Wir singen uns in den Schlaf.von Alexander | Permalink |
„Stage Fright" ist überambitionierter Schund der Extraklasse, der mich einmal mehr in meinem Glauben bekräftigte, Filme aus Kanada zukünftig wieder zu meiden wie die Pest. Die grundsätzlich interessante Idee, Musical mit Horror zu verbinden, wird hier dermaßen gegen die Wand gefahren, dass man Produzent und Regisseur eigentlich wegen Irreführung verklagen müsste. Das Gebotene ist über elendig weite Strecken des Movies entsetzlich langweilig und billig produziert. Kernstück des Machwerks ist eine mehr als platte Rahmenhandlung, deren musikalischer Inhalt im ersten Drittel zu einem mit doofem Kinder-Geträllere gefüllten Ballon aufgebläht wird, ohne dass jemals die Erlösung in Form des sehnlichst herbeigesehnten Killers eintreten mag. Ist es dann doch endlich soweit, steht einem das blanke Entsetzen ob der wenig gebotenen und an Einfallslosigkeit kaum mehr zu toppenden Morde erst recht ins Gesicht geschrieben. Überwiegend fantasielose und mehr als spärlich platzierte Killings erzeugten bei mir Maulsperre wegen permanenten Gähnens. Dramaturgisch war das ein Witz und in etwa so spannend wie eine Folge Biene Maja. Diesen Film schauen zu müssen ist angesichts der Schwemme sich am Markt befindlicher, guter Horrorfilme eine einzige Zumutung. Nach Schema-F produzierte Teenie-Slasher wie diesen gibt es nämlich wie Sand am Meer, da reissen es auch die musikalischen Einlagen nicht mehr raus, der Film bleibt ne ganz trübe Funzel. Sollte sich jemand dafür interessieren, wie man die Symbiose „Musical meets Horror" richtig produziert, empfehle ich „The Little Shop of Horrors" oder „Imaginaerum" zu schauen. Diese Filme sind innovativ, witzig, spannend und die Musik macht Spaß und ist integraler Bestandteil von Handlung und Atmosphäre. Man sollte sich das Geld für „Stage Fright" am besten sparen und warten, bis der Mist in ein paar Monaten auf Tele 5 gezeigt wird. Mit etwas Glück läuft im Anschluss dann ja noch irgendwas aus der Billigschmiede „The Asylum", um den Abend zu retten. | |
Alexander | 10.07.2014, 13:22 |
Reviewvon dasmetall | Permalink |
Eigentlich mag ich Musical-Filme. Ich liebe Repo oder Rocky Horror! Aber solch ein Streifen steht und fällt mit der Musik! Und die ist in Stage Fright leider überhaupt nicht gelungen! Das musikalische Highlight gibt es passenderweise ausgerechnet im Abspann zu hören! Da der Rest des Films leider auch keinerlei Highlights bereithält, muss Stage Fright als Totalausfall bezeichnet werden. Da kann auch Meat Loafs Präsenz nichts retten. Da haben die Macher schon die Möglichkeit, so eine legendäre Rockröhre in ihrem Film einsetzen zu können, und dann machen sie absolut nichts daraus.... | |
dasmetall | 31.08.2014, 10:06 |
Can a Song end your life?von D.S. | Permalink |
Au weia, dieses Ding ist wirklich richtig schlecht: einfallslos, blutleer (der Trailer vermittelt da einen ziemlich falschen Eindruck) und angesichts der Figuren sowie vor allem der – für mich – quälenden Musik oft unerträglich nervend. Mit anderen Worten: Ganz große Grütze. Ha, na immerhin für schlechte Alliterationen ist STAGE FRIGHT zu gebrauchen... das war’s dann aber auch so ziemlich. Die bisherigen Reviews, gerade das von Alexander, bringen es schon ziemlich auf den Punkt. Hinzuzufügen ist vielleicht noch, dass dieses "bemüht lustiges Musical trifft Klischee-Slasher"-Mash-up nichts mit dem gleichnamigen 80er-Heuler von Michele Soavi zu tun hat, letzterer diente hier bestenfalls als leichte Inspiration. Von Setting und Handlung her ist man vielmehr ein Epigone der typischen Jugendcamp-Slasher wie etwa SLEEPAWAY CAMP usw. Zuzüglich Gesang und Tanz. Abzüglich Intensität und Spannung. Dass die Figuren durch die Bank Unsympathen sind, ist bereits nach ein paar Minuten klar. Über die erste Musicalnummer lässt sich dann immerhin noch ein wenig schmunzeln, da ihr Text diese aalglatten Glee-Verschnitte sich ein wenig über sich selbst lustig machen lässt. Als sich die Handlung aber locker eine halbe Stunde lang ausschließlich um Theaterproben, Zickenkrieg und das Campleben gedreht hat, ohne auch nur Anflüge einer Horrorfilmthematik unterzubringen, dürfte auch der anspruchsloseste Genrefan realisiert haben, dass er im falschen Film gelandet ist und die Zähne wird zusammenbeißen müssen, wenn er dieses Teenie-Sing-und-Spring-Desaster bis zum Schluss durchhalten will. Schlimmer wird das Ganze dann aber noch, wenn der Killer auftritt. Der sieht mit seiner Sgt.