Überfischtvon Lovecraft | Permalink |
Chuzpe haben sie ja, die Macher von "Sushi Girl": Da präsentieren sie im flott geschnittenen Vorspann die elegant gefilmten Vorbereitungen der Titelfigur auf den Abend, die Titel werden im fetzigen 70er-Jahre-Look präsentiert und dazu erklingt Shirley Basseys legendäres "Diamonds are forerver". Das weckt natürlich Erwartungen auf einen hochklassigen, zumindest aber flotten und unterhaltsamen Streifen. Was dann aber folgt, ist ein ganz bitterer Absturz und das Gefühl, daß alles nach den Credits nicht nur um Klassen schlechter ist, sondern auch schlichtweg zu den Eingangsminuten nicht paßt. Hohle, prätentiöse Dialoge, ein nur freundlich als "simpel" zu bezeichnendes Drehbuch und vor allem die Abwesenheit jeglichen Tempos zehren bitter an den Nerven der Zuschauer. Bedeutungsschwer werden da pseudocoole Phrasen gedroschen, ein wenig gefoltert (Marathon Man, anyone?), und das war es letztlich auch schon. Die Minuten vergehen quälend wie klebriger Reis, auch aufgrund fehlender Identifikationsmöglichkeiten. Mögliche Nebenplots werden nur kurz angerissen, verschwinden dann aber unvermittelt wieder im Nirvana. Nicht einmal die Rückblenden mit dem dröge gefilmten Diamantenraub überzeugen. Viele der zahlreichen bekannten Darsteller halten lediglich kurz ihre Gesichter in die Kamera, und Danny Trejo ist mit einer Machete bewaffnet, haha! Immerhin ist ein erheblich in die Breite gegangener Mark Hamill mit sichtlichem Spaß bei der Sache und chargiert munter vor sich hin, als hoffe er auf einen Heath-Ledger-Gedächtnisoscar. Der permanente, völlig unpassende und enervierende Streicher-Soundtrack gibt dem Film dann den Rest. Auf der Habenseite bleibt die zumindest vom Einsatz zu würdigende Leistung Mark Hamills sowie, man möge mir verzeihen, die ansprechende Optik des Sushi Girls. Wem das allein ausreicht, mag glücklich werden... | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 22.08.2012, 10:19 |
"Stop wasting my time!"von Herr_Kees | Permalink |
Den Vorspann mit Shirley Basseys "Diamonds are forever" zu unterlegen ist mutig. In diesem Fall ist es jedoch einfach nur überheblich: Inhaltlich eine dreiste Kopie von RESERVOIR DOGS (und der war ja schon geklaut), bringen die Figuren von SUSHI GIRL nur die Tarantino-Attitüde mit, nicht die Dialoge und schon gar nicht die Klasse. So langweilt der Film mit den immer gleichen Folterszenen und Rückblenden, in denen dann auch die "Stars" ihre Sekundenauftritte haben, nur die Auflösung ist dann noch wenigstens halbwegs einfallsreich. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 04.09.2012, 23:09 |
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