Here am I sitting in a tin canvon Lovecraft | Permalink |
Britisches SF-Kammerspiel, trotz Einschränkung auf nur zwei Schauplätze – inner- und außerhalb der Rettungskapsel – zunehmend spannend, wenn auch gelegentlich etwas anstrengend zu schauen. Erstaunlich der großsymphonische, teilweise etwas zu hochgepeitschte Soundtrack. Und die technische Ausstattung der Raumflüge muss wohl in der Zukunft von Ryanair gestellt werden, nur das erklärt einige der gravierendsten Probleme des Protagonisten. | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 09.09.2018, 10:02 |
Man Behind The Sunvon Leimbacher-Mario | Permalink |
"Solis" ist eine Ein-Mann-Vorstellung in der "Walking Dead"-Alumni Steven Ogg einen Astronauten gibt, der ohne Bremse oder Ausweichmöglichkeit in einem brüchigen Raumschiff auf die Sonne zurast. Als kleine Hoffnung und Verbindung zum Rest des Alls hat er eine abgehakte Standleitung zu einer Kollegin in der Nähe - doch die Zeit und die Hitze und der Druck sind nicht seine Freunde... "Solis" ist "Gravity" küsst "Sunshine" als niedrig budgetiertes Kammerspiel. Oder böse gesagt: für Arme. Mal funktioniert das, mal eher nicht und meistens lässt es einen ärgerlich kalt. Man würde gerne mit dem aus der Bahn geworfenen Astronauten hoffen und bangen, doch das vermiesten mir viel zu viele störende Faktoren... Steven Ogg spielt das solide, doch seine Figur kommt nie über Klischees und Blaupausen hinaus, wirkt zudem manchmal schlicht unsympathisch. Bei den Überlebenschancen will man ihm das aber kaum vorhalten. Übler stoßen da schon so Momente auf, wie wenn die Rotation durch einen Asteroiden zufällig perfekt gestoppt wird. Dann ist Ohrenschlackern und Kopfschütteln angesagt. Zudem passiert äußerst wenig und ein paar nette Schnappschüsse der sich nähernden Sonne durch das Guckloch sind schnell vergessen, wenn nicht mal eine Sache passiert, mit der man nicht gerechnet hat. "Solis" hat feine Ansätze, kommt am Ende aber nie über Sci-Fi-Survival-Fast-Food, dessen Beine man warm rubbeln möchte, da er gefühlt nie von der Bremse tritt. Sei es auf Grund mangelndem Budget oder fehlender Ideen. Fazit: Die One-Man-Show geht in Ordnung und ein paar strahlende Shots machen was her, doch die meiste Zeit herrscht gähnende Langeweile, egales Achselzucken und steigendes Desinteresse. Es dröhnt aus jeder Ecke der klappernden Sardinendose: "Schon besser gesehen!". | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 14.09.2018, 01:44 |
Da wird dir heiss und kalt!von Alexander | Permalink |
Troy W. Holloway hat an Bord seiner veralteten und desolaten Rettungskapsel ganz genau 3 Alternativen, zwischen denen er sich entscheiden darf, während er auf die Sonne zustürzt: Erfrieren, Verbrennen oder Ersticken. Oder sollte es die mit ihm per Funk in Verbindung stehende Pilotin eines Rettungsschiffes doch noch rechtzeitig schaffen, ihn aus seiner scheinbar ausweglosen Situation zu retten? Das dies gelingen mag glaubt man im Laufe des Films zusehends immer weniger… Solis ist Spannung und Drama pur! Dazu trägt auch der, für diesen „kleinen“ aber dramaturgisch perfekt gemachten Film, herausragende Music-Score bei, der zusammen mit beeindruckenden Bildern, die stellenweise an „Sunshine“ erinnern, eine Gänsehaut auf die Haut des Science Fans zu zaubern vermag. Trotz des Kammerspiel-artigen, klaustrophobischen Settings schafft es „Solis“ perfekt, die eiskalte Weite des Weltalls in bedrohlich wirkenden Bildern einzufangen. Man spürt förmlich Hitze, Kälte, Einsamkeit und leidet mit dem verzweifelt um das Überleben kämpfenden Holloway mit, wie selten zuvor in einem Film. Solis ist für mich eine bereichernde kleine Filmperle für das Genre Science Fiction und hat mich vor allem gegen Ende emotional sehr berührt, was für Filme dieses Genres mehr als selten ist. „A million suns shine down But I see only one When I think I’m over you I find I’ve just begun.“ Benson, Arizona (aus Dark Star) | |
Alexander | 27.10.2018, 14:09 |
SciFi DIYvon Herr_Kees | Permalink |
Man stelle sich GRAVITY als Kammerspiel vor – allein auf die Dialoge reduziert. Stoff für einen spannenden Weltraumthriller? Sicher nicht. Aber nichtsdestotrotz das Konzept von SOLIS: Ein einsamer Astronaut treibt in einer funktionsunfähigen Raumkapsel (die Tricktechnik erinnert an DDR-Science-Fiction der 60er) durchs All und versucht, sein Schiff zu reparieren, geleitet von der Stimme Alice Lowes (deren visuelle Präsenz man hier schmerzlich vermisst). Das ist leider nicht mal halb so interessant wie Heimwerkervideos auf Youtube, auch wenn die Helme hier etwas schicker ausgeleuchtet sind. Die Handlung wäre selbst für einen Kurzfilm etwas dünn gewesen und für eine TV-Episode à la TWILIGHT ZONE oder OUTER LIMITS fehlt zudem der Twist. Hauptdarsteller Steven Ogg bleibt blass und ohne Charisma, was eigentlich das Hauptproblem des Films ist, denn während man mit einer Sympathieträgerin wie Sandra Bullock selbst in den abstrusesten Situationen mitzittert, ist einem das Schicksal dieses Astronauten herzlich egal. Ein Rollentausch mit Lowe hätte hier noch etwas retten können, zumal auch die Chemie zwischen den Gesprächspartnern nichts hergibt. Bei der nächsten Low-Budget-SciFi dann bitte vor dem Losfilmen erst auf ein gutes Drehbuch warten. | |
Herr_Kees | 07.01.2019, 13:58 |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||||||
|