Was hattet ihr denn erwartet.....von Solarbabe | Permalink |
Erstmal ein herzliches LOL an all die, die im Film saßen und immer wieder genervt aufgestöhnt haben oder sich aufgeregt haben. Was hattet ihr denn erwartet? Es ist UNIVERSAL SOLDIER mit Van Damme! Dann geht doch nächstes Mal einfach raus. Für alle anderen hier mein Review und Achtung, ich bin eine Frau ; ) Der Film war überraschenderweise im 80er-Jahre-Stil und Tempo und auf jeden Fall zu lang. Die Kampfszenen haben gehalten, was zu erwarten war (mein Liebling ist die in einem Sportgeschäft (Baseballschläger)), und der Film ist brutal und nicht sehr zimperlich in Bezug auf Frauen und Kinder... Die Story, tja, man hätt’ was draus machen können, egal. Schauspielerische Leistung, hm, ich will nix wirklich spoilern, aber da Hypnose eine Rolle spielt, war das eigentlich gut und emotionslos dargestellt. Für Fans von Van Damme, Lundgren und Co. wird es angenehme Unterhaltung sein, die durch ihren Retrocharakter auffällt, alle anderen sollten es einfach lassen. Die Sterne gibt es für die wirklich gelungene Auftakt-Szene. | |
Solarbabe sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 26.08.2012, 08:50 |
Das große Meisterwerk dieses FFF-Jahresvon Jochen Werner | Permalink |
Mit der ökonomisch-geradlinigen Erzählweise des B-Actionfilms hat UNIVERSAL SOLDIER: DAY OF RECKONING endgültig gar nichts mehr zu tun: das hier ist ein in Stahl, Blut und Schweiß gebadeter Kunstfilm, ein dunkel fragmentarischer, epischer, verzweifelter, zerschossener Bastard, der fast zwei Stunden lang finstere Träume träumt von der Identität und ihrer Konstruiertheit, von der humanistischen Halluzination eines freien Willens und von der Möglichkeit einer Revolution. Ein furcht- und kompromissloses Meisterwerk, wie es in diesem Jahr wohl ohne Konkurrenz bleiben wird. Das komplette Review erscheint in der nächsten Ausgabe der Deadline. | |
Jochen Werner sah diesen Film im Event Cinema, Berlin | 26.08.2012, 19:12 |
Universal Soldier - die Neuerfindung der Arthouse-Actionvon the_madmachine | Permalink |
Von einem wirklichen Kracher kann man zwar nicht reden, denn das Tempo des Filmes ist doch eher einem Arthousefilm entsprechend, aber die Actionszenen haben es wirklich in sich. Mann, wie brutal das Ding abgeht. Wobei auch sicherlich das 3-D dazu ordentlich beiträgt. Dass Scott Adkins die Hauptrolle hat, ist auch eine Bereicherung für den Film. Der Film selbst ist kein typischer Van Damme/Lundgren-Genrevertreter, was man auch immer darunter verstehen mag. Hier wird mit Bodyhorror, Psychothriller und psychedelischen Elementen à la Gaspar Noé experimentiert. Zum Teil erinnert der Film an Tsukamotos Tetsuo (damit meine ich nicht, dass einzelne Szenen kopiert wurden oder sonstwie eine Art Hommage gezollt worden wäre) oder auch an Apokalypse Now (wobei Van Dammes Glatze sicherlich an Colonel Kurtz angelehnt ist). Der Film ist auf seine Weise faszinierend. Er erweitert das, was UniSol - Regeneration schon im Ansatz war. Hier geht es um Manipulation durch Gehirnwäsche und die Folgen. Die Frage nach der Menschlichkeit und dem, was sie ausmacht, wird aufgeworfen. Sind unsere Gefühle nichts wert, nur weil sie manipuliert wurden? Darf man sie getrost wegwerfen und wie geht man mit dem Schmerz um? John Hymes wagt sich hier sehr weit vor, dass eben diese Tatsache den Zuschauer enttäuschen mag, ist vorherzusehen. Die Unisols sehen aus wie eine Horde obdachloser Söldner, in der Tat sind sie gehirngewaschene Zombies. Das Popcornfeeling, das der erste Teil noch transportierte, ist endgültig getilgt. Das Ding ist düster, brutal, metaphysisch. Viele Szenen sind einfach zu ruhig, so dass sich so etwas wie ein Zeitstillstand einstellt. Langweilig ist der Film trotzdem nicht. Die Action ist für das Budget 1A. Die Eingangssequenz ist eine weitere Überraschung. Man wünscht John Hyms einfach mal das vier-fache Budget. So darf man gespannt sein, wie die Serie um die UniSols weitergeht. John Hyms auf dem Regiestuhl des nächsten Teils wäre jedenfalls sehr wünschenswert. | |