-Kabukiman-Gedächtnismaske nämlich nicht nur absolut affig aus, er singt außerdem ebenfalls. Und zwar so, als hätten Ronny James Dio und Vince Neil ein gemeinsames Kind gezeugt – begleitet von stumpfestem Judas-Priest-Metal, der schon Mitte der 80er-Jahre altmodisch klang. Na klasse, da haben wir also einen anstrengenden Kreisch-Hardrocker, der Kreisch-Popperkinder killt, weil er sie anstrengend findet. Großes Kino, Herr Drehbuchautor, in der Trotzphase steckengeblieben? Schwache Story, nervtötende Musik, furchtbare Figuren: All das müsste einem ordentlichen Slasher-Genuss natürlich trotzdem nicht im Wege stehen, wenn wenigstens das hier Essentielle ausreichend vorhanden und kompetent genug umgesetzt wäre. Aber Fehlanzeige: Kaum Kills, allesamt FSK 12. Den Vorhang, bitte. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 02.09.2014, 04:15 |
Mogelpackungvon Janina Himmen | Permalink |
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Was für eine Gurke! Fast schon fühle ich mich persönlich angegriffen durch diesen Film, denn ich liebe Horrormusicals, und da es nur wenige davon gibt, habe ich mich über die Ankündigung von STAGE FRIGHT sehr gefreut. Und dann kriegt man so einen Schund vorgesetzt? Zu Beginn des Films war ich noch vorsichtig optimistisch. Da haben wir dieses Camp, in das eine lustig singende und tanzende Kindergruppe kommt, um ein Musical einzustudieren. Okay, die Witze über schwule Musical-Fans und dicke, lispelnde oder bebrillte Außenseiter sind ziemlich angestaubt. Aber ich habe trotzdem versucht, den Film zu mögen. Nach dem ersten Song war es damit aber vorbei. Die Handlung ist so einfallslos, dass mir gerade kein einziger Slasherfilm einfällt, der einen Vergleich verdient hätte. Die Hauptcharaktere sind durch die Bank unsympathische Vollpfosten. Das eigentlich für ein Musical typische "wir singen jetzt einfach" wird nach kurzer Zeit über Bord geworfen und es wird nur noch auf der Bühne gesungen, was natürlich etwas langweilig ist. Die zumindest ansatzweise vorhandene Qualität der ersten beiden Szenen (Ankunft und Ankündigung des Stückes) wird nie wieder erreicht. Ich hatte danach nicht einmal mehr das Gefühl, ein Musical zu sehen, sondern nur einen B-Movie, der zufälligerweise Backstage von einer Bühnenaufführung spielt. Das wurmt mich ziemlich, denn ich glaube da hat sich einfach jemand gedacht: Hey, bauen wir ein paar Lieder ein, nennen wir es Musical und profitieren vom Exotenbonus! Mich zumindest hatten sie damit an der Angel. Ohrwürmer gibt es keine. Ich habe drei Lieder gezählt, die sich wiederholen. Später kommt dann noch nervtötendes Gekreische dazu, das glaube ich an Metal erinnern soll? Leute, hört euch doch bitte mal ein Rock-Musical an! Oder irgendeine Band, die MUSIK KANN! Während der Anfang noch auf eine Komödie schließen ließ, lässt der Film diesen Aspekt mit der Zeit komplett fallen, was ihm den Todesstoß versetzt. Denn er ist weder gruselig, noch brutal. Die seltenen Morde sind für einen Slasherfilm unangemessen öde. Und die Identität des Killers... reden wir nicht darüber. Es war mein erster Tipp, vielleicht hatte ich ja einfach nur Glück beim Raten. Haha. Es ist wirklich traurig, dass eine Idee mit anfänglichem Potential so in den Sand gesetzt wurde. Hoffentlich gibt es bald wieder ein richtiges Musical im Programm. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt - Original-Review | 02.09.2014, 17:09 |
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