Messerstecherballett der Extraklassevon FFFler | Permalink |
The Yellow Sea ist wohl wahrhaftig einer der besten Thriller der letzten Jahre. Der Film handelt von einem Mann, der eine Frau wiederfinden möchte und dafür die Hilfe der Unterwelt in Anspruch nehmen muss. Dies geht natürlich nicht so einfach ohne eine Gegenleistung. Mehr soll nicht verraten werden, denn der Zuschauer selbst wird sehr lange über die Hintergründe im Unklaren gelassen. Als würde das alleine nicht schon genug Spannung erhöhen, schuf Regisseur Na Hong-jin einige unglaublich spannende Szenen, die man besser kaum in Szene setzen könnte; als Beispiel sei hier die Erkundung des Hauses und dessen Entwicklung genannt. Obwohl der Film 2 1/2 Stunden geht und es recht gemächlich voran geht, bleibt der Film alleine schon wegen seiner Atmosphäre hochspannend. Das Ganze wird garniert mit einigen hervorragend inszenierten und real wirkenden Kämpfen, bei denen hauptsächlich Stichwaffen zum Einsatz kommen. Ohne jegliche Schusswaffen wird hier ein hervorragend choreografiertes Messerballett auf den Zuschauer losgelassen, dessen unbarmherzige Härte dem Ganzen zudem den nötigen Realismus verleiht. The Yellow Sea sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen: Ihr wisst was zu tun ist! | |
FFFler | 22.07.2011, 09:38 |
Stumpfe Messer brauchen (zu) viel Zeit!von Sonysonic | Permalink |
Es will dem Primärdarsteller einfach nicht gelingen, das durch seine (mittlerweile ihm entsagte) "schlechtere Hälfte" aufgerissene Finanzloch, weder via behänder Arbeit noch Glücksspiel zu stopfen. Eines Tages findet er je/doch noch sein vermeintliches "Glück im Spiel" und erhält einen Liquidierungsauftrag, der dem ewiglichen Erinnerungsbesuchen der Gefolgsleute des ungeduldigen Financier ein jähes Ende bereiten könnte. Somit widmet er sich nun also diesem Auftrag. Bedauerlicherweise werden die (in Akten eingeteilten) Lebenszustände und der damit verbundene Werdeprozess, bis zum entscheidenden Wendepunkt (während der Auftragsvorbereitung) erheblich hinausgezögert. Umso mehr überschlagen sich in der Konsequenz dieses Wendepunktes, die Ereignisse und wirken aufgrund ihrer hohen Intensität, so stark reingepresst und überdimensioniert, dass ich diese nicht mal als Wartezeitbelohnung empfunden habe. Zwar sind diese Ereignisse durchaus gekonnt verknüpft und schaukeln sich in der (und durch die zu Tage tretende) Beziehung zueinander, zu Auswucherungen des gesamten Ausmaßes hoch, dennoch sind diese, (für meinen Geschmack) was die gesamtzeitliche Betrachtung des Streifens angeht, nach dessen Zenit angesiedelt und hätte durchaus flächendeckender positioniert werden können. | |
Sonysonic sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 17.08.2011, 04:23 |
Film der guten Standardsvon wake247 | Permalink |
„The Yellow Sea" weiß in allen Punkten der filmischen Kunst zu überzeugen, ohne jedoch zu überragen. Ein von Geldsorgen geplagter Taxifahrer bekommt die Möglichkeit seine Schulden bei der chinesischen Mafia zu begleichen, indem er einen koreanischen Geschäftsmann ausschaltet. Dieser steht jedoch in Kontakt zur koreanischen Mafia. Was schließlich folgt, ist ein Katz- und Mausspiel zwischen unserem glücklosen Auftragskiller, verfeindeter Mafiaclans und den Gesetzeshütern, quer durch die Unterwelt von Korea. Trotz seiner 150min Laufzeit, präsentiert sich dem Zuschauer ein nie langweiliger oder uninteressanter Gangster-Thriller, der