Die Wellen der Langeweilevon spoilerking | Permalink |
Prätentiös: sich durch Äußerungen, bestimmte Mittel der Darstellung den Anschein von Wichtigkeit, Bedeutung gebend; durch betont gewichtiges Auftreten o.Ä. Eindruck machen wollend. Als drei Minuten youtube-Clip für irgendeinen Warp-Act super. Vanishing Waves ist nicht nur wegen der Sexszenen schön anzusehen. Ist aber als 120-Minüter langweilig. Der Haupdarsteller hat die Mimik des späten Nicholas Cage und die Story ist in zwei Sätzen erzählt. Jede Szene ist gefühlt 5 Minuten zu lang. Mit einem Hauptdarsteller, der das sich Verlieren im Experiment empathisch nachvollziehbar gemacht hätte und einem besseren Edit bestimmt interessantes Drama. Irgendwie schade, da kein Mainstream. | |
spoilerking | 11.08.2013, 15:13 |
Reviewvon Umelbumel | Permalink |
Entweder habe ich zu diesem Film keinen Zugang gefunden oder es handelte sich bei Vanishing Waves einfach um einen Film, der eine interessante Idee wunderschön verspielt. In unerträglich langen Einstellungen ficken, fressen und labern sich die Charaktere durch die Geschichte des Filmes und könnten die Nerven des Zuschauers so doch sehr stark beanspruchen. Glücklicherweise habe ich dann irgendwann doch ein wenig in den Film gefunden und in den letzten 45 Minuten gab es sogar den ein oder anderen Moment, den ich als gelungen bezeichnen würde. Sehenswert hat das den Film in meinen Augen allerdings nicht gemacht. | |
Umelbumel sah diesen Film im Cinemaxx 6, Hamburg | 23.08.2013, 22:27 |
Feuchtgebietevon Herr_Kees | Permalink |
In den alten Kulissen der litauischen Ausgabe von Dalli Dalli wird ein Mann mit hässlicher Warze und lustiger Badekappe in Salzlake eingelegt, um mit einer Koma-Patientin (ebenfalls mit Warze) Sexfantasien auszuleben und Foodfights zu veranstalten. Das haben wir im Grunde schon so ähnlich in ALTERED STATES und THE CELL gesehen, aber noch nie so ungemein zäh, kitschig und uninteressant. (Und ich fand UPSTREAM COLOR einen spannenden Film!) Wer diesen Film, der mit seinen 2 Stunden an allen Ecken und Enden zu lang geraten ist, in den 23.15-Uhr-Slot programmiert hat, soll im Warmwasserbad liegen, bis er Rosinenfinger kriegt! | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol 2, Stuttgart | 31.08.2013, 02:21 |
Objectivity is nothing but the Fetish of Truthvon Frank | Permalink |
Noch einer der ruhigeren Genre Vertreter dieses FFF Jahrgangs. Meine Überschrift ist ein direkt dem Film entnommenes Zitat. Gibt es nur eine Wahrheit und brauchen wir die Objektivität als Fetisch um sie zu verschleiern, aus welchem Grund auch immer? Gibt es gar keine Objektivität, doch brauchen wir diese Illusion, weil subjektive Wahrheiten so schmerzvoll sind, da sie uns ständig unsere Isolation vor Augen führen? Bis heute bin ich mir nicht sicher, wie obiger Satz im Kontext dieses Films zu deuten ist. Ich weiß noch nicht einmal, ob meine Fragen der richtige Ansatz sind. Vanishing Waves` Intro zeigt sich wandelnde Formen neuronaler Netze und bereitet uns damit auf den bevorstehenden Ästhetik - und Geometrie Trip vor. Zu Beginn sehen wir ein wissenschaftliches Setting. Klare Versuchsanordnung. Mess- und überprüfbar scheinen die Vorgänge im menschlichem Gehirn zu sein. Doch sind sie es? Die Versuchsperson, die sich mit einer anderen Person im Alphawellen Zustand verbindet, scheint etwas zu verbergen, das nicht auf den Monitoren sichtbar ist. Ja, es gibt noch andere Ebenen von Wahrnehmung und Erleben, als die Offensichtlichen bzw. die Messbaren. Wie sind sie zu verstehen? Was verbirgt sich hinter dem Alphawellen Zustand? Sind es im hier und jetzt stattfindende Erlebnisse? Oder Erinnerungen? Ist es die Zone des freien Willens oder gar ein Gefängnis unseres Geistes; die Ewigkeit selbst konstruierter Wahrheiten? Fragen, die Vanishing Waves vage formuliert und genau so wenig präzise beantworten kann. Wissenschaft - neuronale Netze - Alphawellen - surreale Welten - lucides Träumen, da gibt es doch Verbindungen. Wie sind diese beschaffen? Vanishing Waves versucht diesen Fragen Komplex mit Lynchesker Stilistik zu erkunden, eingebettet in einen Rahmen von akkuraten geometrischen Formen, die im Begriff sind sich durch eine kontrastierende Hyperästhetik aufzulösen. Ich bin überzeugt, das die Leberflecken der Darsteller kein Zufall sind, sondern bewusst gewählte Brüche in der Ästhetik bedeuten, analog der Auflösung geometrischer Formen. Zeichen des Wandels, der Veränderung. Die Auflösung konstruierter Welten. Diese Hyperästhetik ist ein gewähltes Stilmittel, das dem Sujet eigentlich gut dient, welches allerdings sehr zäh ausgedehnt wurde. Es gibt sehr lange Einstellungen, dazu hochfrequente Sounds, die überempfindlichen Zuschauern schon mal auf den Senkel gehen können, welche jedoch auch die gewählte Dynamik unterstreichen. Vanishing Waves fühlt sich tatsächlich manchmal an, als würde man durch Schlamm oder Wüstensand waten. Und weitere Inhalte? Sicher gibt es sie. Z.B. Sex und davon nicht wenig. Natürlich ästhetisch nett anzusehen - sehr soft. Nett, aber nicht wirklich notwendig. Fazit Vanishing Waves gefällt mir wahrscheinlich besser als den meisten anderen hier im Forum, ich ahne Parallelen, wie damals bei Tale 52. Grundsätzlich mag ich diesen Themen Mix und surreale Elemente. Die hätten für mich allerdings deutlich Lynchesker ausfallen dürfen. So war mir das Ganze irgendwie zu glatt, vor allem hinsichtlich einer Laufzeit von zwei Stunden. Ich frage mich auch, ob die Regisseurin ihre Themen wirklich vollkommen in der Tiefe verstanden hat. Die Stilmittel waren jedenfalls grundsätzlich gut gewählt. Der Begriff Arthaus ist schon angebracht. Bei dieser Länge sollte sich jeder Interessierte überlegen, zu welcher Uhrzeit er sich den Film anschaut. Nach einem vollen Tag besteht evtl. die Gefahr des wegdösens, was bei diesem Film ggfs. sogar Spaß macht mit den sich labenden nackten Körpern, der teils surrealen Stimmung und seinen langen Einstellungen. 5 Pkt. mit etwas Wohlwollen, da mir die Ansätze (auch Kamera) insgesamt gut gefielen. | |
Frank sah diesen Film im Cinemaxx 8, Hamburg | 06.09.2013, 22:07 |
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