crazy

Shutter

Review

von Herbert.West
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Ein Horrorfilm aus Thailand? Da kommt mir normalerweise das Grausen, aber bestimmt nicht, weil die Filme so spannend sind, sondern eher aufgrund der damit assoziierten Unfähigkeit. Umso erfreulicher - zumindest auf den ersten Blick -, dass Shutter sich wohltuend vom Landesdurchschnitt abhebt. Optisch braucht sich der Film nicht hinter der Konkurrenz aus HK/China, Japan oder Südkorea zu verstecken, und die Darsteller sind im Rahmen des Genres auch durchaus akzeptabel. Anlass, in Begeisterungsstürme auszubrechen, besteht dennoch in keinster Weise, denn Shutter ist einfach katastrophal unoriginell. Richtig gut finden kann den Film nur jemand, der weniger als drei oder vier asiatische Geisterfilme der letzten Jahre gesehen hat (ich weiß nicht, wie viele es bei mir waren, aber 30 oder 40 werden es mindestens gewesen sein), und der insbesondere Kandidaten wie Ringu und Ju-On: The Grudge nicht kennt. Wenn Shutter vor vier, fünf Jahren erschienen wäre, hätte er wahrscheinlich einen Kultstatus. Aber selbst so wurden bereits die Remakerechte von gierigen Hollywoodproduzenten aufgekauft, die sich derzeit auf jeden asiatischen Film mit bleichen Frauen und ins Gesicht hängenden Haaren zu stürzen scheinen. Denn auch wenn die Story extrem angegammelt ist und man wirklich JEDEN der gezeigten Schockeffekte in unzähligen anderen Filmen genauso schon gesehen hat, unspannend ist das Ganze zugegebenermaßen trotzdem nicht. An ein oder zwei Stellen bin ich sogar kurz zusammengezuckt, obwohl ich genau wusste, was gleich kommt. Insofern muss man dem Film trotz allem eine sehr solide Inszenierung bescheinigen. Wie gesagt, vor ein paar Jahren noch hätte sich Shutter zwar vielleicht nicht unbedingt mit den absoluten Genre-Highlights messen lassen können, aber ein guter Platz im vorderen Feld der zweiten Liga wäre ihm sicher gewesen (und damit ungefähr zwei Punkte mehr als heute). Im Jahr 2005 sind es nur noch 5,5/10.
Herbert.West

24.07.2005, 14:32


Review

von Epiphanie
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Wer Filme wie Ringu, The Grudge oder letztes Jahr One Missed Call gesehen hat, kennt die weiblichen Geister mit blasser Haut und langen schwarzen Haaren, die den üblichen Naturgesetzen trotzen, zu genüge. Auch in diesem Film spukt ein solcher Geist, nachdem ein Pärchen des Nachts eine Frau auf der Straße überfahren hat. Dass es dem Film damit an Eigenständigkeit mangelt, werden wahrscheinlich viele als Kritikpunkt anführen. Da der Film aus Thailand stammt, will ich es ihm nochmals verzeihen.

Positiv hervorzuheben ist, dass Shutter technisch sehr gut gemacht ist und sich nicht hinter Filmen aus großen Kinoländern verstecken muss. Besonders interessant ist der Einblick in den thailändischen Toten/Beerdigungs-Kult. Hier gibt es einige Eigenarten, die uns Europäer erstaunen. Zu erwähnen ist auch, dass bei mir die thailändische Sprache den einen oder anderen unfreiwilligen Lacher provoziert hat. Einige nette Schreckmomente und eine ziemlich gute Idee am Ende machen den Film sehenswert. Nach diesem Film wird so manchem Zuschauer die Angst im Nacken sitzen.
Epiphanie

