutalität kam das beinharte Gangdrama im Ursprungsland China erst gar nicht ins Kino. Dabei fesselt die persönliche Tragödie eines illegalen Einwanderers auch emotional immens. Chan spielt einen armen Hund, einen chinesischen Bauern mit unerschütterlichem Wesen, genannt „Steelhead“, dessen blutjunge Verlobte in Japan Geld verdienen will und spurlos verschwindet. Jahre später strandet er im Flüchtlingsboot an der Küste und taucht im Vergnügungsviertel Shinjuku unter – das ist jener verrufene Stadtteil Tokios, wo für gewöhnlich Takashi Miike seine Schurken ihr Unwesen treiben lässt. Als Illegaler macht Steelhead jede Drecksarbeit und versucht anständig zu bleiben – bis er eines Tages seiner Verlobten begegnet, die mittlerweile einen Yakuza-Boss geheiratet hat. Verbittert steigt er nun selbst zum chinesischen Paten auf und stört das empfindliche Gleichgewicht in Tokios Unterwelt, wo die Regel gilt: Auge um Auge, Arm um Arm. Düster-realistisch und ungemein melodramatisch ist der Noir-Thriller um Rassismus und das Leid der Einwanderer geworden, dessen brodelnde Gewalt sich in einem Wahnsinnsfinale entlädt.
Set mostly in Tokyo’s seamy night-hive Kabuki-cho, Derek Yee’s hard-boiled, interracial gangster flick SHINJUKU INCIDENT subscribes to the same nocturnal aesthetic as his ONE NITE IN MONGKOK but with nastier violence … Overall, the film is somber, gripping and at times achieves an epic sweep as a dark chapter on the Chinese Diaspora.
The Hollywood Reporter