the_madmachine sah diesen Film im Event Cinema, Berlin | 26.08.2012, 19:52 |
Schlaftablettevon Kaminari | Permalink |
Zunächst das Positive: Die wenigen Actionszenen des Films sind wirklich gut gemacht und mit einigen grandiosen "Finishing Moves" pointiert. Leider versucht der Film den größten Teil seiner (zu langen) Zeit eine Art Film-Noir Detektivgeschichte darzustellen und ist dabei derart dröge und zäh inszeniert, dass ich teilweise wirklich Schwierigkeiten hatte wach zu bleiben. Der Ansatz verdient Lob, aber der überbetonte Aspekt der existentialistischen Sinnsuche wirkt einfach nur aufgesetzt und künstlich. Memento für Arme statt dem neuen eiskalten Engel. Gegen Ende des Film treffen wir dann auf einen wie ein Clown weiß geschminkten Jean-Claude Van Damme, dessen müde Augen uns offenbaren wie es heute wirklich um den Universal Soldier bestellt ist: Eine tragische Figur der Vergangenheit, die ihren Träumen nachjagt im festen Wissen, sie doch nie erreichen zu können, genau wie die Universal Soldier Serie auch mit diesem Versuch nicht das Plateau der besten Genrevertreter erreicht. Zwei Extrapunkte gibt es für einen überbordenden Dolph Lundgren. | |
Kaminari sah diesen Film im Event Cinema, Berlin | 28.08.2012, 14:57 |
Hardcore-Action mit bemühtem Drumherumvon mdbnase | Permalink |
Gleich vorneweg: Mit dem ersten Univeral-Soldier-Film hat dieses Machwerk nicht wirklich viel gemein, bis eben auf JCVD und Herrn Lundgren, die sichtbar gealtert sind. Dafür bringt Scott Adkins als 'Neu-Soldat' einiges an Energie mit, was dem Film wirklich gut tut. Nach der spannenden Einleitung wird’s aber erstmal recht zäh. Regisseur Heyms versucht sich an einer Story, die viel Potential birgt, sich aber zu sehr in visuellem Noir-Touch und arg bemühtem Tiefgang verliert, als die Charaktere wirklich zu zeichnen. Konsequente Oberflächlichkeit hätte dem Spektakel da wirklich besser gestanden, auch wenn sich’s komisch anhört. Zu viele unausgegorene Ansätze ersticken daher hier leider im Keim. Auch werden die Möglichkeiten, die das 3D-Format bietet, leider nicht ausgeschöpft und bieten nur stellenweise Sequenzen, die sich wirklich lohnen, dreidimensional dargestellt zu werden. Dafür ist die Szenerie einfach zu düster und gewollt 'Retro'. An Action hätte ich zwar mehr erwartet, aber wenn die Unisols mal loslegen, wird es teilweise wirklich derbe und kompromisslos. Dann geht es richtig zur Sache und vor nichts und niemandem wird zurückgeschreckt. Somit ergibt sich, dass der Film wegen seinen heftigen und überaus brutalen Fights, die wirklich nicht für jedermann sind, durchaus gefällt. Zwischendurch zieht es sich allerdings doch ganz schön und ein paar Straffungen hätten dem Film gut getan und einiges mehr an Tempo verliehen. Der hilflose, lediglich in Ansätzen gelungene Versuch, Anspruch mit Brutalität zu verknüpfen, gelingt leider nicht so recht. Die Action- und Gewaltszenen sind dagegen toll und können in ihrer Inszenierung absolut überzeugen. | |
mdbnase sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 05.09.2012, 22:18 |
