Daß das amerikanische Kino immer wieder für Überraschungen gut ist, beweist Jonathan Demmes psychologischer Thriller SILENCE OF THE LAMBS. Die Adaption von Thomas Harris gleichnamigen, haarsträubend spannenden Roman ist eine Offenbarung im tristen Einerlei der US Majors. Zusammen mit seinem japanischen Kamermann Tak Fujimoto gelang Demme die düstere, äußerst bedrohliche Studie zweier Massenmörder. Während der eine, Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins), lebenslang in einer psychiatrischen Anstalt verwahrt, nur noch eine Bedrohung für seine Bewacher darstellt, zieht der andere seit Jahren eine blutige Spur durch die Akten des FBI; nur übergewichtige Frauen werden seine Opfer, aus ihrer Haut näht er sich Kleider und im Hals der Opfer findet man die Larven von Schmetterlingen. Vor diesem makabren Szenario entwickelt sich eine fast zärtliche Beziehung zwischen einer jungen Polizeipsychologin (Jodie Foster) und dem in einer fensterlosen Zelle hausenden Mörder Dr. Lecter, ehemals selbst Psychiater und Therapeut des vom FBI gejagten Frauenmörders.
Die harte Story hat Jonathan Demme völlig unspekulativ inszeniert, ihm geht es nie um vordergründige Spannung oder rüde Effekte, der Horror läuft im Kopf des Zuschauers ab: je mehr er im Verlauf die sichere Distanz zur schillernden Persönlichkeit des inhaftierten Mörders verliert, je mehr Sympathien er für dieses Ungeheuer entwickelt, desto verunsicherter verläßt er das Kino, getroffen und niedergeschmettert von der Bestie Mensch.
Die harte Story hat Jonathan Demme völlig unspekulativ inszeniert, ihm geht es nie um vordergründige Spannung oder rüde Effekte, der Horror läuft im Kopf des Zuschauers ab: je mehr er im Verlauf die sichere Distanz zur schillernden Persönlichkeit des inhaftierten Mörders verliert, je mehr Sympathien er für dieses Ungeheuer entwickelt, desto verunsicherter verläßt er das Kino, getroffen und niedergeschmettert von der Bestie Mensch.