Vidocq

Der Mann mit der spiegelnden Maske

von Felix Schweiger
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Vidocq ist ist Tot! Dahingemetzgert von dem Alchemisten mit der spiegelnden Maske. Sein Biograph begibt sich auf die Suche nach dem Mörder, quer durch das Paris von 1830.

Opulent bebildert ist fast jeder Film ein Kustwerk für sich, visuell wird der Zuseher geradezu über den Haufen gefahren. Immer im Grenzbereich zu Mystery schlägt die Gessschichte haken und verwöhnt uns mit digitalen Augenschmankerln. Leider wirken manche Bilder etwas kriselig (Vidokamerea mit etwas zuweing Licht), doch das verzeiht man dem Film gerne. Bonus auch noch für die tollen Schauplätze.

Fazit: Flotte Optik, Interessante Story, Gute Schauspieler. Ein Highlight!
Felix Schweiger
sah diesen Film im Cinema, München

29.07.2002, 00:14


Review

von Markus Alexander
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Inmitten der französischen Revultion passieren in
Paris seltsame Morde: vom Blitz getroffen gehen
Menschen in Flammen auf. Detektiv Vidocq ermittelt
und wird von einem misteriösen Maskenträger ermordert.
Daraufhin nimmt ein Redakteur die Recherchen auf...

Fantastische Bilder, jede Einstellung ein Gemälde:
ein visuelles Feuerwerk. Eines der Highlights im
Fantasy Filmfest.
Markus Alexander

30.07.2002, 21:43


Review

von Alan Smithee
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Jede Einstellung ist zwar perfekt komponiert, allerdings dauern die meisten Einstellungen höchstens 1 Sekunde und wenn sie länger dauern ist es eine rasende Kamerafahrt. Die Kampfszenen erinnern an Honkong-Fantasy-Filme.
Die Handlung kann dieser Geschwindigkeit nicht folgen und nach einer Weile hat mich diese Effekthascherei gelangweilt. (obwohl mir sonst Filme gefallen, die kurzatmig erzählt sind).
Alan Smithee
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

05.08.2002, 18:49


Video-Doc

von Herr_Kees
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Wer an den FANTOMAS-Filmen der 70er seine Freude hatte (und zwar an den etwas ernsteren Fernsehfilme, nicht der Louis de Funès-Reihe), wird auch hier gut unterhalten. NASE Depardieu jagt den mysteriösen Superverbrecher ALCHEMIST durch verschwenderische Ausstattungen und digitale Landschaften und Effekte. Wie bei den meisten französischen Filmen, in denen das Design die Hauptrolle spielt (DELICATESSEN und DIE STADT DER VERLORENEN KINDER eingeschlossen), lässt der Film allerdings etwas Emotion und Engagement des Zuschauers vermissen. Letztlich nur schön anzuschauen.
Herr_Kees
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

07.08.2002, 14:02


Vive Vidocq!

von D.S.
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Für mich ein ganz klares Highlight des diesjährigen Festivals. Sicher, der Schwerpunkt liegt hier mehr auf Style als auf Story. Aber da auch die Story an sich einiges hergibt und vor allem gut erzählt wird, unterhält der Film blendend - im wahrsten Sinne des Wortes, denn vom Visuellen her ist VIDOCQ ein einziger Rausch. Phantastische, teils epische Einstellungen, rasante Schnitte und Fahrten, wirklich grandiose Bauten: jede einzelne Szene des Films wirkt wie ein lebendes Kunstwerk.

In der Eröffnungssequenz sehen wir, wie Vidocq (Gerard "Ich bin zwei Öltanks" Depardieu) in einen tiefen, feuerspeienden Schacht stürzt, nachdem das mysteriöse Phantom in der Spiegelmaske, der ALCHEMIST, ihm endlich seine Identität offenbart hat. Frankreich ist geschockt, hat es mit Vidocq doch einen Volkshelden verloren, dessen Karriere (vom gesuchten Verbrecher über den Einstieg bei der Polizei bis zu seiner Entlassung und Gründung einer Privatdetektei) und unkonventionelle Ermittlungsmethoden seit dem Beginn der Revolution Thema von Frankreichs Schlagzeilen war. Und er schien der einzige zu sein, der in der Lage war, das Rätsel um die mysteriösen Morde, die das Spiegel-Phantom begeht, zu lösen.