Reduxvon Timo | Permalink |
Es gibt sie doch noch, diese verblüffenden Momente, in denen man im Kino sitzt, der Abspann läuft und man nicht fassen kann, was man soeben gesehen hat. Pures Gold, eingehüllt in einen B-Action-Tarnumhang. Universal Soldier: Day of Reckoning ist so ziemlich alles, was man nicht erwartet. Ein fiebertraumartiges Monster, das den Zuschauer verschlingt, ihn verstört und von der ersten Minute an angespannt fesselt. Regisseur John Hyams ist hier eine krude Mischung aus arthousegenössischen Stilmitteln und der handwerklichen Raffinesse aus den guten alten Actiongranaten gelungen. Kameraeinstellungen und Audioeffekte, die stark an Apocalypse Now erinnern, beunruhigen zunehmend – gipfeln stellenweise in Lynch/Cronenberg-artigem Dämmerschlaf. Surreales, (leicht) verkopftes Science-Fiction-Kino, wie es dieses schon lange nicht mehr gegeben hat. Aufgebrochen wird diese dichte Atmosphäre nur stellenweise von den ultrabrutalen Kampfszenen, die sich weiß Gott nicht hinter einem Quatsch wie The Expendables verstecken müssen. In großartigen Choreografien zerbersten die Knochen und Köpfe platzen gleich reihenweise. An Spannung stellenweise kaum zu überbieten, reiht sich der Film in den diesjährigen Trend des kompromisslosen, einnehmenden Actionfilms ein und gesellt sich zu Werken wie The Raid, Drive und angeblich auch Dredd, die alle auf unterschiedliche Weise zu gefallen wussten. Das Genre erfährt eine Renaissance. Und Hyams liefert mit Universal Soldier: Day Of Reckoning einen bodenständigen wie cleveren Beitrag dazu ab. Leider wird der Film vermutlich in Deutschland gar nicht ins Kino kommen, was sehr bedauerlich ist. Zumal die FSK von so mancher Einstellung wenig begeistert sein dürfte. All diejenigen, die den Film auf dem Fantasy Filmfest sehen konnten, dürfen sich glücklich schätzen. Sie haben meiner Meinung nach einen der besten Filme dieses Jahres auf der Leinwand gesehen. Selbst wenn die Actionszenen im letzten Drittel etwas verschleißen, ein großartiger Film. | |
Timo sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt - Original-Review | 08.09.2012, 12:10 |
WTF was that?!von FFFler | Permalink |
Niemand hätte es wohl für möglich gehalten, dass die x-te Fortsetzung der Universal Soldier Reihe (deren erster Film schon nicht sonderlich viel zu bieten hatte) ein solches Brett von Film ist. Zwar ist auch dieses Werk inhaltlich, nett ausgedrückt, für die Katz, aber was John Hyams seinem Publikum optisch bietet ist einfach nur bombastisch. Alleine schon die beklemmende Eröffnungssequenz, die einen Überfall in Egoperspektive zeigt, ist schlichtweg brillant. Aber auch der darauf folgende Überfall auf den Puff erinnert wunderbar an die Schießerei im Polizeigebäude aus Terminator und ist zudem in bester Drive-Optik eingefangen. Durchweg wird dem Zuschauer dabei großartig choreographierte Action geboten, sei es nun eine nahezu perfekte Verfolgungsjagd oder ein ultrabrutaler Baseballschlägerfight, der an bestes Martial Arts Kino erinnert. Ein überzeugender Old School Actioner und die beiden Ikonen Lundgren und Van Damme in kleinen Nebenrollen sind noch mal das Tüpfelchen auf dem i. Unbedingt anschauen! | |
FFFler | 09.07.2013, 11:13 |
Universal Bullshitvon Herr_Kees | Permalink |
Interessant gefilmter aber inhaltlich wirrer Action-Mystery-Trash - sehr düster, sehr brutal, sehr langatmig und sehr sinnlos. Das einzige Highlight ist das recht spektakuläre Fight-Finale. | |
Herr_Kees | 23.08.2013, 17:13 |
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