Abgedroschene Slasher-Geschichtevon Giallorossa | Permalink |
Für mich kommt der Film nicht über Mittelmaß hinaus. Das liegt zum einen an dem mittelmäßigen Plot, der mit anderen Slashern komplett austauschbar ist. Von den Jugendlichen kommt leider keiner sehr sympathisch rüber. Das Blut fließt allerdings reichlich, auch wenn die Jugendlichen letztlich gegenüber dem "Geheimnis" hilflos sind. Die Auflösung ist auch wie bei vielen anderen Filmen: Der Held opfert sich für die letzte übrig gebliebene Frau. Nein, das geht besser! | |
Giallorossa sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg | 12.08.2015, 01:21 |
Camp-Kollervon Lovecraft | Permalink |
Ein gutes Buch, einen Gin Tonic an der Kinobar oder einfach mal etwas früher ins Bettchen fallen: Was hätte man in den (zum Glück nur) 82 Minuten alles Schönes, Entspannendes, Nützliches anstellen können. Statt dessen "Some Kind of Hate". Hrm! Protagonist Lincoln ist nicht nur der Klischee-Außenseiter erster Kajüte, leider läuft er permanent mit demselben gelangweilten Gesichtsausdruck herum, den sich der Großteil des Publikums bereits nach kürzester Zeit automatisch aneignet. Wenn er dann auf der Flucht vor irgendwelchen "Bullies" durch die Gegend wetzt, und das kommt häufig vor, qualifiziert er sich für eine Karriere im Ministry of Silly Walks. Auch das ist nicht gerade spannungsfördernd… Besagter Sympathieträger wird nach einem Wutausbruch von seiner Seite also in eine eigentümliche Besserungsanstalt überstellt, in welcher der Mobbingspaß von vorne beginnt. Welch’ Glück, oder auch nicht, daß er versehentlich die untote Moira beschwört, selbst einstmaliges Schikaneopfer, das nunmehr gnadenlos unter den Campinsassen aufräumt, bis die Schwarte kracht. Oder so ähnlich. Gute Güte! Im Vorfeld hatte ich mich nach der Trailersichtung auf diesen Streifen durchaus gefreut, die Enttäuschung war um so größer. Die Charaktere sind ausnahmslos unsympathische Abziehbilder, deren Motivation nie klar wird, und das Drehbuch reiht völlig spannungslos Klischee an Klischee, so daß eine Identifikation mit den Akteuren schlichtweg nicht möglich ist. Hinzu kommen eine nur billig wirkende Optik sowie der wohl visuell schwächste Geist der Filmgeschichte. Etwas Klasse blitzt nur an einer Stelle kurz vor Ende kurzzeitig auf, wenn eine Kamerafahrt völlig unerwartet mit einem Bachchoral unterlegt wird. Dieser gelungene Moment ist dann aber so schnell wieder vorbei, wie er gekommen ist. Ob dieser Streifen nun die Gurke Nr.1 dieses Jahrgangs darstellt, möchte ich nicht abschließend beurteilen, aber auf jeden Fall stellt er mit Abstand das Fresh-Blood-Schlußlicht dar. Da kann die Gespenstergöre noch so sehr mit ihren Rasierklingen fuchteln! | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 19.08.2015, 15:22 |
Moaning Moira und der gemobbte Metalheadvon D.S. | Permalink |
Direkt im Anschluss an DEATHGASM bekamen wir heute in Frankfurt mit SOME KIND OF HATE einen weiteren Film präsentiert, der sich um einen Metal-Fan dreht, der zum Mobbingopfer wird. Scheint ja ein ernsthaftes Problem für Szeneangehörige zu sein... Wo aber der Protagonist des erstgenannten Films mit dem Beschwören von Dämonen reagiert, stolpert unser Thrasher von der traurigen Gestalt hier in einer Besserungsanstalt mitten in der Wüste über den schlecht geschminkten Geist einer Teenagerin, Moira, die sich vor Jahren nach