Unmittelbar nach seinem Tod macht sich ein junger Kerl, Typ Landei, der an einer Vidocq-Biographie arbeitet, auf, die Hintergründe seines jüngsten Falles und seines Todes zu klären. Dazu befragt er die unterschiedlichsten Personen, die hier eine Rolle spielten - von Vidocqs Ex-Partner über skurrile Zeugen hin zu Tatverdächtigen. Die Geschichten, die diese Personen erzählen, erleben wir als voneinander unabhängige Rückblicke, dazwischengeschnitten immer wieder der Rechercheweg des jungen Schreiberlings. Diese Erzählweise tut dem Film gut, denn sie beleuchtet das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, verschafft dem Zuschauer immer wieder eine Atempause, und bietet die Möglichkeit, viele verschiedene Charaktere einzuführen, die aufgrund ihrer subjektiven Perspektive, die der Film jeweils übernimmt, allesamt in gleichem Maße (un)verdächtig erscheinen, das Phantom zu sein.

Im großen Finale erfährt dann auch der Zuschauer endlich, was hinter dem Mysterium steckt - und auf dem Weg dorthin erleben wir Special Effect auf Special Effect, Kampfszene auf Kampfszene, Rätsel, Geheimnisse, Spannung und Action in atemberaubenden Settings.

Der Pulsschlag des Films ist wirklich extrem hoch - und gäbe es nicht die Story und die interessante Art der Erzählung, so könnte man fast an Reizüberflutung eingehen. So aber ist VIDOCQ Unterhaltung der Güteklasse A: rauschhaft, schnell, wunderschön, spannend und extrem unterhaltsam. Auf keinen Fall verpassen - der Film braucht die große Leinwand.

D.S.
sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt

12.08.2002, 03:30


Was soll das?

von Alan Smithee
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Warum in aller Welt müssen wir in letzter Zeit immer wieder mit solchem Müll zugeschüttet werden. Wie schon in "Pakt der Wölfe" wird nach fernöstlicher Art ewig lang gefightet, die Schnitte sind wieder einmal völlig deplaziert und viel zu schnell. Das Auge hat keine Chance mehr, irgend etwas genauer zu erkennen. Die Story ist lächerlich, unlogisch, dumm und einfallslos. Natürlich, die Bilder wirken recht gelungen, aber es ist nicht viel neues zu sehen, alles schon einmal dagewesen. Was ja kein Grund einer vernichtenden Kritik hergeben würde, doch stellt sich bei mir die Frage nach dem warum. Es muss doch Gründe haben, gehaltvolle Gründe, um einen Film in dieser Art zu gestalten. Hier scheint es dafür keinen weiteren Grund zu geben, als die banale Story durch eine künstliche (hin und wieder doch beeindruckende), berauschende Farbwelt aufzuwerten.
Der Masse hats wieder einmal gefallen, aber die Masse schwört ja auch auf Independence Day.
Alan Smithee
sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin

18.08.2002, 09:19


Ein Klassiker ...

von Wolfman
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ja das kann dieser Film werden. Im Paris passieren um 1830 mysteriöse Mordfälle, welche der stadtbekannte Detektiv Vidocq nachgeht. Leider verschwindet unser vermeintlicher Held gleich recht früh von der Bildfläche. Daher müssen wir uns mit Vidocqs Biograph zufriedengeben, welchen wir bei seiner Suche auf Vidoqs Spuren durch ganz Paris begleiten. Und genau diese optischen Eindrücke sind es die diesen Film auszeichnen. Eine solche Optik hat der Kinogänger bisher noch nicht gesehen. Alles wirk irgendwie überzeichnet, die Farben zu kräftig, die Gebäude fast surreal. Fast vergisst man, daß der Film auch eine diesen Bildern würdige Handlung bietet. Ist man sich am Anfang noch sicher über alle Seiten und Protagonisten im Film eine klare Vorstellung zu haben, so wird dieser Glaube bald unterminiert. Geschikt geschnittene Rückblenden und eine sich nur langsam entwickelnde Aufklärung des ganzen, fesselt den Zuschauer bis ans Ende in seinem Kinosessel.

