crazy

Two Evil Eyes

Zwei Augen sehen böser als eins

von Leimbacher-Mario
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Romero, Argento, Savini, Keitel, Poe - die Namen hinter und im Zusammenhang mit dem Doppelgrusler "Two Evil Eyes" lassen Großes erwarten. Leider kann die zweiteilige Anthologie mit diesen Hoffnungen nicht mithalten. Vor allem Romeros erster Part enttäuscht und langweilt, was Argentos zweite Hälfte umso stärker erscheinen lässt. Insgesamt bleibt unvollständig wirkender Durchschnitt, kein zweiter "Creepshow". Was man bei den Beteiligten nur als mittelschweren Reinfall einordnen kann. Wären Argentos Pläne einer kompletten Anthologie, inklusive Beiträgen von Wes Craven und John Carpenter, erfüllt worden, was auch eine nötige Kürzung der zwei vorhandenen Segmente nach sich gezogen hätte, dann hätten diese dann vier messerscharfen Augen einen Meilenstein dieser Art erschaffen können. Aber das bleibt für immer nur ein schaurig-schönes Gedankenspiel.

Romeros "The Facts in the Case of Mr. Valdemar"
3,5/10
Eine untreue Ehefrau hypnotisiert zusammen mit ihrem Lover ihren todkranken Ehemann auf dessen Sterbebett - interessant wird es aber erst, wenn dieser aus dem Jenseits bzw. der Kühltruhe Kontakt zu ihnen aufnimmt... Romero ist hier irgendwie nicht bei der Sache. Zäh, langgezogen, herzlos. Diese erste Filmhälfte kann arg an den Nerven zerren. Das machen ein paar gute Savini-Effekte inklusive eines tödlichen Hypnose-Pendels gegen Ende nicht wieder gut. Hier wären Kürzungen unumgänglich gewesen. Außerdem hätten ein paar sympathischere Figuren gut getan und Romeros Handschrift hätte sich mehr durchdrücken müssen. Gefühlt eine Auftragsarbeit, gedehnt, fast bis zum völligen Scheitern. Man merkt offensichtlich, dass sich der Godfather of Zombies von dem Projekt etwas Anderes versprochen hatte und er lieber in Richtung Haus der Usher gegangen wäre.

Argentos "The Black Cat"
7/10
Psychopath gegen übernatürliche Katze, Norman Bates meets Maniac. Argentos Style ist ab Sekunde eins am Start, er steckt sichtlich mehr Herzblut in seinen Teil. Es ist kein "Suspiria", doch vor allem nach Romeros Gähner brilliert dieses blutige Katzengejammer umso mehr. Es gibt Gore galore, eine virtuose, Argento-typische Kamera, einen bestechenden Soundtrack inklusive Ohrwurm-Tunes und vor allem einen fesselnd-fiesen Harvey Keitel. Ihm bringt diese schwarze Pussy vielleicht Unglück, uns Zuschauern jedoch großen Spaß, Ekel und Spannung. Ich sage nur mittelalterliche Zwergsploitation. Dass sich aber auch Argentos Mittellangfilm auf der Streckbank befand, kann nicht weggelobt werden.

Fazit: Von den zwei Horrormeistern hätte man mehr erwartet. Auch wenn Argento noch viel rausholt. "Two Evil Eyes" hätte eine legendäre Anthologie mit Poe-Background werden können, ist im Endeffekt aber eher Stangenware auf gehobenem TV-Niveau. Für die Fans der zwei Regielegenden einen Blick wert, für die Sammlung aber kein Muss.
Leimbacher-Mario

16.03.2018, 13:46




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