Mobbingattacken umgebracht hat und seitdem herumheulend und auf Rache an Bullies sinnend im Keller sitzt. Quasi eine blutrünstige Version von "Moaning Myrtle" aus HARRY POTTER – und damit ist dann auch schon alles über den Coolness-Unterschied zwischen den beiden Filmen gesagt. Aber ok, im Gegensatz zu DEATHGASM handelt es sich hier um einen Streifen mit ernsthafterem Ansatz. Wobei dieser in einem Mix aus Asylum-Billiglook, Pacing-Problemen, Logikschwächen, hanebüchenen Verhaltensweisen und vor allem unglaublich untalentiertem Cast schnell untergeht. Eigentlich ist das ja gar kein so uninteressantes Thema: das Übernatürliche zahlt es den Jocks und Prom Queens endlich mal heim. Ein dämonischer Rächer der Gemobbten, eine CARRIE mit Plan und System – da hätte man was draus machen können. Stellenweise macht SOME KIND... das sogar; so verfügt der sehr feststoffliche Moira-Geist über eine hochinteressante Fähigkeit, seine Rache auszuüben, die Peiniger seine eigenen Schmerzen spüren zu lassen. Im Finale zeigt die Figur zudem ein großes Maß an Sadismus und lässt ein paar Opfer auf äußerst brutale Weise dahinscheiden. Insgesamt wird den Kills aber bei weitem nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. Und das ist sehr schade, sind sie doch das einzige Highlight dieser Mega-Billig-Produktion. Abgesehen ausgerechnet von der Maske Moiras gehen die Make-up-Effekte auch noch in Ordnung. Der Rest der Produktion ist jedoch eher schwer zu ertragen. So ist die dünne Story um flache Figuren im Videolook tranig inszeniert und kann deshalb nur selten fesseln, wenn sie nicht ohnehin gerade in Overacting ertränkt wird. Wie erwähnt, sind die Schauspieler sowieso das größte Problem des Films: Nennenswertes Schauspiel bietet eigentlich nur Noah Segan (DEADGIRL, LOOPER), der in einer kleinen Nebenrolle als einer der Angestellten der „Mind’s Eye Academy“ getauften, von einem komplett blass bleibenden New-Age-Guru geleiteten Esoterik-Besserungsanstalt aber völlig verschenkt wird. Der Rest der Gestalten ist schlicht zu vergessen, wobei vor allem die beiden Hauptdarsteller – Ronen Rubinstein als Lincoln, der gemobbte Metaller, sowie Sierra McCormick als Moira – negativ auffallen. Apropos: Dass hier in einer kurzen Sequenz Ritzen überästhetisiert als geradezu hypersexuelles Erlebnis dargestellt wird, ist zumindest... fragwürdig. Unterm Strich nimmt SOME KIND... eine passable Idee und versenkt sie nach allen Regeln der Kunst. Eher anstrengend, mehr als 3,5 Punkte sind dafür nicht drin. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 23.08.2015, 02:25 |
Wie du mir, so ich dirvon Janina Himmen | Permalink |
SOME KIND OF HATE nimmt sich ein ernstes Thema vor, denn es geht um Mobbing und Selbstverletzung. Das kann leicht in die Hose gehen, wenn die nötige Sensibilität fehlt. Dass der Film ins Übernatürliche geht, macht es nicht unbedingt einfacher. Sein größtes Problem ist aber, dass die Charaktere allesamt so klischeehaft wirken, dass er fast schon einen gewissen Trash-Charme entfaltet. Der Protagonist zum Beispiel schlurft durch die Gegend, als würde die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern lasten. Ob man mehr dem Drehbuch oder den Schauspielern die Schuld geben muss, kann ich nicht genau sagen, aber vieles wirkt einfach nur billig. Der Film würde am ehesten als trashiger Geisterthriller funktionieren, wenn er in der