Surviving the gamevon johnsfilm | Permalink |
Life Action Role Playing erfreut sich nicht nur in Quebec steigender Beliebtheit. So ist der erfolgreiche Start von Alexandre Franchis Debutspielfilm in den kanadischen Multiplex-Kinos nicht verwunderlich. Doch das ist es nicht allein. Was als leicht augenzwinkernder Film innerhalb eines LARPings spielend beginnt, gerät allmählich aus dem Gleichgewicht, bis irgendwann die basic instincts explodieren. Ein im Endeffekt beklemmender Film, der im Gedächtnis bleibt. Sehr gute Kamera, optimales Setting, dem man die geringen Produktionskosten nicht ansieht, es haben ja auch viele wirkliche LARPs als Extras mitgewirkt. | |
johnsfilm | 23.08.2010, 18:33 |
Ein Film zwischen Nicht-Realität und Fantasievon sirolaf | Permalink |
Es geht natürlich in der echten Welt los: In kalten überbelichteten Bildern werden die Figuren in der Realität vorgestellt. Und da liegt leider der erste Fehler des Films: Es wird versucht, die echte Welt abweisend, kalt und grell zu zeigen, dabei ist genau das völlig unrealistisch und künstlich. Die Dialoge sind spärlich und das Verhältnis der Figuren untereinander undurchsichtig. Endlich in der LARP-Welt angekommen, sehen die Farben dann schon wieder natürlicher aus und die Leute reden auch miteinander. Der Kontrast funktioniert aber nicht wirklich. Jetzt wird der Film zur Komödie. Lustvoll und langatmig werden die kleinen und großen Macken der LARP-Spieler aufs Korn genommen. Sehr viel seiner Laufzeit verwendet der Film dazu, um tatsächlich dem LARP-Spiel zu folgen. Wenig ist zu merken vom langsamen Realtitätsverlust. Einige Figuren sind schon zu Beginn des Films dem Rollenspiel verfallen und haben jeden Kontakt zur Realität der Welt verloren, aber innerhalb des Films passiert recht wenig. Erst ganz knapp vor dem Ende wird es ultrabrutal. Und das wirkt dann wiederum aufgesetzt und funktioniert gar nicht. Dazu hat der Film vorher zu viel Laufzeit mit Banalitäten vertändelt. Schade, schade. Die Idee fand ich sehr lustig, aber die Ausführung war leider mangelhaft. | |
sirolaf sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin | 23.08.2010, 22:39 |
Ragnarok is nearvon The_Coma-man | Permalink |
Der Geheimtipp des Jahres!! Eigentlich kann und will ich nicht viel zu dem Plot des Filmes sagen, außer, dass er mit Abstand einer der besten Filme in der FRESH BLOOD Reihe ist und definitiv in meiner Jahres-End-Liste ganz weit oben sein wird!! Absoluter Geheimtipp, unbedingt anschauen, egal, ob man den Hintergrund mag oder nicht!! | |
The_Coma-man sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 24.08.2010, 14:06 |
mostly lame Viking brothersvon Smotti | Permalink |
Ich liebe den Vor- und Abspann, auch der Musik wegen... und der Film hat einen wunderbaren Höhepunkt, der aber leider schnell wieder vorbei ist, um sich noch einmal aufzustemmen und den Film zu beenden. Mir hat der Film zu viel Zeit verschwendet, um das "piece of shit life" des Protagonisten zu beleuchten und sich zu wenig um den brodelnden und zum Ende überschäumenen Wahnsinn gekümmert. Darum eine lasche 6/10 für einen eigentlich recht unterhaltsamen und sehr gut gemachten Film mit komischen Momenten, von dem ich mir aber bis zum Schluss mehr erhofft habe. | |
Smotti sah diesen Film im Cinemaxx 6, Hamburg | 24.08.2010, 21:44 |
Sign of the Hammervon D.S. | Permalink |
