Split Second

Im britischen Endzeit-Action-Eintopf aus den frühen 90ern jagt ein wie immer lässiger Rutger Hauer ein Herzen raus reißendes Monster durch die überschwemmten Straßen eines durch den Klimawandel gezeichneten Londons... "Split Second" könnte man als "I Come in Peace" trifft "Hard Rain" beschreiben und er hätte durchaus direkt aus den 80ern kommen können. Genau wie ich sie mag! Apokalyptisch und dreckig.

Thematisch erstaunlich aktuell, atmosphärisch total eigen und fesselnd, actionmäßig absolut neonjahrzent. Als Kirsche auf einer ohnehin sehenswerten Torte gibt es eine knackige Kim Cattrall und ein cool aussehendes Monster, das zwar klar an Gigers Alien angelehnt ist, von dem man aber dennoch gerne mehr gesehen hätte. Zumindest etwas. Denn seinen bösen Wolf lange zu verstecken hat was, doch ihn wirklich erst für die letzten 5 Minuten herauszuholen ist dann doch etwas zu schüchtern. "Split Second" ist ein Potpourri aus altbekannten Versatzstücken von Endzeit bis Buddy-Action, vom Feeling her jedoch eigenständig genug und ab Sekunde eins einnehmend. Ein Moloch aus Smog, Abwasser und Ratten, in dem ein herzenfressender Dämon fast noch das geringste Übel zu sein scheint.

Fazit: Irgendwie mag ich den - nass, atmosphärisch, keinen Fick gebend. "Split Second" ist ein cooler Genrehybrid, der Bekanntes clever vermischt, angenehm aufwärmt und blutig-lecker anrichtet. Hätte das Monster doch nur etwas mehr Screentime...