ersten Hälfte bloß etwas mehr Tempo hätte. Es dauert nämlich sehr lange, bis wir erfahren, um was es überhaupt geht. Bis dahin zieht sich die Geschichte wie Kaugummi. Ein Pluspunkt, für den ich SOME KIND OF HATE immerhin die paar Sterne gebe, ist allerdings das "Geisterkonzept", das ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Wäre der Film einfach besser gemacht gewesen, mit überzeugenderen Charakteren und einem strafferen Drehbuch, hätte daraus etwas richtig Gutes werden können. Leider wurde zu viel Potential verschenkt. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt - Original-Review | 23.08.2015, 10:44 |
Some kind of crapvon Herr_Kees | Permalink |
Nerviger Geisterschlitzer, der mit seiner Anti-Bully-Einstellung ja vielleicht eine gute Absicht verfolgen mag, aber hinten und vorne keinen Sinn ergibt: Die Campveranstaltung mit ihrem "Innere-Mitte"-Blabla ist so unglaubwürdig wie die Jungdarsteller, die wohl vor allem nach ihrem Aussehen bzw. Passform der Hotpants gecastet wurden, und die redundante Schlitzerei ist ungefähr so aufregend und gruselig in Szene gesetzt wie eine Mittagspause in der Änderungsschneiderei. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 25.08.2015, 00:50 |
Das Camp der dummen Mordevon Leimbacher-Mario | Permalink |
Camp Crystal Lake - nur anstatt mit blöden Cheerleadern & Baseball-Captains mit verhaltensauffälligen Teens, anstatt Sonne eher bewölkt, anstatt See eher Wüste, anstatt Machete eher Rasierklingen, anstatt Sex eher halbgares Petting, anstatt innovativ eher dämlich, anstatt dumm-symphatische Charaktere eher nur dumme Charaktere. "Some Kind of Hate" ist einer der absoluten Tiefpunkte des diesjährigen Fantasy Filmfests & funktionierte noch nichtmal als kurzweiliger Midnighter. Eine Gurke, nicht zum Einschlafen, aber zum drüber ärgern. Also passt der Titel dann doch wieder irgendwie... Aber nicht nur zu Jason & seiner Opferbande gab es Parallelen, der Protagonist mit Gewaltausbrüchen erinnerte als Metalfan auch etwas an "Deathgasm", nur in mau. "Some Kind of Hate" ist eine unglaublich billige & nichtssagende Geistergeschichte. Doch, eigentlich gibt es eine Aussage: Bullys sind scheisse. Ach was. Ich adde noch: dieser Film auch! Nur einmal richtig erschreckend, wenn der Geist unerwartet & schnell das erste Mal aus dem Keller hüpft in einer Montage & einmal spannend, beim Mord in der Scheune. Der Rest ist pure Enttäuschung in allen Bereichen. Die Darsteller geben ihr Bestes, was aber einfach nicht gut genug ist. Dazu hätten auch Oscarpreisträger die Soap-Dialoge nicht mehr gerettet. Ebenso ist die Killerin schnell alles andere als angsteinflößend, aber immerhin sympathischer als alle ihre Opfer zusammen. Die Kills sind manchmal zwar blutig, aber eben so innovativ, wie man mit Rasierklingen halt sein kann. Zu guter Letzt überzeugt noch nichtmal mehr der Look & man ist einfach nur froh, wenn der Abspann rollt. Das perfekte Beispiel, wie ein Horrorfilm nicht sein sollte & auch als Debüt, mit beiden Augen zugedrückt, nur schwer zu ertragen. Egal wie großzügig man ist, das hier ist Bodensatz. Blutiger, blöder, banaler Bodensatz! Fazit: selbst, wenn man ein Faible für Außenseiter hat - "Some Kind of Hate" löst anstatt Sympathie eher Entsetzen aus! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 14.04.2016, 10:26 |
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