Dieser Film wird ein Hit an den Kinokassen und auch bei den Leibhabern guter Fantasy-Filme, das ist sicher. Für mich ist er sogar der warscheinlich beste Film des Festivals 2002.
Wolfman
sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin

20.08.2002, 15:51


Review

von Alan Smithee
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Eines der Highlights des diesjährigen Festivals!

Zwar gibt die Handlung nicht viel her, dafür wird man aber in jeder Szene mit einer optischen Raffinesse überwältigt, die ihresgleichen sucht.

Drollig: Dépardieu am Anfang in einer Martial-Arts-Szene!!!
Alan Smithee
sah diesen Film im Cinema, München

27.08.2002, 14:07


Review

von ZardoZ
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Frankreich kanns! Was? Einfach super Filme machen. Nach dem genialen Pakt der Wölfe nun der nächste Historien-Fantasy Film. Die Ausstattung und Köstüme sind formidable. Hier wird das alte Paris wirklich zum Leben erweckt - dagegen wirkt z.B. FROM HELL wie ein Faschingsabend.

Einziger Kritikpunkt ist die vielleicht zu offene Story, die zwar einen wirklich überraschenden Schluss hat, die insgesamt mehr Würze hätte haben können.
Aber sieht man mal davon ab, bekommt man hier ein weiteres Highlight des Festivals, das unverschämterweise viel zu unbeachtet bleibt ...
ZardoZ
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

08.08.2003, 18:38


Sagenhafte 3D-Hülle ohne Inhalt

von ichi
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Wenn ich zurück an den Film, an Vidocq denke, dann ist genau eines bei mir hängengeblieben, was diesen Film ausmacht: Die einzelnen Szenen und Einstellungen sind aneinander geschnitten, als hätten wir es hier mit einem überdimensionierten Musikvideo zu tun. Was Vidocq an visuellem Bombast auffährt überfordert den Zuschauer bereits immens und weil das dem Regisseur noch nicht reicht, ist der Film so schnell geschnitten, jede einzelne Szene so kurzlebig, daß man eigentlich gar nicht weiss wohin man zuerst schauen soll und man ständig in der Angst lebt, etwas interessantes zu verpassen.
Positiv ist lediglich, daß der visuelle Bombast, je länger der Film sich hinzieht, immer großartiger wird. Das Labor des Alchemisten ist wirklich eine Augenweide!!
Weniger und langsamer wäre hier aber definitiv mehr gewesen.
Allerdings kann man das noch nicht unbedingt als Kritikpunkt werten, wird diese kurzlebige Bilderpracht doch sicher auch seine Freunde unter den Kino-Fans finden.
Sehr tragisch ist es aber, wenn die Story nur als Mittel zum Zweck dient die Bilderpracht zu präsentieren.
Ebenso wirken die charakterlosen Schauspieler sehr inhaltslos, wie auch die Emotionen in diesem Film kaum mehr als 0815-Getratsche darstellen.
Am härtesten hat mich aber die Auflösung am Ende getroffen, unlogisch, trotzdem irgendwie vorhersehbar und letztlich in keinster Weise wirklich nachvollziehbar erklärt.
Vidocq ist wie ein überdimensioniertes 3D-Spiel, dem es an Tiefe und Handlung fehlt, lediglich die Grafik-Effekte werten diesen Film auf, lassen sich aufgrund der Schnitt-Geschwindigkeit aber kaum genießen und deplazieren den Film somit in die Liga: "Vernachlässigbar".
ichi
sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt

01.11.2003, 14:53


Review

von Frank
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Im dunklen Paris des Jahres 1830 endet und beginnt eine Geschichte. Napoleons Ära ist vorüber. In der turbulenten Zeit der Neuordnung ist der Detektiv Vidocq einem Phantom auf der Spur, das nachts umherschweift und für einige Todesfälle verantwortlich gemacht wird. Die hartnäckigen Nachforschungen bezahlt er mit seinem Leben. Sein offizieller Biograf hat sich vorgenommen ihm und seiner Arbeit zu Ehren, die Tat aufzuklären....