"The Wild Hunt" ist gleichzeitig viel mehr und deutlich weniger, als man als FFF-Besucher erwartet. Viel mehr, da der Film tatsächlich weit über sein LARP-Setting hinausgeht, da er die sehr spezielle Ausgangssituation des Kampfes zwischen Pseudo-Wikingern und Pseudo-Schamanen bei einem großen Rollenspiel-Event in einen real-brutalen Kampf um Leben und Tod sowie eine Auseinandersetzung um echte Gefühle, um Lebensstile und -ziele erweitert. Deutlich weniger, da er entgegen aller anders lautender Beteuerungen wohl doch nur von solchen Leuten völlig wert geschätzt werden kann, die sich selbst einem entsprechenden Hintergrund verbunden fühlen. Für alle anderen ist und bleibt eine Horde erwachsener Männer, die sich in Fellverkleidungen oder Ritterrüstungen zwängen und als Kanadier isländische Götterbeschwörungen gröhlen, bevor sie sich mit Plastikschwertern verhauen, schlicht und einfach eine Freakshow. Und das beeinflusst die Wahrnehmung des hier dargebotenen Geschehens enorm. Ich jedenfalls konnte das Drama um den braven Normalo Eric, der ein LARP-Lager stürmt, um seine unwillige Goth-Freundin Lynn zurückzuerobern, erst mal überhaupt nicht ernst nehmen. Wozu "The Wild Hut" aber auch selbst massiv beiträgt, indem er sich zunächst als fast reine Komödie positioniert und das Aufeinanderprallen zwischen realer und Fantasy-Welt sowie die Albernheiten der Rollenspieler in seinen Mittelpunkt stellt. Ganz plötzlich aber wird aus dem Spaß Ernst, und das ist dem Film vielleicht am meisten anzulasten: der Übergang zwischen den beiden Emotionen wirkt unvermittelt, ist in seiner Form heillos unwahrscheinlich und kann nur als absolut unglaubwürdig bezeichnet werden. Soll heißen: wie hier von allen Anwesenden ganz plötzlich einheitlich massiv überreagiert wird, wie Realität und Fiktion von einer Sekunde auf die andere ihre Begrenzungen verlieren... das hätte es nicht mal unter Thor und Mjölnir gegeben. Leider beraubt sich der Film mit diesen Widersprüchen genau jener Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit, die er am Ende für sich beansprucht und beanspruchen muss. Ich fühlte mich zwar grundsätzlich des Öfteren an den früheren FFF-Beitrag "The Heart of the Warrior" erinnert, aber jener versuchte nicht so derb, Witze zu reißen, bevor er seine ernsthaften Aussagen auspackte. "The Wild Hunt" hingegen ist hier sehr unentschlossen, will erst Komödie sein, dann Drama, dann Gewaltexplosion... das passt nicht ganz zusammen. Trotzdem lohnt sich der Film, auch für Nicht-Rollenspieler. Denn auch, wenn das Zusammenspiel seiner Teile manchmal massiv hakt, unterhält er ohne Unterbrechung extrem gut - sei es humoristisch, sei es dramatisch, sei es generell spannungsseitig. Ich jedenfalls habe mich keine Sekunde gelangweilt - höchstens fremdgeschämt. Aber 7 Punkte ist das allemal wert. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 29.08.2010, 06:26 |
Stay in Charactervon FFFler | Permalink |
Was passiert wenn Realität und Rollenspiel miteinander verschmelzen? In einem abgelegenen Wald findet ein großes Live Action Role Play Game statt, doch schneller als man denkt wird aus dem Ganzen blutiger Ernst ... oder ist es doch nur gespielt? Wirkt der Film nach dem Trailer teilweise noch als selbstironischer Genrefilm, entpuppt er sich schnell als kompromissloses und depressives Werk, das auch vor mutigen Entscheidungen nicht zurückschreckt. Das Ganze ist zudem sehr emotional aufgezogen, was vor allen Dingen funktioniert, da die Charaktere erschreckend real (und teilweise unsympathisch) wirken. Ein guter Film, für alle die nichts dagegen haben, wenn ein Film etwas gegen den Strich inszeniert und sich nicht scheut Grenzen zu überschreiten ... einzige echte Rollenspieler könnten sich ein wenig durch dieses Werk angegriffen fühlen. | |
FFFler sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin - Original-Review | 05.09.2010, 15:50 |
MMURGSvon Herr_Kees | Permalink |
Wer – wie ich – mit LARPs, MMORPGs & Co. so gar nichts abfangen kann, der ist für diesen Film tendenziell verloren: Ewig lang begleiten wir falsche Wikinger bei ihren Rollenspielen, Ritualen und Holzschwertkämpfen bis zur unausweichlichen Eskalation des Eifersuchtsdramas, um das es hier eigentlich geht – das ist albern, langweilig, dann kurz brutal und dann zu Ende. | |
Herr_Kees | 02.09.2015, 13:30 |
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