Neulich, kurz nach Weltuntergang im Gemüsegartenvon Alexander | Permalink |
„The Survivalist“ ist ein mit einfachen Mitteln und großartigen Schauspielern gemachter ruhiger, leiser Film, der im Stil eines „The Rover“ auf relativ unaufgeregte Weise davon erzählt, wie sich die Wege einiger Menschen nach dem nicht näher geschilderten Untergang der Welt, wie wir sie kennen, kreuzen, und wie sie beharrlich jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpfen. Dabei prägen gegenseitiges Misstrauen und ständige Angst die Geschichte und erzeugen so trotz einfachstem Setting und wenig Action eine unglaublich spannende, fast schon beklemmende Atmosphäre. Etwa die ersten 20 Minuten dieses bemerkenswerten Films kommen dabei gänzlich ohne Dialoge aus und auch während der restlichen langen Spielzeit wird kein Wort zu viel gesagt, ist jeder Satz bedeutungsschwanger, und reduzieren sich die Charaktere überwiegend auf nur drei Personen, was alles dazu beiträgt, „The Survivalist“ als noch intensiveres Kammerspiel zu begreifen, als er es ohnehin schon ist. So in etwa, kann man sich glaubhaft vorstellen, könnte sich nach dem Erlöschen der modernen Zivilisation unser Leben wirklich wieder auf die Grundpfeiler des Überlebens reduzieren, mit dem Anpflanzen von bis aufs Blut verteidigtem Saatgut, Tierfallen und Ackerbau. Und ewig wird das andere Geschlecht locken und verführen, sei es zur Freude oder zum Untergang. | |
Alexander | 21.02.2016, 13:40 |
How to survive in the woodsvon Giallorossa | Permalink |
Ein fesselnder, geradliniger Film, grandios gespielt, auch wenn gar nicht sooo viel passiert. Das Einzige, was mir gefehlt hat, ist eine Erklärung, wie es zur Katastrophe kam. Das Ende hätte ich mir auch noch ein wenig origineller gewünscht, aber alles in allem ein sehenswerter Film. | |
Giallorossa sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg | 06.04.2016, 00:35 |
Mein schöner Gartenvon Herr_Kees | Permalink |
Auf der Handlungsebene passiert nicht viel in THE SURVIVALIST. Das Endzeitwestern-Kammerspiel bezieht seine Spannung vor allem aus den wechselnden Vertrauens- und Misstrauensverhältnissen zwischen Mann und Frau, Mutter und Tochter, Einwohner und Eindringling. Auch wenn der Film ohne viele Worte gut erzählt ist, hätten Straffung und etwas mehr Tempo gutgetan, denn die Geschichte ist weder sonderlich neu noch besonders komplex. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 11.04.2016, 00:49 |
The Wald Warriorvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Noch so ein Debüt, das beeindruckte - Stephen Fingletons "The Survivalist", eine weitere Brit-Sensation. In extrem ruhigen Bildern & nahezu dialoglos wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der alleine & abgeschottet im Wald lebt. Man merkt schnell, dass es nicht mehr unsere Welt ist, eher eine Art Endzeit in grün, Mad Max auf mute – ziemlich fesselnd & erfreulich anders. Es geht schon eindringlich los, mit minimalistischen Linien, die die Weltbevölkerung & die Ölproduktion zeigen... und wie die eine, die andere beeinflusst & im Endeffekt kollabieren lässt. So einfach & so genial. Genau so ist auch der gesamte Film/Überlebenskampf im nordirischen (?) Wald – ernüchternd, blank, intim, nackt, auf das Minimum & unsere Instinkte beschränkt. Kein Film für Massen, eher für Endzeit-Genießer. Ein Mix aus "Mad Max" & "Children of Men" – nur gedrosselt, entschleunigt & intensiviert. Das Ende in Slow-Motion. Für eine bessere Wertung passiert mir etwas zu wenig, die enorme (An)Spannung hätte man für mehr "Gefahren"-Szenen nutzen sollen. Die wenigen Darsteller dagegen sind top & passen sich dem nackten Szenario an – zwischen ihnen & dem Publikum bleibt nichts verborgen. Egal ob Sex, Waschen, Pinkeln, Pflanzen oder Töten – hier wird blank gezogen. 100% Realismus – karg, grau/grün, brutal, ohne Scheu. Spektakel ist woanders, hier ist Unspektakel. Wie die Menschheit hier auf dem Boden liegt & seziert wird, aber hartnäckig überlebt, ist beeindruckend, ebenso die gleichzeitig & gegensätzlich dazu erblühende & die Welt zurückerobernde Natur. Fantastische & fast schon meditative Naturaufnahmen & Momente unterstützen den antizyklischen Verlauf dieser zwei so verschiedenen Mächte. Auch zu Themen wie (Geschlechter-)Hierarchie & Skepsis der Überlebenden gegenüber alles & jedem, kann man sich massig Gedanken machen. Überleben ist hier alles & vielleicht so griffig & hart wie nie. Ganz besondere Arthouse-Dystopie, die Irland wieder mal hervorragend international vertritt. Fazit: Stand ein Männlein im Walde – und eigentlich passiert nichts. Atmosphärisch dicht & eindringlich intim, mir allerdings zu arm an Handlung & Spannung, die platzt. Aber Wald war selten so grün & hübsch! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 13.04.2016, 07:40 |
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