sowohl durch ruhige, aufregende und tief martialische Momente überzeugen kann. Lediglich die wahrscheinlich guten Actionszenen werden durch eine unsägliche Kamerawackelei ins Lächerliche gezogen. Am Ende bekommt man einen guten, soliden Thriller. Nicht weniger aber auch nicht mehr. Denn weder die Geschichte, die Darsteller noch die filmische Umsetzung weisen besonders herausragende Akzente auf. Daher wird „The Yellow Sea" keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlassen, wie es seinerzeit ein „Oldboy", „A Bittersweet Life" oder „I Saw the Devil" getan hat. Trotz allem verlässt man das Kino gut unterhalten und mit dem merkwürdigen Gefühl, der Film wäre eine Stunde kürzer, wenn die Gangster Schusswaffen hätten. | |
wake247 sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 20.08.2011, 20:05 |
Dreckig und deprimierendvon D.S. | Permalink |
In YELLOW SEA gibt es keine Helden. Nur Opfer. Und einen Oberbösewicht - der in mancher Hinsicht die größte Schwäche des Films darstellt. Denn alles, was ihn ansonsten so schmerzhaft realistisch wirken lässt, verblasst nahezu angesichts der Comichaftigkeit, mit der jener gezeichnet wird: grundböse, quasi unverwundbar, ein Teufel in Menschengestalt. Andererseits sorgt seine Figur für ein hohes Maß an körperlicher Aktivität in der zweiten Hälfte des Films, für massive Ausbrüche von Gewalt und Action, an denen es über einige Strecken von YELLOW SEA vorher ziemlich gemangelt hatte. Verzichten möchte man also nicht auf ihn, er sorgt für mehr Unterhaltung, wenn auch gleichzeitig etwas weniger nachhaltige Wirkung. Zum Inhalt der Handlung wurde in den bisherigen Reviews schon genug geschrieben. Für mich gibt es eigentlich nur noch anzumerken, dass man dem Film seine Laufzeit von 157 Minuten nicht anmerkt: Mit Ausnahme der etwas langatmigen Exposition, die allerdings wiederum besonders trist, realistisch und dadurch bedrückend wirkt, vergeht die Zeit hier wie im Flug. Man wird als Zuschauer permanent bei der Stange gehalten, ohne dass irgendwelche inszenatorischen oder gar technischen Spielereien eingesetzt werden würden. Knochentrocken und knochenhart schreitet die Story stringent voran, ein einziger Nebenhandlungsstrang - die Suche des Protagonisten nach seiner Ehefrau - wird schlüssig in die Haupthandlung eingebunden und verstärkt sogar noch das von ihr vermittelte, YELLOW SEA prägende Gefühl zunehmender Ausweglosigkeit und dräuender Konflikt-Eskalation. Unsere Hauptfigur kann einem einfach nur leidtun: Sie wird von jedem Menschen immer und immer wieder nur verarscht, verraten, verkauft, tiefer und tiefer in die Scheiße hineingeritten. Verzweifelt versucht sie, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um endlich (wieder) ein normales, ruhiges Leben führen zu können. Aber es geht einfach nicht fair zu. Keine Hoffnung, keine Chance. Das vermittelt YELLOW SEA kraftvoll, in eine interessante und spätestens in der zweiten Filmhälfte auch sehr actiongeladene Story. Filmisch dreckig, inhaltlich deprimierend - zwar kein Highlight des koreanischen Genrekinos, aber ein allemal guter, intensiver Film. 7 Punkte von mir. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 02.09.2011, 05:30 |
Kommentar von Herr_Kees : |
Bestechend |
Packender Asiathriller mit interessanten Charakteren, guter Story, atemberaubenden Verfolgungsjagden und blutigen Kämpfen. |
07.09.2011, 11:05 |
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