Down Under of the Deadvon Herr_Kees | Permalink |
Der Zombiefilm als Comic-Strip: schnell, bunt, laut und blutig, mit Parkour-Zombies und Australiern in Mad Max-Kostümen (dem hier als filmischem "Nationalheiligtum" ausgiebig gehuldigt wird). Ein sinn- und handlungsfreier Fanfilm, der dann konsequenterweise auch einfach abbricht, als die rund anderthalb Stunden voll sind. Etwas mehr Humor und Biss und etwas weniger Selbstverliebtheit hätten hier gut getan, aber man ist ja heutzutage schon froh, wenn ein Zombiefilm zumindest mal kurzweilig ist und nicht nervt. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 15.03.2015, 12:05 |
On the Road to nowherevon D.S. | Permalink |
Es ist ja tatsächlich gar nicht mal so einfach, heute in einem Zombiefilm noch wirklich neue Ideen und ungesehene Bilder unterzubringen. Den australischen Brüdern Kiah und Tristan Roache-Turner gelingt das gleich mehrfach, und allein für seine Kreativität und sein Bemühen um Originalität in einem übervölkerten Subgenre muss man WYRMWOOD loben. Auch handwerklich ist er auf ansprechendem Niveau unterwegs: Von wenigen CGI-Ausnahmen abgesehen, wirken die Gore-Effekte ordentlich und sind mit der nötigen Härte ausgestattet, die Kamera kann mit ein paar raffinierten Einstellungen überraschen und fängt das Geschehen auch sonst gut ein. Der Gesamt-Look ist zwar doch etwas billig, aber meilenweit vom durchschnittlichen Amateurfilm entfernt und absolut genießbar. Dass der Film trotzdem nicht völlig überzeugen kann liegt für mich daran, dass er sich nicht recht entscheiden kann, was er denn nun eigentlich sein möchte: eine Comedy oder ein ernsthafter Zombiefilm. Auf lange Sicht ist er einerseits nicht wild, witzig und übergedreht genug, um für kontinuierliche Lachsalven zu sorgen, auch wenn einige spaßige Einfälle definitiv zünden. Gerade im ersten Drittel werden uns zudem einige sehr ernste Szenen serviert, die einem durchaus nahegehen können. Andererseits fehlt ihm das für einen effektiven Horrorfilm notwendige Bedrohungsmoment – als existentielle Gefahr kann man die Zombies hier kaum wahrnehmen; die lustigen Sprüche der Protagonisten, die ironische Brechung des Geschehens durch die Inszenierung verhindern Beklemmung und erhöhten Adrenalinpegel beim Publikum erst recht. Hinzu kommt, dass die Handlung sich auf einem doch eher sehr rudimentären Level befindet: Mehrere Leute müssen jeder für sich erkennen, dass der größte Teil der Menschheit sich über Nacht in Zombies verwandelt hat. Auf den Schock folgt der Überlebenskampf. Man läuft sich über den Weg, schließt sich zusammen, und dann... tja, dann war es das eigentlich auch schon, wenn man einmal von der mysteriösen Rolle absieht, die hier dem Militär und seinen Wissenschaftlern zugeschrieben wird: Die halten nämlich die Schwester unserer Hauptfigur gefangen, um niemals ganz genau geklärte Dinge mit ihr zu tun. Dieser Teil der Geschichte hätte Potential für eine spannende Story gehabt, er wird jedoch kaum ausgeleuchtet und durch albernes Overacting des Darstellers des leitenden Wissenschaftlers sogar stellenweise fast ungenießbar umgesetzt. Im letzten Drittel geht WYRMWOOD dann leider auch noch etwas die Puste aus, das Geschehen erschöpft sich und wirkt irgendwann doch etwas monoton. Ein unbedingter Hit ist das Ganze deshalb leider nicht geworden – Freunden humorvoller Zombie-Unterhaltung ist dieses sympathische Fan-Werk dennoch zu empfehlen. 6 Punkte von mir. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 29.03.2015, 12:50 |
Tempo & Amateur-Charmevon Leimbacher-Mario | Permalink |
Das war doch mal ein Ride... Super schnell, auf die Zwölf, direkt zur Sache & fast schon hektisch kommt dieser Low-Budget-Aussie-Zombie-Flick, in dem Dawn of The Dead auf Mad Max trifft. Das bringt natürlich Vor- & Nachteile mit sich. Der Film hat eigentlich keine richtige Story - was Pluspunkt sein kann, da bei vielen Zombiefilmen ja oft langsamere Passagen gerade von den Fans bemängelt werden, aber auch seine größte Schwäche, da er so eher wie ein Fan-Projekt wirkt als wie ein richtiger Film. Aber als Partyfilm mit genug Bier ist er sicher nicht schlecht, sogar im Gegenteil. Kurzweilig, brutal, lustig durch den dunkelhäutigen Dicken, mit einigen netten kleinen Gimmicks & noch nicht gesehenen Ideen wie einem von Zombies bzw. deren Atem betriebener Wagen. Lange Zeit laufen in Wyrmwood zwei Geschichten parallel: die eine über den seine Schwester suchenden Bruder (Mad-Max-Roadtrip durch Zombiehorden mit lustigen Mitreisenden), wesentlich actionlastiger & unterhaltsamer als die andere, lahme, Mad-Professor-Story um die gesuchte Schwester, die dann irgendwann auch noch mental Zombies steuern kann. Klingt kurios & nach Quatsch - ist es im Grunde auch, aber ganz unterhaltsamer, durch comichaftes Tempo. Aber kann selbst ein Hochgeschwindigkeitszug von Zombiefilm komplett auf eine Story verzichten? Ich sage nein, sodass die Gesamtwertung nicht steigen kann. Obwohl mich der Film im Laufe seiner Spielzeit immer mehr überzeugt hat. Anfangs dachte ich aber noch oft: was ein billiger Schrott! Fazit: mehr wäre drin gewesen, so retten den Film sein an allen Ecken & Enden sichtbarer C-Movie-Charme... trotzdem eher nur für Hardcore-Zombie-Fans! | |
Leimbacher-Mario | 14.04.2016, 13:57 |
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