24.07.2005, 19:15


Review

von Papa_Schlumpf
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Obwohl ich Ringu, The Grudge und weitere Asiaten-Thiller gesehen habe, kann ich mich der Kritik von Herbert West nicht anschliessen. Ich fand den Film wirklich extrem gut. Während The Grudge über gute Schockelemente verfügte, aber jegliche Story vermissen ließ, war bei Shutter alles vorhanden. Die Story war schlüssig aufgebaut und interessant und die Schockelemente haben sich stetig gesteigert. Wusste man zu Beginn des Filmes noch, wann einem der Schreck in die Glieder fahren würde, waren die Effekte in der zweiten Hälfte wirklich überraschend. Zudem muss man die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller auch positiv herausstellen. Für mich ein rund herum positiver Start in das diesjährige Festival. Ich hoffe, es geht in dieser Qualität weiter!
Papa_Schlumpf

29.07.2005, 11:09


Geisterbahnfahrt

von miltimilti
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Shutter wird den Erwartungen, die man an ihn stellen kann gerecht. Wer "The Ring" oder "The Grudge" sah, wird hier Ähnliches erleben dürfen. Überraschende Schock-Momente, beängstigende Kameraführung und ein ansprechender Soundtrack, die alle zusammen ihre Wirkung nicht verfehlen.
Es gibt nicht wirklich neue "Erkenntnisse", aber man bekommt 1 1/2 Stunden Spannung und immer wieder überraschende Wendungen geboten. Shutter ist wie eine Geisterbahnfahrt der besseren Kategorie. All jene, die einfach nur 90 Minuten gebannt auf die Leinwand schauen wollen kommen auf ihre Kosten. Wer allerdings eine Revolution im Horror-Genre erhofft, muss weiter darauf warten.
miltimilti
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

06.08.2005, 09:19


Geister-Einerlei

von D.S.
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Wer noch nie einen asiatischen Geisterfilm gesehen hat, wird von "Shutter" vermutlich sehr angetan sein. Er erfüllt seinen klar definierten Job schnörkellos, ohne Umwege oder größere Abschweifungen, und funktioniert im Rahmen seiner Vorgaben durchaus zufriedenstellend. Wer hingegen die letzten sechs, sieben Jahre nicht in einer Art Wachkoma verbracht und somit die Schwemme von Filmen um blasse, dunkelhaarige Mädchen mit toten Augen mitbekommen hat, wird sich hier zwar nicht unbedingt gleich langweilen - aber er wird vergeblich auf nur das kleinste Story- und Inszenierungselement warten, das er nicht schon mal genau so exekutiert gesehen hat.

Aufhänger des Spukspektakels ist in diesem Fall die Urban Legend um "Spirit Photography" (Geistererscheinungen auf Fotos), das Handlungsgerüst lehnt sich dann aber vor allem an eine "I know what you did last Summer"-Variante an. Der junge Tun ist Fotograf. Im Zuge einer feuchtfröhlichen Nacht ist er mit seiner Freundin Jane im Auto unterwegs nach Hause, er lenkt sie ab, sie überfährt eine fremde Frau. Nachdem er Jane zur Fahrerflucht überredet hat, wird sein Leben - und auch das von Jane - immer häufiger durch das Auftauchen von Schemen, Schatten, phantomhaften Formen, Geistern angereichert: zunächst nur auf den Fotos, die er knipst, sehr bald aber auch in durchaus, äh, "körperlicher" Form. Was folgt, folgt dem Lehrbuch: niemand glaubt den beiden, dann wird ein "Experte" aufgesucht, der düstere Dinge von sich gibt, dann macht man sich ans Aufdecken der Hintergründe, dabei werden unschöne Ereignisse der Vergangenheit aufgerollt, die zum ganzen Drama geführt haben und sich nun verstärkt auf die Gegenwart (und Zukunft) unserer Protagonisten auswirken.

Ein paar logische Schwächen - die sich allerdings im Rahmen halten - kann man dabei genauso verbuchen wie positive Aspekte, die "Shutter" zumindest davor bewahren, zum Ärgernis zu werden: insbesondere ein sehr gutes Sounddesign sowie ein paar hervorragend getimte, wenn auch eher plakative Schockmomente erfreuen das Genre-Fan-Herz.