Vidocq ist eine märchenhaft erzählte Fantasy Mystery Detektivgeschichte die Ihresgleichen sucht.
Grandios, wie kreativ die Kamera eingesetzt wird. Durch den Wechsel verschiedener Techniken nimmt sie enormen Einfluss auf das Filmerleben. Vogelperspektive, scharfe Winkel, schnelle Zufahrten auf das Objekt, Fischauge und immer extreme Naheinstellungen der Figuren. Die Kamera hat’s in sich und ist ohne Frage ein prägendes Element des Films. Die Beleuchtung ist dabei jedoch nicht immer optimal, mal spärlich, mal ungünstig gewählt. Ein handwerklicher Patzer, der den Filmgenuss in einigen Szenen schmälert. Gestützt wird die Kamera durch elegante Schnitte, die immer dem Dialog und der Handlung dienen und den Film vorantreiben.
Aber damit ist es noch nicht getan. Vidocq ist in intensive Farben getränkt, die ihm seinen märchenhaft surrealistischen Fantasylook verleihen. Und die füllen keine leeren Räume. Das gesamte Set Design ist sagenhaft - unglaublich detailreich und akribisch arrangiert, authentisch die damalige Zeit widerspiegelnd. Dunkle Gassen, imposante Gebäude, Werkstätten; jeder Schauplatz, und sei er noch so kurz im Bilde ist liebevoll gestaltet.

Eine Kulisse will mit geistigem Inhalt gefüllt werden. Die Story von Vidocq ist insgesamt spannend, ihr fehlt allerdings der gewisse Pepp, manchmal wirkt sie etwas fade. Sie ist zuweilen von komischem Humor (im positiven Sinne) und raffiniert strukturiert. Durch die Erzählweise, den Dialog zwischen Vidocq’s Assistenten und dem Biografen, sowie dem Wechsel der zeitlichen Ebene anhand von Rückblenden, erhält der Film seine eigene Dynamik.
Womit wir dann auch bei den Schauspielern wären. In hervorragende Kostüme gekleidet fügt sich die gesamte Riege perfekt in das Szenario der Zeitepoche. Allerdings können sich die Schauspieler auch hinter ihren Kostümen verstecken. Kleider machen Leute sagt man. In diesem Fall wirken die Protagonisten manchmal etwas „unifarben“. Die einzelnen Rollen stellen nicht die größte Herausforderung an Gestik, Mimik und Charaktertiefe. Das kann man aber niemandem vorwerfen, es liegt eher an der Zeichnung der Figuren seitens des Scripts.

Die Musik entspricht der damaligen Zeit, für Actionszenen allerdings werden wir mit E-Gitarren im Metall-Sägemodus zugedröhnt – etwas verwaschen das Ganze, eine Alternative hierzu hätte ich begrüßt.

Fazit

Vidocq ist fantastisch. Dieser Film ist eine Ausnahmeerscheinung und ein visuelles Unikat zu dem auch CGI Effekte einiges beigetragen haben. Für jeden, der Kombinationen aus Krimi, Fantasy und Mystery mag, ein Muß. Je größer die Leinwand, desto besser.
Frank

06.11.2008, 19:21




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Kommentar von Roughale :
Poppige Bilder, düstere Story...
Dieser Film war für mich zwiespältig, weil seine extreme Optik für mich teilweise zu viel war. Davon abgesehen wurde eine gute Mystery Story präsentiert, die sogar überraschend war und einigen Humor vorweisen konnte. Hat Spass gemacht, auch wenn das Lesen etwas nervte, aber wenn man kein Französisch kann...
20.08.2002, 10:21

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