Öko B-Warevon Christian | Permalink |
Wahrscheinlich den ökonomischen Gesetzen der Filmindustrie folgend, muss wohl zwangsläufig ein alternder, nicht mehr ganz angesagter, leicht aufgeschwemmter Star (Val Kilmer in diesem Fall) für Filme eingekauft werden, die sonst in der Vielzahl an Neuproduktionen untergehen. So auch bei The Thaw. Ein paar Szenen mit Val und schon hat man ein Zugpferd. Das Programmheft gibt die Handlung im Grunde korrekt wieder. Eigentlich erleben wir alle Zutaten eines klassischen B-Movies. Junge Darsteller, die abwechselnd familiäre Probleme haben oder horny sind und Killerparasiten, die liebend gern in deren Körpern nisten. So beginnt eine Jagd zwischen Monstren der Vergangenheit (die Eisschmelze hat ein verseuchtes Mammut aufgetaut) und den Teens, wo am Ende immer die meisten nicht überleben. The Thaw ist allerdings nicht so schlecht wie vielleicht die Leistung von Val Kilmer oder die doch sehr banale Message des Films: Wenn wir nur an uns denken und die globale Erderwärmung inkl. deren Folgen ignorieren, dann haben wir es auch nicht besser verdient. Nein, der Film ist routiniert runtergekurbelt, hat ein paar spannende Momente und weiß zu unterhalten. Freunde von B-Movies und Komplettisten des Festivals können bedenkenlos reingehen. Der Film fällt in die Rubrik "kann man sehen". | |
Christian sah diesen Film im Cinemaxx 3, Hamburg | 22.08.2009, 02:30 |
Nicht vom Trailer verscheißern lassen!von FFFler | Permalink |
Was im Trailer noch nach einer sehr atmosphärischen Variante von Carpenters The Thing aussah, entpuppt sich schnell zu einem Virenfilm für die Teeniezielgruppe. Die Charaktere sind klischeehaft, die Dialoge ebenfalls und zudem gibt es einige doch sehr unfreiwillig komische Szenen. Aus dem an sich prädestinierten Set wird kaum was rausgeholt und auch sonst gibts nicht eine Kategorie in der der Film aus dem Bereich der Standardware herausragt. Dass dass Ende dazu noch an den Haaren herbeigezogen ist, ist genauso selbstverständlich wie die letzte Szene des Filmes, die wohl in 99,9 % aller Virenfilme 1:1 die selbe ist. | |
FFFler sah diesen Film im Cinemaxx 6, Berlin | 29.08.2009, 13:41 |
Der dicke Val und die Killer-Madenvon D.S. | Permalink |
Val Kilmer sieht schlecht aus. Aufgedunsen, schlapp, ausdruckslos. Das ist das erste, was einem bei THAW auffällt - und vielleicht auch das Erinnernswerteste. Ansonsten bekommt man hier nämlich vor allem eins geboten: B-Movie-Gülle wie aus dem Lehrbuch. Mit eindimensional gezeichneten Charakteren, unglaubwürdigen Verhaltensweisen, dümmlichen Dialogen, schön ekligen Viechern und einer vollkommen durchgeknallten Rahmenhandlung oder auch "Message", wenn man den für den Film Verantwortlichen tatsächlich unterstellen will, sie hätten die Öko-Endzeit-Aussage ernst gemeint. Der dicke Val spielt den renommierten Ökologieprofessor Dr. Kruipen, der sich auf Forschungsmission in der Arktis befindet. Dort sieht es allerdings nicht unbedingt so aus, wie man das vielleicht erwarten würde: dank des vom Menschen verschuldeten Klimawandels sind weite Teile des Eises geschmolzen - und so stolpert man dort heute schon mal über einen völlig unversehrten Mammut-Kadaver. Ohne Eis ist der natürlich leicht verderblich. Vor allem, wenn sich schon vor 20.000 Jahren fiese Parasiten in ihm eingenistet haben, die heute nicht weniger Appetit haben als damals... Gute Rahmenbedingungen für minderbemittelten Trash. Den bekommen wir dann auch geboten, als drei Spitzenstudenten aus Kruipens Kurs und seine eigene Tochter in der Basisstation ankommen und natürlich nichts Besseres zu tun haben, als in einem dort vor sich hin faulenden Eisbärenkörper herumzustochern. Man infiziert sich fröhlich - es sei denn, man ist einer der Heldencharaktere, denen kann so was natürlich nicht passieren. Aber alle anderen sind bald wandelnde Larvennester. Und dann ergießt sich die Krabbelviecherpest auch schon aus allen Rohren über die strunzdoofen Figuren... ... die in entscheidenden Sekunden ihre grundsätzlichen Überzeugungen in Frage stellen, um das dann gleich wieder zu revidieren. Die von ihrem Fachgebiet offenbar nicht den geringsten Schimmer haben. Die ganz dringend etwas aus einem komplett parasitenverseuchten Raum holen müssen, das ihnen direkt danach wieder völlig egal ist. Die einen Raum unter Quarantäne stellen, nachdem sie sich schon eine halbe Stunde seiner vermuteten Verseuchung ausgesetzt haben. Und so weiter und so fort... THE THAW gewinnt ganz klar den Logikloch-Award 2009 (gefolgt von THE CHILDREN)! Die Story ist an den Haaren herbeigezogen und so richtig dämlich fortkonstruiert worden - es ist zum Schreien. Aber eigentlich erwartet man ja genau das von einem echten Trash-Film. Wie auch den Fakt, dass er sich unglaublich ernst nimmt, während wir Zuschauer davon nur peinlich berührt sein können. Und eben fiese Insekten und ordentliche Ekelmomente. Alles da. Alles gut? ... wenn man sich auf lupenreinen Trash einstellt, dann ja. In der richtigen Runde und Stimmung genossen, macht der Film tatsächlich eine gewisse Art von Spaß. Auch wenn er, bei Lichte betrachtet, natürlich einfach nur vollkommen daneben ist. Und wenn man das Gebotene ernst nimmt, kann man auch zum selben Schluss wie eine Bekannte kommen: "Man sollte die Praktis von Al Gore keine Horrorfilme machen lassen." Ich vergebe dann mal 5 Punkte... | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 30.08.2009, 06:02 |
Solide.von glorrk | Permalink |
Ein solider "Infektions"-Horrorthriller ist The Thaw aus meiner Sicht. Sicherlich, kein absolut herausragender Film, auch kann man über den Ökobeigeschmack sicherlich streiten. Was bleibt, ist auf jeden Fall ein durchaus spannender Film mit interessantem Plottwist. Das finale Ende ist - wie jemand schrieb - jedoch durchaus als einfallslos zu bezeichnen. | |
glorrk sah diesen Film im Cinema, München | 05.09.2009, 17:20 |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Weitere Informationen (externe Links): | ||||||||||||||||||||||||
|