Dennoch kann hier nichts so wirklich überraschen, alles ist (in jeder Konsequenz) einfach schon viel zu oft gesehen, um echten Eindruck zu machen. Zudem ist "Shutter" in seiner ganzen Herangehensweise, vor allem aber in seiner Inszenierung, viel zu laut, stellenweise unbeholfen und vorhersehbar, um auch nur innerhalb seines längst übersättigten Genres erinnernswert zu sein. Welten trennen ihn beispielsweise vom thematisch durchaus verwandten "Inner Senses", der es durch seine Subtilität - und natürlich durch das überragende Spiel Leslie Cheungs - schaffte, der Geisterthematik ganz neue Farbtöne hinzu zu addieren.

Was bleibt, ist ein Geisterfilm von der Stange, ohne große Schwächen, aber eben auch ohne besondere Stärken, dem leider zwischendurch ab und zu auch noch die Puste ausgeht. Ein netter Halb-Grusler für Zwischendurch, keine Frage. Aber nicht mehr.
D.S.

11.08.2005, 02:44


The Ring Grudges in the Inner Senses

von Eraserhead
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Tja, den vorherigen Reviews ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen - alles schon gehabt! Ein Zusammenschnitt der Asia-Grusler der letzten Jahre...das aber sehr solide gemacht, fehlte eigentlich nur noch ein totes Kind was dumm in der Gegend rumglotzt. Pro FFF brauch ich auch so nen Geister-Schocker aus dem Osten, letztes Jahr wars ONE MISSED CALL und auch dies Jahr wurde ich mit SHUTTER zufrieden gestellt. Nichts neues aber gut geklaut, was solls - mir hats gefallen.
Eraserhead
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

13.08.2005, 10:33


Blow up

von GeorgeKaplan
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Zugegeben, wirklich neu war das alles nicht, was uns dieser thailändische Grusler da zeigte. Aber mal ehrlich: wie viele Neuerungen gab es denn in den letzten Jahren tatsächlich? "Ju-on" war nun auch nicht viel mehr als eine Neuverfilmung von "Ring", nur eben ohne Video, und von den anderen Asiaten will ich erst gar nicht sprechen. Wer also heutzutage auf dem FFF einen asiatischen Horrorfilm anschaut, der will eben auch faules Wasser, bleiche Gesichter und nasse lange Haare sehen, und genau diese Erwartungshaltung erfüllt "Shutter". Wer von ihm eine Revolution erwartet, ist im falschen Film.

Innerhalb der festgelegten Regeln spielt "Shutter" aber furios mit den Erwartungshaltungen. Mit einen guten Gespür für Timing weiß der Regisseur genau, wann er den Schock setzen muss und wann er besser die Angst davor auskostet. Dabei wird er von guten Handwerkern an der Kamera und Soundtechnikern unterstützt, die die Grenzen der heutigen Soundsysteme mehr als einmal austesten. Der beunruhigend schöne orchestrale Soundtrack leistet viel für die unheimliche Atmosphäre, die Geschichte mit den Fotos der Toten allemal. Der Film ist mehr als nur eine Nummernrevue und Quasi-Best-of, und wer genau hinschaut, bemerkt auch Parallelen zu einem Film, der beim besten Willen kein asiatischer Grusler ist - "Blow up".
GeorgeKaplan
sah diesen Film im Cinedom, Köln

14.08.2005, 19:51


Ringu again!

von FFFler
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Nichts Neues aus Asien! Dieser Horrorklon hat leider nichts zu bieten, was man nicht in den letzten 4 - 5 Jahren schon zuhauf aus genreähnlichen Filmen gesehen hat. Aus diesem Grund plätschert Shutter leider hin und schafft es den Zuschauer leider nicht mit seiner Geschichte zu fesseln. Immerhin muss man dem Film zugestehen, dass die Schockeffekte allererste Sahne sind. Dennoch nur ein weiterer unorigineller Grusler aus Asien.
FFFler
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

19.08.2005, 22:31


Review

von landscape
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Shutter hat bei uns gewirkt, trotz der ausgefahrenen Wege, in denen er sich bewegt.
Es ist gar nicht so durchsichtig, warum der Geist sich nach und nach immer mehr zeigt, und der hervorragende Sound und die einfachen Tricks kommen punktgenau. Zu laut fand ich den Film auch nicht, er blendet nicht einfach, sondern macht wirklich Angst.
landscape
sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg

24.08.2005, 16:26




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